Als einziges Team zweistellig getroffen, als einziges Team noch ohne Gegentor. Borussia Dortmund reist als Tabellenführer nach Hamburg. Zum 151. Mal in der Klubgeschichte führt der BVB das Klassement an. Am Mittwochabend, nach Abpfiff des fünften Spieltages, soll sich daran nichts geändert haben.

„Wir müssen und wir wollen alle Spiele gewinnen; zuhause, auswärts.“ Das ist „die Einstellung, mit der wir jedes Spiel anfangen“, sagt Peter Bosz und bekräftigt: „Wir wollen gewinnen. Auch am Mittwoch.“ Beim HSV, wo vergangene Saison eine kuriose Negativserie mit nur einem Auswärtssieg in zehn Jahren riss: 5:2-Sieg mit vier Aubameyang-Toren.

Bosz erwartet einen trotz der beiden Niederlagen gegen Leipzig und Hannover (je 0:2) selbstbewussten HSV – und ein „interessantes Spiel“. Gespannt ist der Holländer nämlich, welche Herangehensweise die Hamburger wählen. „In der Bundesliga haben bisher alle Mannschaften sehr defensiv gegen uns gespielt. Ich habe nicht mit dem HSV-Trainer gesprochen, daher weiß ich auch nicht, wie er das machen wird“, meint Bosz mit einem Augenzwinkern und fügt hinzu: „Wir sind jedenfalls auf alles vorbereitet.“

Vereinsrekord kann eingestellt werden

Dass seine Mannschaft nach vier Spieltagen in der Liga noch ohne Gegentor ist und nun den Vereinsrekord einstellen kann, „macht mich stolz“, sagt Bosz: „Wenn man so offensiv spielt wie wir, ergeben sich viele Räume im Rücken. Da muss man alles gut machen; ein Fehler ist schon gefährlich. Das haben wir in der Champions League gesehen, wenn man gegen solche Stürmer spielt.“

Mit dem derzeitigen Entwicklungsstand ist der neue BVB-Trainer dennoch insgesamt sehr zufrieden. „Ich muss sagen, dass das in Dortmund sehr schnell gegangen ist“, bestätigt Peter Bosz – und fügt einschränkend hinzu: „Wir machen es teilweise schon sehr gut, aber es ist noch ein langer Weg, auch in der Bundesliga.“

Aubameyang: Gegen keinen Gegner erfolgreicher

Im Volksparkstadion steht die BVB-Defensive erneut auf dem Prüfstand. Gut möglich, dass die Hanseaten wie schon Tottenham auf überfallartige (Konter-)Angriffe nach Dortmunder Ballverlusten setzen wird.

Steht hinten erneut die Null, ergeben sich gute Chancen auf Tabellenführung No. 152. Dafür sollte allein schon Pierre-Emerick Aubameyang garantieren. In seinen acht Spielen gegen den HSV war er an zwölf Treffern beteiligt (acht Tore, vier Vorlagen). In der Bundesliga traf Aubameyang gegen kein anderes Team so oft wie gegen den HSV.
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Peter Bosz