75 Sekunden auf dem Platz – und schon getroffen. Der Joker stach. „Manchmal ist es einfacher, von der Bank zu kommen. Ingolstadt wurde müde, und wir hatten dann etwas mehr Platz im Strafraum“, sagte Matchwinner Thorgan Hazard nach dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal. Auch das zweite Tor ging auf sein Konto. Es war der erste Doppelpack für den Belgier im BVB-Trikot.

Die Zuschauer im Stadion, die Zuseher und hier besonders die genau Zuhörenden am Fernseher erfuhren, dass Fußballtrainer von außen doch entscheidend in Spielverläufe einwirken können. Vor der Partie hatte Marco Rose in Video-Sequenzen darauf hingewiesen, wo die Stürmer hinsollten: „In die Box“, verrieten Hazard und der doppelte Torvorbereiter Julian Brandt hinterher in den Interviews. „Unser Trainerteam macht einen tollen Job und bereitet uns auf solche Spiele gut vor“, ergänzte Brandt.

18:3 lautete am Ende die Torschussbilanz aus Dortmunder Sicht. „Wir waren sehr geduldig, hatten schon vor dem Wechsel zwei Großchancen, haben wenig zugelassen und in der zweiten Halbzeit eine Schüppe draufgepackt. Der Gegner wurde irgendwann müde. Wir haben eine sehr seriöse Leistung nach Hause gebracht“, rekapitulierte Rose den Spielverlauf. „Es war zunächst schwer, Lücken zu finden. In der zweiten Halbzeit ist dann mit den Fans mehr Dynamik reingekommen“, meinte Marin Pongracic. Aus Sicht von Jude Bellingham war entscheidend: „Wir haben das mit unserem Impact von der Bank gut genutzt.“

Rose, der die Dauerbelasteten Marco Reus und Manuel Akanji zunächst ebenfalls draußen gelassen hatte („Es war zwingend notwendig, dort zu reagieren. Das haben wir gut hinbekommen.“) wechselte in der 71. Minute den Sieg ein. Über Matchwinner Hazard sagte er: „Er hat den Unterschied gemacht. Er hat sich mit seinen Toren belohnt. Ich hoffe, dass ihm das einen Schub gibt. Es wäre wichtig, dass er mal gesund bleibt. Wir brauchen in den kommenden Wochen unterschiedliche Torschützen, um erfolgreich Fußball spielen zu können.“

Leichte Entspannung ist in Sicht. „Wir hoffen, dass Muki (Youssoufa Moukoko) am Samstag im Spieltagskader ist. Ebenso Dony (Malen). Bei Mo Dahoud wünschen wir uns, dass das klappt“, so Rose. Denn die Terminjagd geht weiter. Ingolstadt war das vierte von insgesamt sieben Spielen in nur 22 Tagen. Es folgen noch Köln, Amsterdam und Leipzig bis zum 6. November. Und auf die Nationalspieler warten dann weitere Länderspiele...
Boris Rupert