Borussia Dortmund hat mit einer überragenden Leistung das Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen Paris St. Germain mit 2:1 (0:0) gewonnen und sich dank eines weiteren Haaland-Doppelpacks damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 11. März verschafft.

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Es berichtet Boris Rupert

Borussia verstand es, den Gegner lange Zeit vom eigenen Tor fernzuhalten und selbst Nadelstiche zu setzen. Zur Pause verbuchte der BVB ein Chancenplus (3:1) und wurde von den 66.099 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park mit viel Applaus bedacht. In der 69. Minute belohnte sich der BVB in Person von Haaland für seinen starken Auftritt und ging verdient mit 1:0 in Führung. Neymars Ausgleichstreffer (75.) konterte der Norweger nur zwei Minuten später mit dem 2:1.

Ausgangslage: 
Es war das Duell der torgefährlichsten Mannschaften aus Europas Top-Ligen: Borussia Dortmund – 63 Treffer in 22 Partien – gegen Paris St. Germain (67 in 25). In der Gruppenphase hatte PSG fünf der sechs Partien für sich entschieden und nur zwei Gegentore hinnehmen müssen. Der BVB setzte auf seine Heimstärke: Sieben der zehn Punkte holte Borussia im eigenen Stadion. Es gab Siege gegen Prag (2:1) und Mailand (3:2) sowie ein 0:0 gegen Barcelona.

Personalien: 
Borussia trat mit der gleichen Elf an, die am Freitag in der Liga mit 4:0 gegen Frankfurt gewonnen hatte und damit auch weiterhin ohne die verletzten Reus, Brandt und Delaney.

Taktik:  
Mit einem Offensivspieler weniger als im gewöhnlichen 4-2-4, sondern in einer 3-4-3-Grundordnung, gegen den Ball im 5-2-3 und damit im gleichen System wie der BVB, ging der Gast die Partie an. Paris versuchte, mit langen Bällen über die Abwehr auf den pfeilschnellen Mbappé hinter die Kette zu kommen. Der BVB setzte nach Balleroberung auf schnelles Umschaltspiel, insbesondere über die rechte Seite mit Hakimi. Sancho wurde meist von zwei Franzosen attackiert, wenn er am Ball war.

Spielverlauf & Analyse:
Dem BVB gehörten die Anfangsminuten, PSG hatte die erste Torchance: Neymars Freistoß ging knapp am Tor vorbei (11.). Doch das war auch die einzige Möglichkeit für die Franzosen im ersten Durchgang. Borussia spielte konzentriert, die Abwehr stand sicher. Can ging im Mittelfeld energisch dazwischen, Witsel agierte sehr aufmerksam.

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Nach einer abgefangenen Ecke marschierte Sancho über den gesamten Platz, sah keinen geeigneten Moment für ein Abspiel und versuchte es stattdessen aus 18 Metern selbst – knapp vorbei (14.). Sieben Minuten später wurde Hakimi auf rechts geschickt, geschickt war auch sein Rückpass auf Can, doch bevor dieser im Strafraum zum Abschluss kommen konnte, war Verratti zur Stelle. Hummels köpfte wenig später eine Freistoßflanke aufs Tornetz (23.)

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Borussia schaffte es immer wieder, nach Balleroberung schnell vor den Kasten der Gäste zu kommen. Sancho zog aus halblinker Position ab, aber Navas war zur Stelle, und Hakimis Nachschuss wurde geblockt (27.). Haaland traf das Außennetz (35.) und brachte nur Sekunden später eine Sancho-Flanke aus guter Position nicht aufs Tor. Mit 7:2 Torschüssen aus BVB-Sicht ging es in die Kabinen.

Kurz nach Wiederbeginn scheiterte Hakimi nach Cans Zuspiel aus spitzem Winkel an Navas, beim folgenden, kurz gespielten Eckball brannte es im Strafraum der Gäste lichterloh (49.). Haaland verpasste Sekunden später den Abschluss, lief sich in der Abwehr fest. Das Spiel der Schwarzgelben wurde in dieser Phase mit stehenden Ovationen der Zuschauer begleitet, weil es von Mut und hohem Einsatz geprägt war.

Ganz ausschalten aber kann man eine Mannschaft wie PSG nicht. Innerhalb von 60 Sekunden kam Mbappé zweimal zum Abschluss, doch Bürki war auf dem Posten (65./66.). Auf der anderen Seite strich Hakimis Schuss nur knapp über den Querbalken (67.).

Favre brachte nun Reyna für Hazard, und der 17-Jährige war mit seinem ersten Ballkontakt am Führungstreffer beteiligt. Eingeleitet wurde dieser Spielzug von Witsel, fortgesetzt auf Höhe der Mittellinie von Can, der Haaland anzeigte, ihm entgegenzukommen. Das machte der Norweger auch – und ließ prallen für Reyna. Mit Ein-Kontakt-Pässen ging es über Sancho nach rechts zu Hakimi. Dessen Hereingabe fand in Guerreiro einen Abnehmer. Doch der Ball kam nicht aufs Tor, wurde geblockt. Haaland reagierte am schnellsten und schoss zum 1:0 ein (69.). Das Stadion explodierte und war in der Folge ein Tollhaus.

Auch der von Neymar mit aufreizender Arroganz gefeierte Ausgleichstreffer, eingeleitet von Mbappé (75.), tat der Stimmung keinen Abbruch. Nur zwei Minuten später legte Reyna auf für Haaland, der aus 18 Metern einen Schuss abließ, gegen den kein Kraut gewachsen war: unhaltbar schlug er links oben ein zum 2:1 für Schwarzgelb.

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Neymar (81.) und Hakimi (86.) schossen in der Folge knapp am Tor vorbei. Am Ende stand ein verdienter 2:1-Sieg, weil Thiago Silvas Kopfball in der dritten Minute der Nachspielzeit übers Tor ging.

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Ausblick: 
Bis zum Rückspiel am 11. März im Prinzenparkstadion stehen richtungweisende Punktspiele für den BVB azf dem Plan: am Samstag in Bremen, dann gegen Freiburg (29.2.) und in Mönchengladbach (7.3.).

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