Völlig entspannt und gut gelaunt präsentierte sich Jürgen Klopp am Freitag auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalfinale am Samstagabend (20 Uhr) in Berlin. Doch auch Dieter Hecking war gut drauf.

Aus Berlin berichtet Felix Ulrich

Beide Trainer gaben sich mit Blick auf Fragen zur möglichen Einstellung zwar einsilbig und verwiesen darauf, erst 90 Minuten vor Anpfiff das Geheimnis lüften zu wollen. Beide spielten jedoch auch einen unterhaltsamen verbalen Doppelpass. Nachdem Klopp die Frage, wer im Borussen-Tor stehen wird ebenso unbeantwortet ließ wie Hecking die nach Naldo, wandte sich der Dortmunder Coach an seinen Wolfsburger Kollegen: „Komm‘, ich sag, wer im Tor steht, wenn Du sagst, ob Naldo kann.“ Der Konter des Wolfsburger Trainers: „Dann tippe ich, dass Langerak im Tor steht und Naldo spielt.“ Ob dies tatsächlich so eintritt, steht selbstverständlich noch nicht fest.

„Von Anfang an das Ziel, nach Berlin zu kommen“

Was gab es sonst noch? Eigentlich nicht viel. Übliches Geplänkel und zu erwartende Aussagen. Zum Beispiel die von Jürgen Klopp: „Es war vom ersten Tag der Saisonvorbereitung das Ziel, hierher zu kommen und etwas zurecht zu rücken. Ich bin glücklich, dass das gelungen ist. Jedes Spiel war schwierig, es war kein leichter Weg.“

Bei Dieter Hecking klang das so: „Wenn ich in Berlin bin, dann will ich auch gewinnen. Dabei bleibe ich. Die Motivation ist riesig. Wir brauchen eine außergewöhnliche Leistung. Aber ich traue der Mannschaft zu, dass sie dies am Samstag nochmal zeigt.“

„Beide Mannschaften sind auf dem Punkt da“

Die Borussia ist jedoch zum Ende der Saison in Fahrt und Form gekommen. Vor dem 30. Pokalfinale im Berliner Olympiastadion ist es daher schwierig, einen Favoriten zu benennen. „Beide Mannschaften sind auf dem Punkt da. Es geht für beide um alles. Das ist das Geile am Finale“, sagte Jürgen Klopp. Der BVB verlor nur eines der letzten sieben Pflichtspiele. Der VfL ist seit fünf Partien ohne Niederlage (drei Siege).

Personell fehlen werden bei Schwarzgelb Nuri Sahin (Sehnenansatzreizung), Kevin Kampl (gesperrt), Kevin Großkreutz (Knieoperation) und Adrian Ramos (Knöchelverletzung). Kuba ist nach seinem Faserriss im Adduktorenbereich wieder fit, auch wenn es zuletzt einen leichten Rückschlag gab. Klopp: „Er wird heute normales Training absolvieren. Im Finale könnte er 90 Minuten spielen, wenn er es müsste. Ob er es darf, gucken wir.“

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Sicher mit dabei sein wird wiederum Shinji Kagawa. Der Japaner befindet sich aktuell in Topform und könnte am Samstag den Unterschied machen. Klopp: „Jemand mit dem Talent von Kagawa kann das ja nicht auf ewig verheimlichen. Wir haben uns alle sehr gefreut, dass er so kurz vor dem Finale so richtig einen rausgehauen hat. Aufhalten werde ich ihn mit Sicherheit nicht.“

Ein Endspiel „frei von taktischen Zwängen“

Insofern ist vieles angerichtet für ein Endspiel „frei von taktischen Zwängen“ (Dieter Hecking), das die Mannschaft gewinnen wird, die weniger Fehler macht. Mats Hummels formulierte es ähnlich: „Das Pokalfinale ist ein geiles Spiel. Wir treffen auf einen herausragenden Gegner. Alle, die sich das anschauen werden, dürfen sich freuen.“

Schlusswort Jürgen Klopp: „Es geht im Finale darum, das Ganze mutig anzugehen. In den Momenten, die wichtig sind, Zweikämpfe zu gewinnen. Die Jungs müssen es richten – und sie werden es richten.“

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz zum Finale, frei für alle