Borussia Dortmund ist am 18. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinausgekommen.

34.000 Zuschauer in der ausverkauften Opel Arena sahen einen Traumstart des BVB, der nach drei Minuten durch Reus in Führung ging und diese anschließend sicher verwaltete - bis Latza in der Schlussphase zum Kopfball kam und mit dem ersten Mainzer Torabschluss der zweiten Hälfte zum Ausgleich traf (83.).

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Ausgangslage:
Für den BVB war mit einem Sieg der Sprung auf Platz drei möglich, der am Saisonende die direkte Qualifikation für die UEFA Champions League bedeuten würde. Mainz trat als 11. an, hätte bis auf Rang acht vorstoßen können. Borussia Dortmund gewann fünf der letzten sechs Gastspiele beim 1. FSV Mainz 05, insgesamt sogar zehn der letzten elf Duelle. Trotzdem nahm Thomas Tuchel seine Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen unser Potenzial zur Entfaltung bringen.“

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Aubameyang rückte nach dem Afrika-Cup mit Gabun direkt zurück in die Startelf

Personalien:
Der BVB-Coach konnte wieder auf Aubameyang zurückgreifen, der unter der Woche vom Afrika-Cup zurückgekehrt war, und auch gleich für Pulisic in die Startelf rückte. Auch Guerreiro (für Kagawa) und Bürki (für Weidenfeller) spielten von Beginn an, ansonsten lief dieselbe Elf wie vor einer Woche in Bremen auf. Bender (Außenbandriss), Sahin (Aufbautraining), Rode (Rückstand) und Isak (fehlende FIFA-Spielberechtigung) waren nicht dabei. Den Gastgebern fehlten Berggreen (Aufbautraining), Cordoba (Rot-Sperre), Onisiwo (Fußprellung), Curci (freigestellt), Balogun und Serdar (beide Aufbautraining).

Taktik:
Borussia agierte aus einer 4-1-4-1-Grundordnung mit Schürrle (rechts), Castro, Guerreiro und Reus in der offensiven Viererreihe. Mitte des ersten Durchgangs tauschten Schürrle und Reus die Seiten. Mainz empfing die Borussen tief in der eigenen Hälfte in einer 4-4-2-Ordnung. Frei und Muto störten auf Höhe der Mittellinie den Aufbau der Borussen, der über Sokratis und Ginter laufen musste, da Weigl zugedeckt war, der ungewohnt wenige Ballaktionen hatte in Durchgang eins. Dahinter formierten sich zwei dicht gestaffelte Viererketten der Mainzer.

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Sokratis hielt hinten dicht und ließ mit einem gefährlichen Abschluss vorne aufhorchen.

Spielverlauf & Analyse:
Was für ein Start des BVB! Es lief gerade die dritte Minute, als Castro und Schürrle dem Mainzer Gbamin die Kugel im Mittelfeld abluchsten und blitzschnell umschalteten. Schürrle jagte mit dem Ball durch die gegnerische Hälfte, bediente dann den vollkommen allein gelassenen Reus links, der vor Keeper Lössl cool blieb und den Ball flach links unten ins Tor schob. 124 Sekunden waren seit Anpfiff vergangen – das bisher schnellste Bundesliga-Tor der Schwarzgelben in dieser Saison machte Lust auf mehr.

Zunächst sah es auch nach einem Spektakel aus, denn schon zwei Minuten später hätte es 2:0 stehen können. Bell rettete jedoch im Fünfer, indem er Aubameyangs Kopfball abwehrte. Bells Abwehrkollege Bungert verhinderte zudem eine ganz dicke BVB-Chance, als er Castro den Passweg auf die freien Aubameyang und Reus links im Strafraum zustellte (11.). Auf der anderen Seite bediente Öztunali Frei, der sich den Ball aber ein Stück zu weit vorlegte – kein Problem für den herauseilenden Bürki (8.). 

Latza mit dem Ausgleich

Nach dieser schwungvollen Anfangsphase tat sich vor den Toren dann aber lange wenig. Die Borussia kontrollierte das Spiel geschickt, versuchte immer wieder Nadelstiche zu setzen, ohne aber zu ganz zwingenden Chancen zu kommen. Eine Direktabnahme von Schmelzer, die Bell abblockte und ein Freistoß von Guerreiro (23.), der Lössl nicht vor Probleme stellte, waren für lange Zeit die Highlights. Erst kurz vor der Pause kam Sokratis nach einer Ecke zu einer gefährlichen Direktabnahme, die aber leider in Gbamins Gesicht hängenblieb, der im Schussweg stand (44.). Hinten machten die Schwarzgelben dicht, ließen bis zur Pause nicht einen ernstzunehmenden Abschluss des FSV zu.

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Wer darf schießen? Piszczek, Reus, Guerreiro und Schürrle (v.l.) beraten sich vor einem Freistoß.

Auch nach dem Wiederanpfiff musste der BVB gegen zunächst kaum gefährlich werdende Mainzer erst einmal nicht an seine Leistungsgrenze gehen. Bell setzte einen Kopfball nach Ecke neben das Tor von Bürki (56.), für die Westfalen verpasste Schürrle aus 12 Metern die Entscheidung, weil Bungert zur Ecke abfälschte (61.). Thomas Tuchel versuchte mit der Herreinahme von Götze für Guerreiro (66.) und Dembélé für Aubameyang (72.) nochmal Schwung ins Spiel zu bringen. Lössl hielt aber einen Freistoß von Schmelzer sicher (83.). Im direkten Gegnzug dann der Schock: Mainz verlagerte einmal gut, Öztunali flankte an den langen Pfosten und dort nickte Latza den Ball zum Ausgleich ins Tor (83.). De Blasis hätte in der Nachspielzeit gar um ein Haar den Mainzer Sieg besorgt (90.+3).

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Ausblick:
Am kommenden Samstag (18:30 Uhr) ist in der Bundeslga Rasenballsport Leipzig im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast. Vier Tage später (Mi., 8.2., 20:45 Uhr) geht es im DFB-Pokal in Dortmund gegen Hertha BSC.

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