Borussia Dortmund bleibt in der Liga in der Erfolgsspur und feierte den zweiten Heimsieg binnen acht Tagen: Gegen Hannover 96 setzte sich der Tabellendritte durch ein Tor von Michy Batshuayi mit 1:0 (1:0) durch.

Es berichtet Boris Rupert

81.360 Zuschauer im sonnendurchfluteten, jedoch bitterkalten Signal Iduna Park (eisige Winde ließen es deutlich kälter empfinden als die minus drei Grad, die das Quecksilber anzeigte) sahen einen starken Beginn des BVB, der nach 44 Sekunden in Person von Batshuayi einen Pfostenschuss verzeichnete, in der 24. Minute durch den Belgier hochverdient in Führung ging, in der zweiten Hälfte jedoch die Dominanz verlor und trotz 10:3 Chancen mit zwei Pfostenschüssen um den Sieg zittern musste.

Ausgangslage: 
Der BVB verlor zwar das Hinspiel (2:4), gewann aber sechs der vergangenen sieben Heimspiele gegen Hannover und wollte mit einem Sieg im letzten Spiel vor der Länderspielpause die Position in den Champions-League-Rängen festigen. Der Aufsteiger war seit dem 21. Oktober 2017 (2:1 in Augsburg) und damit seit acht Auswärtsspielen sieglos.

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Personalien:  
Peter Stöger konnte wieder auf Toprak und Pulisic setzen, die in Salzburg noch fehlten. Dagegen fielen Reus (muskuläre Beschwerden) und Zagadou (Muskelverletzung aus). Weiterhin fehlten Kagawa, Yarmolenko, Durm und Rode.

Taktik: 
Hannover spielte gegen den Ball in einer klaren 5-2-3-Grundordnung: Korb auf der rechten und Ostrzolek auf der linken Seite erweiterten den Abwehrverband zu einer Fünferkette, nur wenige Meter davor verteidigten Schwegler und Bakalorz. Die Angreifer Klaus, Jonathas und Füllkrug bildeten die erste Verteidigungslinie. Obwohl die Niedersachsen sehr defensiv auftraten, fanden die Borussen in ihrem 4-2-3-1-System schnell Lücken im Abwehrgeflecht der Niedersachsen, die im Zweikampfverhalten zunächst zögerlich agierten.

Spielverlauf & Analyse:
Aufgrund massiver Verkehrsprobleme – verursacht durch zwei parallel stattfindende Messen – waren viele Besucher noch auf dem Weg zum Stadion, als es im Strafraum der Niedersachsen heiß herging: Der von Schürrle stark angespielte Batshuayi machte nach 44 Sekunden eigentlich alles richtig, spielte den Ball an Torhüter Tschauner vorbei – doch die Kugel landete am rechten Pfosten. Die Szene blieb zunächst turbulent, ehe Hannover sie mit Glück bereinigen konnte.

Schmelzer (3., ans Außennetz), Castro (7., Schuss zur Ecke geblockt) und Schürrle (9., aus der Drehung übers Tor) besaßen in der Anfangsphase weitere gute Chancen, denn Hannover ließ trotz der defensiven Grundstruktur erstaunlich viele Lücken, durch die die Schwarzgelben sauber kombinierten. Die vier Offensiven agierten sehr beweglich, reihten sich im Aufbau ein in die Fünferkette des Gegners, waren stets anspielbereit – und nicht zu packen.

Batshuayi trifft technisch perfekt nach Schürrle-Ecke

Das Führungstor entsprang dann einer Standardsituation und war technisch perfekt vollendet von Batshuayi, der sich bei einer Schürrle-Ecke von seinen Bewachern löste und die Kugel mit dem Rücken zum Tor und per Hacke ins lange Eck bugsierte (24.). Kurz darauf senkte sich Schmelzers Flanke gefährlich Richtung Gehäuse der Gäste – Tschauner konnte nur mit Mühe klären, und Piszczeks Nachschuss wurde von den Vorderleuten geklärt (27.).  

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Bei 12:2 Torschüssen nach einer halben Stunde waren die Niedersachsen mit dem Spielstand gut bedient, zumal Tschauner in der 34. Minute mit einer Fußabwehr das 0:2 verhinderte. Nachdem Schürrle mit einer Energieleistung den Ball im Spiel gehalten und Castro aus etwa 20 Metern abgezogen hatte, war das Leder Batshuayi vor die Füße gefallen. Er zog aus neun Metern halbrechter Position ab, doch Hannovers Keeper war – wie erwähnt – reaktionsschnell mit dem Fuß zur Stelle und konnte auch Batshuayis Rebound per Kopf klären.

Bürki nach 40 Minuten erstmals gefordert

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Julian Weigl wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Hannover, das im Saisonverlauf in sieben Partien trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands noch gepunktet hat, kam in der 40. Minute zur ersten guten Torgelegenheit: Bürki klärte klasse und reaktionsschnell mit dem Fuß gegen Schweglers Volleyschuss vom Fünfmetereck.

Borussia Dortmund kam mit Sokratis für den angeschlagenen Toprak aus der Kabine, musste nach einer Ecke eine arg brenzlige Situation überstehen (48.) und feuerte im Anschluss durch Dahoud zweimal gefährlich aus der Distanz aufs Tor – beide Male musste sich Tschauner lang machen, klärte zur Ecke (49./50.).

Doch insgesamt war Hannover nun präsenter als in den ersten 30 Minuten. Das bis dahin so starke Dortmunder Gegenpressing war nicht mehr so ausgeprägt, worunter die defensive Stabilität litt. Torschussbilanz nach 60 Minuten: 20:8.

Philipp in der 89. Minute an den Pfosten

Der BVB wackelte, und das so wichtige zweite Tor wollte nicht gelingen: Bei Dahouds Schuss fehlten nur Zentimeter (69.). Hannover stellte in der Schlussphase um auf Viererkette, brachte in Fossum eine zusätzliche Offensivkraft (beim BVB waren bereits Weigl und Philipp für Castro und Pulisic gekommen) und den Ball auch ins Tor – doch Jonathas befand sich im Abseits (81.). Auf der anderen Seite traf Philipp nach Batshuayi-Zuspiel in der 89. Minute den Pfosten. Kurz darauf ließ Tschauner eine Götze-Hereingabe nach vorne abprallen. Batshuayi war sofort zur Stelle, doch sein Schuss wurde vor der Linie geklärt.

Ausblick: 
Nach der Länderspielpause tritt der BVB am 31. März (18.30 Uhr) beim FC Bayern München an. Nächster Heimgegner ist am Sonntag, 8. April, der VfB Stuttgart.

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