Als die Mannschaft von Borussia Dortmund am frühen Montagabend im Estádio José Alvalade Bekanntschaft machte mit der morgigen Spielstätte, waren Lukasz Piszczek und Sokratis mit dabei. Gut 24 Stunden vor dem Anpfiff des dritten Gruppenspiels der UEFA Champions League gegen Sporting Lissabon sind ihre Einsatzchancen „deutlich gestiegen“, berichtete Thomas Tuchel.

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Wieder am Ball: Lukasz Piszczek

Für die beiden Routiniers war es bereits die zweite Einheit des Tages, denn schon am Vormittag waren sie ebenfalls am Ball, „beschwerdefrei“, wie der Trainer betonte und deshalb zuversichtlich anführte: „Wir haben berechtigte Hoffnung, dass beide morgen spielen können.“ Was bedeutet, dass der BVB womöglich nicht die jüngste Mannschaft aller Zeiten in ein Champions-League-Spiel schicken muss, sondern ihr etwas Routine zuführen kann.

Das Thema Verletzungen ist „kein großes in der Mannschaft“, versicherte Sebastian Rode und bemerkte mit feiner Ironie: „Die Massagebänke sind zwar voll, aber die befinden sich in Dortmund.“ Thomas Tuchel musste sich auf der Pressekonferenz naturgemäß diesen Fragen stellen. „Wir sind sehr besorgt über die Situation und über die Vielzahl der Verletzungen, die wir in letzter Zeit erlitten haben“, erklärte der Coach: „Es gibt nicht den einen Grund; jede Verletzung hat ihre ganz eigene Geschichte. Wir vermissen jeden einzelnen Spieler. Gleichzeitig gilt allen, die spielen, das vollste Vertrauen.“

Nach dem sehr guten Start mit dem 6:0 in Warschau und dem 2:2 gegen Real Madrid will seine zwar dezimierte, aber immer noch schlagkräftige Mannschaft morgen Abend eine „Top-Leistung bringen, um uns die beste Ausgangslage zu verschaffen“, so Tuchel. Dass es im Duell dieser beiden Kontrahenten auch um den direkten Vergleich gehen kann, ist dem Coach zwar bewusst, aber kein Thema für die Mannschaft: „Wir wissen um die Bedeutung des direkten Vergleichs. In der Vorbereitung auf das Spiel spielt dieser aber keine Rolle. Das würde uns nur ablenken.“

Wie stark der Gegner ist, ist allen jetzt schon bewusst. „Sie haben ein hervorragendes Spiel in Madrid gemacht und hatten Real am Rand der Niederlage“, sagt Rode und weiß: „Es wird keine einfache Aufgabe.“ Tuchel ergänzt: „Sporting ist eine sehr erfahrene, komplette Mannschaft, wie ich finde. Sie ist sehr robust in der Abwehr und im Sturm und deshalb extrem gefährlich bei Standards.“ Einer der dankbaren Abnehmer für die Hereingaben – aus dem Spiel oder nach ruhenden Bällen – ist der Ex-Wolfsburger Bas Dost. „Jeder, der die Bundesliga kennt, weiß, wie stark Bas Dost ist. Flanken verwertet er eiskalt“, sagt Rode: „Wir müssen nah an ihm dran sein und verhindern, dass er an den Ball kommt.“
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Sebastian Rode und Thomas Tuchel