Borussia Dortmund hat den angestrebten Auswärtssieg verpasst und kam am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga nur zu einem 0:0 (0:0)-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg.

Aus Nürnberg berichtet Boris Rupert

Es war ein zähes Spiel im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Max-Morlock-Stadion. Borussia Dortmund fand selten die Lücke in der dicht gestaffelten Nürnberger Abwehr, und wenn doch, war der starke Keeper Mathenia allein gegen Götze bis zur 53. Minute fünfmal auf dem Posten.

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Ausgangslage:  
Zum ersten Mal in der Bundesliga-Historie war die Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund das Duell „Letzter gegen Erster“. Seit Sommer 1992 hatte der Club von 29 Bundesliga-Spielen gegen den BVB nur eins gewonnen (im November 2007 mit 2:0). Der BVB strebte den siebten Auswärtssieg der Saison an.

Personalien: 
Borussia musste auf die verletzten Reus, Pulisic (beide Muskelfaserriss) und Piszczek (Fuß) sowie weiterhin noch auf Akanji (Rückstand) verzichten. Weigl und Alcácer standen wieder zur Verfügung. Gegenüber dem Champions-League-Spiel am Mittwoch vergangener Woche gegen Tottenham gab es vier Veränderungen: Wolf, Weigl, Philipp und Guerreiro begannen anstelle von Hakimi, Toprak, Dahoud (alle Bank) und Pulisic (verletzt).

Taktik:  
Der BVB kehrte vom in London praktizierten 4-3-3 zurück zur 4-2-3-1-Grundformation, weiterhin mit Diallo auf der linken Abwehrseite und Philipp in der „Reus-Rolle“ hinter Götze. Die Nürnberger staffelten sich gegen den Ball in einer 4-5-1-Formation. Wenige Meter vor der Vierer-Abwehrkette verteidigte ein fünfköpfiger Mittelfeldverband in dessen Zentrum Löwen, Petrak und Behrens mit klaren Zuordnungen gegen Guerreiro, Philipp und Sancho wirkten. Zrelak war der einzige Zielspieler am Mittelkreis.

Spielverlauf & Analyse:
Die Greenkeeper mussten sich in der Halbzeitpause nur um die nördliche Spielhälfte kümmern. Denn dort, vor dem Tor der Gastgeber, spielte sich das Geschehen in den ersten 45 Minuten ab. Zunächst 82 Prozent, über die komplette Distanz 71 Prozent Ballbesitz für Borussia Dortmund, das aber gegen die dicht gestaffelten Franken zunächst kaum Tempo ins Spiel bringen konnte. Die erste Chance hatten sogar die Nürnberger in der 28. Minute nach einem der wenigen Konter, als sich Bürki bei Behrens‘ Kopfball mächtig strecken musste.

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Pech für den BVB, dass Götze aus der Drehung zweimal an Mathenia scheiterte (34.). 60 Sekunden später war der Nürnberger Schlussmann erneut auf dem Posten, abermals gegen Götze, diesmal nach einem satten Schuss von der Strafraumlinie. Kurz vor der Pause blockte Behrens Witsels Schuss zur Ecke ab, dann fischte Mathenia Götzes Kopfball aus dem Eck (45.).

Im zweiten Durchgang das gleiche Bild: Borussia drückte, kam aber selten so klug vors Tor wie in Minute 53, als Sancho über links bis zur Grundlinie vordrang, dann zurückspielte zum freistehenden Götze. Doch Mathenia konnte erneut, wenn auch mit Mühe, zur Ecke parieren. Insgesamt aber fehlten die zündenden Ideen, der schnelle Pass, der Nürnbergs Deckung aufriss. Nach gut einer Stunde kam Alcácer ins Spiel (für Philipp), doch auch der Spanier konnte zunächst nicht in (Abschluss-)Position gebracht werden. Erst in der 86. Minute fehlten bei seinem Drehschuss aus halbrechter Position nur wenige Zentimeter zum Torerfolg. Und als der Ball dann tatsächlich im Netz war (Bruun Larsen, 87.) war die Abseitsfahne oben.

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Ausblick:
Am Sonntag geht es für den BVB in der Bundesliga weiter mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Anstoß im Signal Iduna Park ist um 18 Uhr.

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