Das DFB-Pokalhalbfinale ist Geschichte. Ab sofort richtet sich der Fokus der Borussia auf die Bundesliga und die Partie bei der TSG Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr). „Wir haben einen außergewöhnlichen Moment erlebt, aber ab jetzt sind wir im Hoffenheim-Modus“, sagte Trainer Jürgen Klopp bei der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Mit Blick auf die Tabelle ist es zumindest erneut ein Duell mit „Halbfinal-Charakter“. Gewinnt Schwarzgelb, dann findet die beachtliche Aufholjagd von Platz 18 (19. Spieltag) auf Rang acht (30. Spieltag) eine Fortsetzung. Bei einem Dreier würde der BVB mit der TSG mindestens die Plätze tauschen und auf Rang sieben klettern. Exakt dem Platz, der für die Borussia – und nur für die Borussia – definitiv zur Teilnahme an der Europa League berechtigen würde. Bei einer Niederlage würde der Rückstand von einem Punkt auf mindestens drei, im ungünstigsten Fall sogar vier Zähler anwachsen.

Jürgen Klopp: „Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel – ohne Wenn und Aber. Das wirkliche Endspiel ist möglicherweise aber erst unser Heimspiel gegen Bremen. Wir müssen trotzdem gegen Hoffenheim so viel investieren und so spielen, als hätten wir danach kein Spiel mehr: Wir müssen uns taktisch gut verhalten, mutig spielen und alles raushauen.“

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Im DFB-Pokal-Viertelfinale (7. April 2015) gewann der BVB gegen die TSG Hoffenheim mit 3:2 nach Verlängerung. Kehl traf mit einem Traumtor zum Endstand.

Die TSG beschreibt der Dortnunder Trainer dabei als „spiel- und fußballerisch starken Gegner“: „Hoffenheim ist eine heimstarke Mannschaft, die uns alles abverlangen wird.“ Respekt hat Klopp vor allem vor Roberto Firmino (30 Spiele/15 Scorerpunkte) und Kevin Volland (28/13). „Wenn Du die beiden an einem Tag nicht aufhalten kannst, dann hast Du ein großes Problem“, so der 47-Jährige.

Auffallend ist jedoch, dass die TSG nach 26 Zählern in der Hinrunde in der Rückserie erst 14 Punkte sammeln konnte. Zum Vergleich: Die Borussia kommt auf 24. Klopp: „Nur weil wir die bessere Rückrunde gespielt haben, werden wir dort sicher nicht gewinnen. Hoffenheim ist taktisch gut, schaltet sehr gut um und hat ein fußballerisches großes Potential. Und in Hoffenheim haben wir – seitdem ich in Dortmund arbeite – noch keine 20 Spiele gewonnen.“ Um genau zu sein: Es waren zwei (3:1 am 16.12.2012 und 2:1 am 28.11.2009). In den weiteren vier Partien gab es drei Niederlagen und zuletzt ein 2:2-Unentschieden.

Vor dem insgesamt 16. Pflichtspielduell beider Mannschaften (sieben Siege, vier Unentschieden) will der BVB die gute Phase nach zuletzt zwei Bundesliga-Siegen in Serie ausbauen. Klopp: „Die Mannschaft ist zu vielem in der Lage, aber wir dürfen die Dinge, die uns in dieser Saison immer wieder Schwierigkeiten gemacht haben, nicht außer Acht lassen. Konstanz war unser Problem. Um jetzt noch erfolgreich zu sein, müssen wir konstant sein. Ob wir dazu bereit sind, werden wir feststellen.“

Personell konnte der BVB-Trainer am Donnerstag noch nicht sagen, wer ihm in Sinsheim zur Verfügung steht. „Es gab nach dem Pokalspiel ein paar stark belastete Spieler. Mit Blick auf Hoffenheim zählt da jede Stunde. Bei einigen hat es sich im Moment ordentlich entwickelt, aber ob es definitiv gehen wird, wird man erst später sehen.“ Namen nannte Klopp nicht.

Kevin Großkreutz operiert

Definitiv nicht zum Kader zählen werden Nuri Sahin und Kevin Großkreutz. Bei Sahin (Sehnenansatzreizung) hat noch nicht einmal die richtige Reha begonnen. Klopp: „Es hat sich nicht viel entwickelt.“ Ausfallen wird auch Kevin Großkreutz, dem am Donnerstagmorgen eine Schleimbeutelfalte im Knie von Jürgen Eichhorn (Straubing) entfernt wurde. Die Ausfallzeit beträgt vier Wochen. „Das ist Ende April sch..., denn Ende Mai ist das Ding erledigt“, so Klopp.

Ob Roman Weidenfeller wieder zum Aufgebot zählt, steht ebenfalls noch nicht fest: „Den Bildern nach zu urteilen, hat er muskuläre Probleme. Roman fühlt sich zwar besser als es die Bilder zur Zeit zeigen. Aber wir müssen vorsichtig sein und können an dem Befund nicht vorbei.“ (fu)

BVBtotal!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Jürgen Klopp, frei für alle.