„Glücklich und stolz“ zeigte sich Thomas Tuchel über die Leistung der auf acht Positionen veränderten Mannschaft beim 1:1 gegen PAOK Saloniki. Borussias Coach sprach auch über die Konstellation in der Gruppe und über das Verhalten der Fans.

Thomas Tuchel über die Leistung der umformierten Mannschaft:
Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich heute gesehen habe. Das war eine tolle Mannschaftsleistung und auch individuell eine Top-Vorstellung. Wir spielen eine hervorragende erste halbe Stunde und gehen aus dem Nichts in Rückstand. In dieser Beziehung sind wir zuletzt nicht oft vom Glück verfolgt worden. Der erste Schuss des Gegners landet häufig im Tor. Wir haben uns von diesem Rückstand unbeeindruckt gezeigt, nie die Konzentration und die Balance verloren und haben uns eine Vielzahl eigener Chancen herausgespielt. Wir hätten gegen Ende des Spiels hochverdient gewinnen können. Bei mir überwiegt die Freude über die Leistung. Es hat so viel Spaß gemacht, diese Mannschaft zu coachen und ihr bei dieser Leistung zuzuschauen.“

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... auf die Frage, ob man mit allen Mann an Bord noch besser hätte sein können:
„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Denn wir wussten, dass es ein intensives Spiel werden und dass wir alle Kräfte benötigen würden, um hier zu bestehen. Wir wussten auch, wieviele Spiele die Fünf, die in Dortmund geblieben sind, in den letzten Wochen absolviert haben. Ich habe umgekehrt eine Mannschaft gesehen, die sich riesig auf dieses Spiel gefreut hat und Lust hatte, sich zu zeigen und sich zu beweisen. Das macht mich glücklich und stolz.“

... über seine Gedanken nach dem überraschenden Rückstand:
„Ich weiß, dass man jedes Spiel verlieren kann – auch solche, in denen man so überlegen ist wie wir heute. Ich war aber voller Vertrauen. Denn wir haben in den letzten Spielen immer eine Antwort gehabt auf Rückstände. Und wir wussten, dass unser Tempo am Ende zum Tragen kommen würde.“

... über den Anteil von Jonas Hofmann am Ausgleichstreffer:
„Sein Laufweg ist super, sein Timing ist super. Gut, dass er die Situation erkannt hat. Ihm gehört auf jeden Fall die Hälfte an diesem Tor.“

... über die Konstellation in der Gruppe:
„Das ist eine sehr ausgeglichene Gruppe, die von den Namen nicht so prominent besetzt, aber von der Qualität her sehr eng zusammen ist. Wir wissen seit dem ersten Spiel gegen Krasnodar, dass wir an unsere Grenze gehen müssen. Das ist aber kein Problem. Wir wollen diesen Wettbewerb erfolgreich gestalten und unbedingt in den nächsten beiden Spielen gegen Qäbälä punkten.“

... über das Verhalten der eigenen Fans:
„Wir kennen die enthusiastische Stimmung, die bei Spielen von PAOK herrscht. Doch heute haben wir damit begonnen, Pyrotechnik zu zünden. Das ist schade und ärgerlich. Das hilft auch sportlich nicht, das lenkt vielmehr ab, in unserem Fanblock brennende Fackeln und so viel Polizei zu sehen. Ich bin glücklich, dass die Mannschaft nicht die Konzentration verloren hat. Wenn sich die Fans von PAOK provoziert gefühlt haben, tut uns das leid. Das war nie die Absicht der sportlichen Leitung oder des Vereins.“

... warum die Mannschaft dennoch zu den Fans gegangen ist:
„Ich habe mitbekommen, dass sie sich darüber unterhalten hat, ob und wie weit sie zu den Fans gehen würde. Ich bin dann in die Kabine und weiß nicht, wie lange die Jungs dort waren. Man muss in der Sache bedenken, dass es ein paar Wenige sind, die Chaos anrichten. Die anderen knapp 1.300 haben es jedoch verdient, dass sich die Mannschaft bei ihnen bedankt. Ich kann die Frage allerdings gut verstehen, ob man ein Zeichen hätte setzen können.“
Aufgezeichnet von Boris Rupert

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