Eine Stunde dauerte der Flug von Dortmund nach London-Stansted, wo Borussia Dortmund von einem Mix aus Sonne und Wolken empfangen wurde. Doppelt so lang wie die Flugzeit zogen sich die Gepäckausgabe und der Transfer in die Stadt hin.

Aus London berichtet Boris Rupert

Nach der Ankunft im Hotel, nur rund wenige Minuten vom Wembleystadion entfernt, beginnt für die Mannschaft der übliche Ablauf: Besprechung, Essen und Abschlusstraining, das um 20 Uhr deutscher Zeit beginnen soll.

„Es geht ja fast jedes Jahr nach London oder Madrid – in London wechseln nur die Gegner“, hatte Hans-Joachim Watzke vor dem Abflug gescherzt. Im achten Jahr in Serie ist Borussia Dortmund auf Europas Bühne vertreten, zum achten Mal geht es zu einem Spiel nach England, zum fünften Mal nach London (inklusiv Champions-League-Finale 2013).

Mit Tottenham Hotspur wartet zum Auftakt der Gruppe H gleich ein dicker Brocken auf den BVB, der sich seit 2012 durchgängig für die K.o-Runden qualifizieren konnte. „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe“, betont Watzke: „Tottenham ist eine Top-Mannschaft, die sich über Jahre sehr gut entwickelt hat. Der Klub besitzt zudem die finanzielle Power, so dass die besten Spieler nicht weggeholt werden.“ Gleichwohl schiebt der BVB-Boss nach: „Aber wir haben auch eine gute Mannschaft. Es wäre gut, wenn wir ein Tor erzielen könnten; idealerweise punkten wir dort. Denn ich denke, dass der direkte Vergleich mit Tottenham nicht unwichtig sein wird. Dass Real am Ende Dritter wird, dafür fehlt mir die Phantasie.“

Dass Marcel Schmelzer und Marc Bartra (neben den weiteren Leistungsträgern wie Marco Reus, Raphael Guerreiro oder André Schürrle) die Reise nach London nicht antreten konnten, erschwert die Ausgangslage zusätzlich. „Drei Außenverteidiger langzeitverletzt, das ist Europarekord“, so Watzke, denn Erik Durm fehlt auch schon längere Zeit. In Gedanken an den Kapitän schiebt der Vorsitzende der Geschäftsführung nach: „Für Marcel tut es mir unfassbar leid.“

Couragiert und fokussiert sollen die Verbliebenen in die Partie gehen. „Wir müssen mutigen Fußball spielen“, fordert Watzke – und sieht durchaus gute Chancen auf ein gutes Resultat: „Das Wembleystadion ist ein bisschen breiter als das Schwarzwald-Stadion in Freiburg, und ich gehe auch davon aus, dass die Engländer mit einer anderen Taktik spielen, was uns entgegenkommen wird.“