17 Pflichtspieltore hatte Henrikh Mkhitaryan in zwei Spielzeiten für Borussia Dortmund. Bis zum Duell gegen den Wolfsberger AC. Gegen die Österreicher war der Armenier beim 5:0-Sieg mit drei Treffern innerhalb von nur 13 Minuten und der Vorlage zum 1:0 der Mann des Tages.

Einen Hattrick hatte Mkhitaryan im BVB-Trikot ohnehin noch nie erzielt. Maximal waren es zwei Tore, wie am 1. September 2013 (2:1 in Frankfurt) oder zuletzt am 8. Februar 2014 (5:1 bei Werder Bremen). In der Saison 2014/15 war dem Armenier die Torgefahr sogar weitgehend abhandengekommen. Auf lediglich neun Scorerpunkte kam der 26-Jährige in der Bundesliga (drei Tore, sechs Vorlagen) – viel zu wenig für einen Mann seiner Klasse.

Unter Thomas Tuchel scheint Mkhitaryan aber wieder aufzublühen. Gegen den WAC setzte er ein dickes Ausrufezeichen, war in Halbzeit zwei ein ständiger Unruheherd, suchte die Strafraumnähe und den Abschluss. „Mkhitaryan ist ein absoluter Musterprofi, ich bin sehr froh, ihn in der Mannschaft zu haben. Es ist eine große Freude für mich, mit ihm zu arbeiten, ihm zuzuschauen und zu sehen, wie er mit seinem Talent umgeht“, sagte Tuchel nach der Partie.

„Es macht riesigen Spaß, mit ihm zu spielen“

Und auch die Teamkollegen sangen ein Loblied auf den Armenier. „Henrikh hat eine Riesenqualität, es macht riesigen Spaß, mit ihm zu spielen. Mit seinen drei Toren war er gegen Wolfsberg ‚Man of the match‘“, erklärte Julian Weigl. Marcel Schmelzer freute sich ebenfalls mit „Micky“: „Er arbeitet immer so viel für die Mannschaft, auch wenn auch mal etwas nicht klappt. Ich bin froh, dass er bei uns spielt und glaube, dass er eine richtig starke Saison spielen wird.“

BVB-Kapitän Mats Hummels outete sich gar als „ein großer Fan“ von Mkhitaryan – und zwar „vom Fußballer und vom Menschen“. Der Armenier habe alles, was man braucht, um auf einem „verdammt hohen Niveau zu agieren“.

Fakt ist: Mkhitaryan scheint das neue, sehr variable System von Trainer Thomas Tuchel zu liegen. Nach dem 5:0 gegen Wolfsberg blieb der Matchwinner aber auf dem Boden, blieb bescheiden und lobte die gesamte Mannschaft für eine tolle zweite Hälfte. Erst kurz vor Mitternacht gab er ein wenig Einblick in seine Gefühlswelt und twitterte: „Hat-trick for tonight!!! Had a great feeling in this first official game at home!”
Felix Ulrich