Mindestens sieben Punkte in der Liga sollen noch hinzukommen. So jedenfalls lautet die Zielsetzung von Jürgen Klopp vor den drei noch ausstehenden Partien der Saison 2014/15. „Wir sind auf Schlagdistanz“, sagt der Cheftrainer mit Blick auf die Europa-League-Ränge: „Aber das bleiben wir nur mit einem Dreier am Samstag.“

Nach Paderborn und Frankfurt soll gegen Berlin der dritte Heimsieg in Serie her, um die internationalen Perspektiven aufrecht zu erhalten. Für seine Spieler bedeutet dies zugleich: sich mit guten Leistungen für einen Einsatz im Pokalfinale zu empfehlen.

Gegen die Hertha fehlen in Marco Reus, der weiterhin nicht zur Verfügung steht (Klopp: „Es ist kein Faserriss oder sonst etwas – eine reine Belastungserscheinung“), Kevin Großkreutz, Nuri Sahin, Jakub Blaszczykowski und Adrian Ramos wichtige Spieler insbesondere in der Offensive. „Wir hatten in dieser Woche keine allzu große Trainingsgruppe“, so Klopp, „aber sie war groß genug, um wählen zu können“ mit Blick auf die Partie gegen die Hertha: „Wer macht den besten Eindruck? Wer ist in guter Form?“

Denn auf Borussia Dortmund wartet gegen einen gerade auswärts sehr stabilen, sehr gut organisierten und meist defensiv auftretenden Gegner eine sportliche Herausforderung. „Niemand sollte von uns drei Tore in den ersten fünf Minuten erwarten“, mahnt der Trainer, „es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Er erwartet Hertha in der Defensive in einem 4-4-2 mit kleinen Abständen der Spieler untereinander: „Da muss man geduldig und bereit bleiben für den einfachen Pass.“ Der dann eine schnelle Kombination einleiten kann.

Im Training wurde die Spielweise der Hertha simuliert. „Man braucht in den richtigen Räumen Ballbesitz“, so Klopp. Gleichzeitig aber darf man den Ball in den – wir unterstellen mal – „falschen Räumen“ auch nicht verlieren, um die Berliner nicht in hohem Tempo auf die eigene Abwehr zulaufen zu lassen.

Immerhin konnte man sich im Training intensiv mit dem Gegner auseinandersetzen, was in den vielen englischen Wochen zuvor nicht möglich war. „Immer, wenn wir das trainieren konnten, ist uns leichter gefallen, uns auf diese Spielweise eines Gegners einzustellen“, erläutert der Coach, der seiner Elf ins Stammbuch schreibt: „Es ist unser Heimspiel, und wir haben noch große Ziele. Dies sollte man unserem Spiel anmerken!“
Boris Rupert