Als Jürgen Klopp um 22.53 Uhr das Podium der Pressekonferenz verließ, gab es vereinzelt sogar Applaus von den Medienvertretern. Der Grund lag auf der Hand: Es war der Dank für die Zusammenarbeit - und für Klopps Arbeit. Die Aussagen des BVB-Trainers bei der letzten offiziellen Pk.

Jürgen Klopp über…

…das Finale generell: „Gratulation an den VfL zu einem großen Erfolg in einem würdigen Finale. Beide Mannschaften haben richtig Gas gegeben. Wir haben ein tolles Tor zum 1:0 gemacht, hatten dann die große Chance zum 2:0. Danach bekommen wir innerhalb von 16 Minuten drei Gegentore von unterschiedlicher Natur, sie waren trotzdem unnötig.“

…die einzelnen Gegentreffer: „Der Freistoß von Naldo ist schwer zu halten. Beim zweiten Tor, da hatten wir den Ball schon zwei, drei Mal, klären aber nicht hundertprozentig. Am Ende schießt Kevin de Bruyne den Ball durch Mats Hummels Beine in die Ecke. Nach Flanken ist Wolfsburg immer gefährlich, und so fällt das dritte Tor.“

…die Chancen des BVB: „Wir hätten vor der Halbzeit das 2:3 machen können. Ich habe zwar Übung darin, Niederlagen zu verarbeiten, ich bin aber weit davon entfernt, das perfekt hinzukriegen. Kurz: Es war ein Elfmeter an Aubameyang. Nach der Halbzeit hatten wir gleich die Riesenchance durch Shinji. Wir haben es gut gemacht, der Gegner hat verteidigt, uns ist der zweite Treffer einfach nicht gelungen.“

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…die Schlussphase: „Mit zunehmender Spielzeit ist Wolfsburg sicherer geworden. Die letzten zehn Minuten waren zwar nicht ereignislos, aber sie waren von Abstößen geprägt. Zweiter sind wir geworden. Bei Olympia fühlt sich das besser an…“

…die Jürgen-Klopp-Sprechchöre nach der Partie: „Sie waren leider kein Trost für mich. Es ist zwar einerseits wunderschön, aber in so einem Moment kann dich nichts trösten. Diese Niederlage zu verarbeiten, geht nicht innerhalb einer Sekunde. Wenn man sich etwas so sehr wünscht, und man es dann nicht erreicht, dann braucht man einen Moment.“

…die Torhüterleistung: „Es lag nicht an der Torhüterleistung, dass wir verloren haben. Naldo hat einen Schuss wie ein Gaul, der Ball ist nicht festzuhalten. Da muss die Abwehr schneller reagieren und verhindern, dass der Gegner schneller am Ball ist. Mitch hat direkt nach unserem 1:0 eine Klasse-Parade hingelegt. Diego Benaglio hat lediglich gehalten, was er halten musste.“

„Der Abschiedsschmerz kommt langsam“

…seinen Abschied: „Der Abschiedsschmerz kommt langsam, das tut extrem weh. Ich habe gerade versucht, jedem meiner Spieler meinen Dank auszudrücken. Weil es mir ein außerordentliches Vergnügen und einig große Ehre gewesen ist, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es fällt mir schwer loszulassen.“

…die Auswirkung der Niederlage: „Jetzt haben wir keine Pokalfeier, sondern eine Abschiedsfeier. Wenn es etwas Positives gibt, dann, dass wir keine hohe Messlatte für die neue Saison gelegt haben. Leider müssen die Jungs jetzt früh anfangen wegen der Qualifikation zur Europa League. Das hätte ich ihnen gerne erspart.“

…die Schwarzgelbe Nacht im Berliner Kraftwerk: „Man muss auch einen Abschied feiern. Ich werde in jedem Fall da sein, möchte nicht abtauchen. Ich kann aber niemandem verübeln, wenn er nicht hingeht. Es wird ein bisschen anders aussehen, als hätten wir gewonnen.“

„Marco wird mit seiner Qualität noch Titel gewinnen“

…Marco Reus, der die Chance zum 2:0 vergeben hat: „Marco wird mit seiner Qualität definitiv noch Titel gewinnen. Außerdem kann man diese Niederlage nicht an dieser einen Aktion festmachen. Es gibt keine Garantie dafür, dass wir nicht auch nach einem 2:0 drei Tore kassiert hätten.“

…die Halbzeitansprache: „Ich habe zu 100 Prozent das Gefühl gehabt, dass ein Spektakel passieren kann und wir das Spiel drehen können. Ich war in keiner Sekunde unruhig. Ich war mir sicher, dass wir fünf, sechs Chancen kreieren werden. Ein 1:3 im Finale ist nicht das Traumergebnis zur Halbzeit. Ich finde aber, dass wir das in der zweiten Hälfte gut gemacht haben.“

…die mögliche Angst vor der großen Leere: „Ich habe noch nie leere verspürt. Mein Kopf ist manchmal eher zu voll.“ (fu)