Am Jubel des Gegners war der Respekt vor der Leistung von Borussia Dortmund abzulesen: Die ganze Bank sprang auf, ganz Manchester lag sich nach Phil Fodens 2:1 in den Armen. In diesem Moment war Englands kommendem Champion klar: In 15 Minuten würde Borussia Dortmund keine drei Tore mehr schießen, den Einzug ins Halbfinale nicht mehr entreißen.

Borussia Dortmund hat sich trotz der beiden 1:2-Niederlagen gegen Manchester City viel Respekt verschafft. Beim Gegner. In Europa. Beide Spiele waren knapp. Äußerst knapp. „Wir haben gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt gespielt, und wir haben gesehen, dass wir in der Lage sind, mitzuhalten“, sagte Emre Can. „ManCity hat in beiden Spielen hervorragend gespielt und ist verdient in die nächste Runde eingezogen“, meinte Edin Terzic: „Dennoch zählt nicht, wer es mehr verdient, sondern wer weiterkommt.“

Vor dem Duell war klar: Borussia Dortmund würde nur eine Chance haben, wenn alles passt. Die Leistung war in beiden Spielen gut bis sehr gut. Doch die Aufmerksamkeit war nicht immer optimal, nicht bei beiden Foden-Toren, jeweils zum 2:1, in der 90. Minute in Manchester, in der 75. Minute in Dortmund. Und auch einen Fehlpass im eigenen Aufbau wie vor dem ersten Gegentor im Hinspiel hätte man nicht spielen dürfen.

Fehler gehören zum Fußball wie der Ball, Bier und Bratwurst (wenn Zuschauer dabei sein dürfen). Und da hatte der BVB eine gute Portion Pech mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Jude Bellinghams nicht gegebenes Tor in Manchester war korrekt, der Elfmeterpfiff gegen Emre Can eben nicht. 2:2 und 1:1 hätte es nach Addition und Subtraktion bedeutet – und Borussia das Halbfinale erreicht...

„So richtig Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen hatten wir in diesen sieben Tagen nicht“, meinte Edin Terzic. Dass sein Team das bislang einzige war, das City insgesamt zwei Gegentore einschenkte, wird kein Trost sein. (br)