Die Revanche ist geglückt! Borussia Dortmund hat sich am 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga für die unglückliche Last-Minute-Niederlage am 2. Spieltag rehabilitiert und Rasenballsport Leipzig absolut verdient mit 1:0 (1:0) geschlagen. Die Borussen springen durch den Sieg vorerst für eine Nacht auf Platz drei und verkürzen den Rückstand auf Leipzig auf acht Zähler.

81.360 Zuschauer hatten den Weg in den ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK gefunden, darunter 8.000 Fans aus Leipzig. Sie sahen einen starken BVB, der in seiner Spielanlage an den Sieg gegen den FC Bayern im November erinnerte, defensiv extrem sicher agierte und vorne mit hohem Tempo die Leipziger Abwehr unter Druck setzte. Aubameyang markierte nach 35. Minuten die verdiente Führung für Schwarzgelb. Auch nach der Pause spielte der BVB seinen Stiefel hinten souverän herunter, verpasste es vorne aber, den Sack zu zumachen. So kamen die Gäste in der vierten Minute der Nachspielzeit zum vermeintlichen Ausgleich, der aufgrund einer Abseitsposition nicht zählte.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Ausgangslage:
Es war das Topspiel des 19. Spieltags: Borussia Dortmund konnte den Rückstand als Vierter auf den Zweiten Rasenballsport Leipzig mit einem Sieg auf acht Punkte verkürzen. Der Rückstand auf Tabellenplatz drei (Eintracht Frankfurt) betrug einen Zähler.

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Dembélé kehrte in die Startformation zurück.

Personalien:
Bartra, Durm und Dembélé rückten für Schürrle, Ginter und Castro in die Startelf. Letzterer stand aufgrund eines Infekts nicht im Kader, auch Bender (Außenbandriss) und Sahin (Aufbautraining) waren beim BVB nicht dabei. Bei den Sachsen fehlten sechs Akteure: Klostermann (Kreuzbandriss), Forsberg (Rotsperre), Gipson (Aufbautraining) sowie Demme, Sabitzer und Werner (alle Grippe).

Taktik:
Thomas Tuchel hatte lange getüftelt und stellte dem Leipziger 4-4-2 eine 3-1-4-2-Grundordnung mit zwei Spitzen gegenüber: Aubameyang und Reus spielten ganz vorn. Dahinter formierte sich bei Ballbesitz eine offensive Viererreihe mit (v.l.n.r.) Durm, Dembélé, Guerreiro und Schmelzer. Nur fallweise orientierten sich Durm und/oder Schmelzer nach hinten und erweiterten die Dreierkette mit Piszczek, Sokratis und Bartra zu einer Vierer- oder gar Fünferkette. Als „Zwischenspieler“ agierte Weigl zentral zwischen diesen beiden Reihen. Im Verlauf der Partie wechselte Borussia in eine 3-4-3-Grundordnung mit Dembélé (später Pulisic), Aubameyang, Reus im Angriff.

Spielverlauf & Analyse:
Vom Anpfiff weg war es bei strömendem Regen ein extrem intensives Duell. Beide Teams agierten zwar auf Augenhöhe, der BVB machte aber den etwas gefährlicheren Eindruck gegen Leipziger, die sich erst an die hitzige Atmosphäre vor über 80.000 Zuschauern gewöhnen mussten. Borussia Dortmund stand defensiv sehr stabil, versuchte offensiv immer wieder mit Aubameyang, Reus und Dembélé die Schnelligkeit auszuspielen. Dieser hatte nach einem Konter dann auch die erste gute Möglichkeit für Schwarzgelb: Dembélé verzog am langen Pfosten aber nach Aubameyangs Vorlage (13.).

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Danach mussten die Fans lange Zeit auf echte Torraumszenen oder gar Torabschlüsse warten. Es entwickelte sich ein von der Taktik geprägtes Spiel mit vielen Abspielfehlern im Mittelfeld. Die Passquote der Westfalen lag nach einer halben Stunde bei 70 Prozent, wurde von den 52 Prozent der Sachsen aber noch deutlich unterboten. Erst nach 33 Minuten wurde es vorne wieder gefährlich. Durm nahm Dembélé auf rechts mit, dessen Flanke Aubameyang in der Mitte aber über das Tor köpfte.

Dembélé mit dem Turbo, „Auba“ mit dem Tor

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Kapitän Schmelzer peitscht sein Team im Regen nach vorne

Zwei Minuten später fast die gleiche Situation, diesmal aber mit besserem Ausgang: Wieder warf Dembélé rechts den Turbo an, ließ erst Compper und dann Orban alt aussehen. Aubameyang suchte sich derweil im Zentrum den perfekten Weg an den langen Pfosten, wurde dort mit der Flanke optimal bedient und nickte zur Führung ein (35.). Der SIGNAL IDUNA PARK explodierte, auch Thomas Tuchel war die Erleichterung beim Jubel, der ihn weit auf den Rasen führte, deutlich anzumerken. Grund zur Unzufriedenheit gab es ohnehin nicht: Fast 60 Prozent Ballbesitz und 5:2 Torschüsse zur Halbzeit – das 1:0 für die Borussen war mehr als verdient.

Und auch nach dem Wiederanpfiff ließ der BVB keinen Deut nach. Ausgangspunkt der nächsten großen Chance war eine Ecke der Rasenballsportler: Weigl jagte den Ball zu Aubameyang ins Mittelfeld, der sich auf und davon machte und am Strafraum zu Reus ablegte, dessen Abschluss knapp rechts vorbei ging (51.). Sieben Minuten später verhinderte Keeper Gulacsi das 2:0, auch weil Aubameyang, nachdem er Compper stark umkurvt hatte, etwas zu wenig Druck in seinen Schuss bekam (58.). Wieder nur sechs Minuten später flankte der für Dembélé ins Spiel gekommene Pulisic von rechts. Diesmal rettete Compper im allerletzten Moment vor Aubameyang (64.).

BVB-Führung gerät zunächst nicht mehr in Gefahr

Borussia Dortmund dominierte Rasenballsport Leipzig zwar deutlich, das zweite Tor fehlte aber. Die Ostdeutschen drehten etwa 25 Minuten vor dem Ende, mit der Hereinnahme von Upamecano für Khedira, nochmal ein bisschen auf, versuchten vorne nun mehr Risiko zu gehen und zwangen Bürki direkt im Anschluss nach einer Flanke von Selke zur ersten Parade der Partie (67.). Wirklich unter Druck setzen konnten sie das Team von Thomas Tuchel aber zu keinem Zeitpunkt. Die BVB-Defensive erledigte ihren Job weiterhin hervorragend, am Ende wurde es trotzdem ganz wild: Reus verpasste vorne zweimal den Sack zu zumachen (83./89.). Upamecano rettete außerdem gegen Ginter auf der Linie (90.+2). Leipzig erzielte in der vierten Minute der Nachspielzeit noch ein Tor aus Abseitsposition, das nicht zählte. Es blieb beim verdienten 1:0-Erfolg für Schwarzgelb.

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Ausblick:
Am Mittwoch (20:45 Uhr) ist Hertha BSC zum Achtelfinale im DFB-Vereinspokal in Dortmund zu Gast. Kommenden Samstag (11.2., 15:30 Uhr) tritt der BVB in der Bundesliga beim SV Darmstadt 98 an.

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