„Wir machen aus unseren Möglichkeiten zu wenige Tore“, haderte Michael Zorc nach der Niederlage in Krasnodar. Bei der Bewertung des Spiels legte er einen differenzierten Maßstab an: „Man darf sich nicht ausschließlich vom Ergebnis leiten lassen.“

Borussia Dortmund geht mit zwei Niederlagen hintereinander ins Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Wie bewerten Sie diese ungewohnte Situation?
Die erste Halbzeit in Hamburg war weit unter der Norm. In der zweiten Hälfte hatten wir dort jedoch 16 Torschüsse. Das Spiel ist also differenziert zu betrachten. In Krasnodar haben wir die Partie über 90 Minuten bestimmt und hatten zahlreiche Torchancen. Wir haben im Moment ein Problem mit der Effektivität. Wir machen aus unseren Möglichkeiten zu wenige Tore. Aus diesem Grund haben wir beide Spiele verloren.

Im 24. Pflichtspiel blieb die Mannschaft erstmals ohne Torerfolg. Hat sie sich die Niederlage selbst zuzuschreiben?
Man darf sich bei der Bewertung eines Spiels nicht ausschließlich vom Ergebnis leiten lassen. Der Spielaufbau war gut. Wir sind zu zahlreichen Chancen gekommen, haben vier Mal Pfosten oder Latte getroffen. Krasnodar ist zwar ein Klub ohne einen großen Namen, hat aber eine gute Mannschaft, die sich sicherlich auf Bundesliga-Niveau bewegt.

Wie ärgerlich wiegt die Tatsache, den Gruppensieg nicht mehr in eigenen Händen zu halten?
Das ist mit Blick auf die Auslosung des Sechzehntelfinales schon eine Hypothek. Wir haben in Krasnodar durch unsere Schwäche im Abschluss eine bessere Ausgangsposition verspielt.

Erschwert es die Aufgabe zusätzlich, dass der VfB mit einem neuen Trainer kommt?
Möglicherweise wird deshalb ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Aber wir müssen auf uns schauen, den Bock umstoßen und dringend wieder in die Erfolgsspur kommen – egal, wer in Stuttgart auf der Bank sitzt.

Was erwarten Sie von der Mannschaft am Sonntag?
Dass sie mal wieder zu Null spielt und vorne mehr Effektivität zeigt.
Interview: Boris Rupert