Borussia Dortmund hat die beeindruckende Heimserie (zum 29. Mal ungeschlagen) fortgesetzt. Gegen den FC Augsburg reichte es für den BVB trotz zahlreicher Chancen aber nur zu einem 1:1 (0:1)-Unentschieden.

Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park spielte in der ersten Halbzeit zwar (fast) nur Schwarzgelb, Augsburg traf jedoch zur Führung: Dong-Won Ji erzielte im Nachschuss das 1:0 (33.) für die Gäste. Nach der Pause glich Ousmane Dembelé nach Kagawa-Zuspiel aus (47.). Der war zwar in der Folge weiter am Drücker, kam am Ende auf 23:8 Torschüsse, ein weiterer Treffer sollte aber nicht gelingen.

Ausgangslage
Der Tabellenfünfte, der seit April 2015 in 28 aufeinanderfolgenden Heimspielen ungeschlagen war, empfing den Zwölften im Signal Iduna Park. Der BVB verlor nur eine der letzten neun Partien in der Bundesliga. Augsburg, das eine Woche zuvor überraschend Trainer Dirk Schuster entlassen hatte, ging nur in einem der letzten sechs Spiele als Verlierer vom Platz. Mit Blick auf die Statistik war die Borussia zudem favorisiert: Aus den bisherigen zehn Duellen holte Schwarzgelb 23 von 30 möglichen Punkten, gewann sieben Mal.

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Marc Batra sah vor dem Gegentor zum 0:1 nicht gut aus. Der Spanier blieb nach der Pause in der Kabine.

Personalien
Im Vergleich zur Startelf beim 2:2 in Hoffenheim veränderte Trainer Thomas Tuchel seine Anfangsformation auf zwei Positionen: Kagawa und Merino liefen für Bender (Bank) und Reus (gesperrt) auf. Nicht einsatzfähig waren Guerreiro (Belastungsreaktion), Piszczek (Adduktoren), Bürki (Mittelhandbruch), Subotic (Aufbau), Sahin (Kniebeschwerden) und Rode. Beim FCA fehlten Callsen-Bracker (Reha nach Wadenbeinbruch), Caiuby (Knie), Bobadilla (Wade), Finnbogason (Schambeinentzündung) und Max (Oberschenkel).

Taktik
Es waren anspruchsvolle taktische Korsetts, die die Trainer ihren Mannschaften überstreiften. Der BVB begann in einer 3-1-3-3-Grundordnung mit Ginter, Bartra und Merino in einer Dreierkette, Weigl zentral davor, dann mit Pulisic, Götze und Schmelzer als offensiver Mittelfeldreihe sowie Dembélé und Kagawa auf den Halbposition hinter Aubameyang, der zentralen Spitze. Gegen den Ball erweiterte Schmelzer die Dreierreihe mitunter zu einer Viererkette, agierte Götze konsequent auf einer Höhe mit Weigl auf der Doppelsechs.

Nach etwa 20 Minuten stellte Tuchel auf ein 4-1-4-1 um: Ginter, Bartra, Merino, Schmelzer in der Abwehr, Weigl auf der Sechs, Dembélé, Kagawa, Götze und Pulisic in einer vierköpfigen offensiven Mittelfeldreihe hinter Aubameyang. Gegen Ende des ersten Durchgangs tauschten Dembélé und Pulisic (jetzt rechts) die Seiten. Und Augsburg? Gegen den Ball war es Beton pur mit einem 5-4-1, in dem Ji als einzige Spitze als Abnehmer, Verarbeiter und Weiterleiter der in der Abwehr gewonnenen und weiter nach vorne geschlagenen Bälle fungierte. Wenn die Augsburger den Ball hatten, griffen sie in einem 4-1-4-1 an.

Spielverlauf und Analyse
Wie sehr Statistiken doch irritieren können... Der BVB lag nach 45 Minuten in fast allen nennenswerten Rubriken vorne: 10:6 Torschüsse, 73 % Ballbesitz, 58 % gewonnene Zweikämpfe, eine Passquote von 85 % Prozent und dazu ein Chancenverhältnis von 6:1. Schwarzgelb vor ausverkauftem Haus zwar vom FCA gefordert, aber klar besser. Nach Toren stand es zur Halbzeit allerdings 0:1.

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Mikel Merino lief von Beginn an auf.

Denn während Götzes abgefälschter Schuss am Außenpfosten landete (9.), Augsburgs Keeper Marwin Hitz den Aufsetzer von Aubameyang (12.), den Kopfball von Ginter (27.) und auch gegen Kagawa (30.) mit einem starken Reflex parierte, nutzten die Gäste gleich die erste Möglichkeit zur Führung. Bartra hatte einen Fehlpass auf Hinteregger gespielt, der Österreicher gleich fünf Borussen auf sich gezogen und auf Moravek abgelegt. Der Ex-Schalker reagierte blitzschnell, spielte in den Lauf auf Ji, der Südkoreaner scheiterte im ersten Versuch an Weidenfeller, verwandelte aber im Nachschuss - 0:1 (33.).

Der bittere Rückstand gegen eine defensiv relativ sicher stehende Augsburger Mannschaft. Kurz vor der Pause hatte Aubameyang (38., 41.) noch zwei Chancen, um auszugleichen, vergab jedoch knapp oder scheiterte an Hitz.

Nach dem Wechsel kam Bender für Bartra - und auch erneuter Angriffsschwung. Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff markierte Dembelé das 1:1 (47.). Kagawa hatte die Vorarbeit geleistet, der Franzose das Zuspiel mit rechts angenommen und dann bedrängt von Teigl mit links verwandelt. Ein sehenswerter Treffer, der die Borussia beflügelte.

Winkmann verweigert BVB einen Elfmeter

Aubameyang (50.), Kagawa (59.) und Merino (66.) hätten den zweiten Dortmunder Treffer nachlegen können, unerklärlich zudem, wieso Schiedsrichter Guido Winkmann beim Foulspiel von Verhaegh an Kagawa (56.) nicht auf Strafstoß entschied. Schon in der ersten Halbzeit hatte er großzügig über den Armeinsatz von Kohr gegen Bartra (44.) im 16er hinweggesehen. Nach gut einer Stunde hatte der BVB die Torschussbilanz von 10:6 auf 15:7 ausgebaut. Auf Seiten der Augsburger hatte nach einem Konter Ji (49.) aus 14 Metern daneben geschossen.

Aubameyang zielt knapp über das Tor

In der Schlussphase versuchte der BVB, bei dem Castro für Kagawa (71.) und Schürrle für Dembelé (81.) gekommen war, noch einmal alles. Aubameyang zielte knapp über das Tor (77.), scheiterte dann an Hitz (88.), Schürrle vergab den Nachschuss (88.)... In der Nachspielzeit hatte Schwarzgelb sogar noch Glück, dass Altintop den „Lucky Punch“ nicht setzte (90.+2).

Ausblick
Für den BVB beginnt das Kalenderjahr 2017 in der Bundesliga mit zwei Auswärtsspielen: Zunächst geht es am 21. Januar (15.30 Uhr) nach Bremen, am 29. Januar (17.30 Uhr) nach Mainz. Das nächste Heimspiel findet am 4. Februar (18.30 Uhr) gegen RasenBallsport Leipzig statt.

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