Die beiden letzten Pokal-Endspiele hat Borussia Dortmund verloren. Und am Samstag ist der BVB sicherlich nicht der Favorit im Finale gegen Bayern München. „Man hat schon fast das Gefühl, sich dafür entschuldigen zu müssen“, sagte Hans-Joachim Watzke am Mittwoch. Dabei wären „62 andere Mannschaften froh gewesen, überhaupt so weit zu kommen“.

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Die „Gefahr“ einer Niederlage und damit eines ganz speziellen „Pokal-Hattricks“ ist natürlich gegeben vor dem Finale am Samstag im Berliner Olympiastadion. Doch das gehört dazu zum Sport, wo es nur einen Sieger geben kann. „Mir kommt zu kurz, dass Borussia Dortmund es geschafft hat, fünf Jahre hintereinander in ein großes Finale zu kommen“, betont Watzke ein Alleinstellungsmerkmal. Fünf Jahre in Serie in einem Endspiel – das hat nie zuvor ein deutscher Klub geschafft.

Im Berliner Olympiastadion kommt es am Samstag (Anstoß 20 Uhr, live in der ARD, bei Sky und im Netradio) zum Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmemannschaften der letzten fünf Jahre. Bereits 2012 (5:2 für Borussia Dortmund) und 2014 (2:0 n.V. für Bayern München) standen sie sich im Pokalfinale gegenüber. Und es wäre wohl auch 2013 und 2015 zu einem Finale „BVB gegen FCB“ gekommen, wenn sich beide nicht gegenseitig auf dem Weg nach Berlin eliminiert hätten (2013 siegten die Bayern im Viertelfinale, 2015 die Borussen im Halbfinale). „Daran erkennt man, welchen Stellenwert der Pokal für die Klubs hat“, so Watzke, der dem Wettbewerb einen „unheimlichen Aufschwung“ attestiert. Vorbei sind die Zeiten, als man gerade auch in Dortmund eine Niederlage im DFB-Pokal für weniger tragisch erachtet hatte. „Seitdem wir den Pokal 2012 gewonnen haben, sind wir auf den Geschmack gekommen“, bemerkt Marcel Schmelzer.

Bayern München ist vor dem 73. Endspiel um den DFB-Pokal der große Favorit bei den Buchmachern. „Aber wir fühlen uns gerüstet“, sagt Watzke: „Bayern München ist mit das Beste, was es im Weltfußball gibt. Wenn wir das Spiel für uns entscheiden sollten, wäre das eine Sensation. Und das ist eine Top-Voraussetzung.“ Und weiter: „Es ist bekannt, dass ich nicht der größte Optimist auf diesem Planeten bin. Aber ich habe das Gefühl, dass wir dran sind am Samstag!“

Dann wäre Borussia Dortmund ein ganz spezielles „Best of Five“ gelungen: der Sieg im ersten und im fünften Finale dieser Ausnahme-Serie.
Boris Rupert

Die komplette Pressekonferenz mit Hans-Joachim Watzke und Julian Weigl, frei für alle auf BVB total!