0:0, 1:1, 2:1, 4:1, 2:0 und 2:0 – so lauten die bisherigen Resultate in Heimspielen gegen Real Madrid. Drei Siege, drei Unentschieden – ein Rückblick auf sechs Heim-Highlights gegen das „weiße Ballett“.

15. April 1998
Borussia Dortmund – Real Madrid 0:0
Das Hinspiel ist wegen des „Torfalls von Madrid“ als eine der berühmtesten Partien in die Geschichte der UEFA Champions League eingegangen. Dass der Titelverteidiger aus Dortmund aufgrund der massiven Spielverzögerung arg benachteiligt war, blieb eine Randnotiz. Mit viel Einsatz und Engagement versuchte die Borussia, den 0:2-Rückstand vom Hinspiel wettzumachen, doch trotz einiger guter Chancen, besonders in der Anfangsphase, gelang kein Torerfolg. Besonders dem jungen Ibrahim Tanko fehlten Glück und Cleverness im Abschluss. Roberto Carlos traf mit einem seiner gefürchteten Freistöße zwar die Unterkante der Latte, doch meistens hatten der umsichtige Libero Manfred Binz und seine beiden Manndecker alles fest im Griff. Doch vorne gelangen nicht die benötigen Treffer.

Bild
Michael Zorc und Rául Gonzales im Halbfinale 1998

25. Februar 2003
Borussia Dortmund – Real Madrid 1:1
Zwischenzeitlich hatte die Königsklasse ein anderes Format: Der (ersten) Gruppenphase war eine zweite Punkterunde nachgeordnet. In dieser hatte es Borussia mit Lokomotive Moskau, dem späteren Titelträger AC Mailand und eben Real Madrid zu tun. Nach einer knappen und unglücklichen 1:2-Niederlage im Estadio Santiago Bernabeu musste das Rückspiel gewonnen werden, um realistische Chancen aufs Viertelfinale zu haben. Hohes Dortmunder Engagement und großer Einsatz gegen die individuell besser veranlagten Madrilenen bescherten ein temporeiches Spiel mit Rasse und Klasse. Sebastian Kehl tanzte Madrids Pavon aus, leitete weiter auf Jan Koller, der aus acht Metern Casillas mit einem mächtigen Schuss ins kurze Eck keine Chance ließ (23.). In der Nachspielzeit kam Real zum Ausgleich: Zidane hatte viel Platz auf dem rechten Flügel, passte flach nach innen zu Portillo, der zum 1:1 einschoss (90.+2).

Bild
Iker Casillas, Jan Koller, Roberto Carlos

24. Oktober 2012
Borussia Dortmund – Real Madrid 2:1
Die Anfangsphase gehörte Real, doch Borussia kämpfte sich in die Partie, setzte auch spielerische Akzente, presste früh und erzwang so Pepes Fauxpas: Kehl schaltete nach dessen Fehlpass auf Özil blitzschnell und schickte Robert Lewandowski steil. Der Pole hängte Pepe und Varane ab und jagte das Leder aus 13 Metern ins rechte Eck – 1:0 (36.). Doch nur zwei Minuten später gelang Ronaldo der – sehenswert herausgespielte – Ausgleichstreffer. Nach der Pause stand zunächst Reals Keeper Casillas mehrfach im Blickpunkt, der dann aber Mario Götzes Schuss schwach abwehrte, Marcel Schmelzer nahm den Abpraller halblinks an der Strafraumgrenze mit vollem Risiko und traf genau ins rechte Eck (64.). Der BVB verteidigte den Vorsprung leidenschaftlich, fand immer wieder Entlastung im Konterspiel.

Bild
Ein Motiv, an dem man sich nicht satt sehen kann: Marcel Schmelzer bejubelt seinen Siegtreffer gegen Real Madrid. Fünf Jahre ist das mittlerweile her.

24. April 2013
Borussia Dortmund – Real Madrid 4:1
Le-wan-dowski!!! Drei Silben, vier Tore – eine Gala des Stürmers, eine Gala aber auch der gesamten Mannschaft, die mit diesem Erfolg den Grundstein legte für den Einzug ins Finale! Bereits nach acht Minuten fiel das 1:0: Ilkay Gündogan bediente Götze auf der linken Seite, der mit der nötigen Schärfe vors Tor flankte. Dort ließ Varane Lewandowski ziehen, der aus wenigen Zentimetern vollendete. Borussia hatte eigentlich alles im Griff, doch dann verlor Mats Hummels Cristiano Ronaldo aus den Augen – 1:1 (43.). Mit einem technisch herausragenden Treffer sorgte Lewandowski vier Minuten nach der Pause für die neuerliche Führung, dann vernaschte er Pepe und drosch die Kugel wuchtig zum 3:1 in die Maschen (55.). Nach Foul von Xabi Alonso an Marco Reus schnappte sich Lewandowski den Ball und erhöhte per Elfmeter auf 4:1 (67.).

Bild
Robert Lewandowskis dritter Streich zum 3:1.

8. April 2014
Borussia Dortmund – Real Madrid 2:0
Ein Sieg, der bitter schmeckte, denn Borussia schied trotz einer grandiosen Leistung aufgrund einer 0:3-Hinspielniederlage aus. Roman Weidenfeller musste zunächst einen Handelfmeter parieren (di Maria, 17.), ehe seine Mannschaft früh und aggressiv attackierte, mit einem überragenden Oliver Kirch alle Attacken abwehrte und selbst Akzente setzte. Reus schnappte sich einen zu kurzen Rückpass und traf zum 1:0 (24.). Lewandowski scheiterte am Pfosten, doch Reus verwertete den Abpraller zum 2:0 (37.). Und weiter ging’s: Steil geschickt von Reus, umkurvte Henrikh Mkhitaryan Casillas im Strafraum, scheiterte dann jedoch vor dem leeren Gehäuse aus spitz gewordenem Winkel am linken Außenpfosten (65.) und verpasste ebenso wie beim von Reals Keeper parierten Schuss (69.) den nötigen dritten Treffer zur Verlängerung.

Bild
Marco Reus erzielt sein zweites Tor in diesem Spiel.

27. September 2016
Borussia Dortmund – Real Madrid 2:2
Borussia dominierte die erste Halbzeit mit viel Ballbesitz, ließ jedoch gute Chancen aus. Und so stand es nach einem Konter 0:1 – Ronaldo hatte Bales Rückpass verwertet (17.). Erst kurz vor der Pause belohnten sich die Schwarzgelben: Navas ließ Raphaael Guerreiros Freistoß nach vorne abklatschen, Varane bugsierte es unfreiwillig Richtung eigenes Tor, Pierre-Emerick Aubameyang vollendete (43.). Auch danach waren die Dortmunder die bessere Mannschaft, doch in der 68. Minute setzte Benzema eine Flanke an den Pfosten, von da aus sprang das Spielgerät Varane vor die Füße – 1:2. Borussia drängte auf den Ausgleich. Es waren zwei Einwechselspieler, die den Treffer herbeiführten: Christian Pulisic’ Flanke landete links im Strafraum bei André Schürrle: Der knallte das Leder ins linke obere Toreck – das späte, aber verdiente 2:2 in der 87. Minute.
Zusammengestellt von Boris Rupert

Bild
Der Schlusspunkt unter einen spektakulären Fußball-Abend: André Schürrles Knaller landet zum 2:2 im Tor.