Für Borussia Dortmund geht es in diesen Tagen Schlag auf Schlag. Nach den ersten Pflichtspielen der Saison in der Europa-League-Qualifikation gegen den Wolfsberger AC greift der BVB am morgigen Sonntag auch national in den Wettbewerb ein: Die Mannschaft von Thomas Tuchel tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Chemnitzer FC an.

Vorher sprach der Trainer über den Gegner, die Favoritenrolle und eine mögliche Rotation.

Thomas Tuchel über das Spiel:
„Ich erwarte einen sehr körperlichen und emotionalen Gegner. Chemnitz hat eine sehr athletische und präsente Mannschaft, die auch über das Körperliche versuchen wird, uns die Stirn zu bieten, und die alles in die Waagschale werfen wird, um gegen uns eine Sensation zu schaffen.“

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... über die Favoritenrolle:
„Die Spieler haben diese Situation schon oft erlebt und deutlich mehr Pokalrunden überlebt als der Trainer. Das ist also für sie keine völlig ungewohnte Situation, aber trotzdem sind die erste und die zweite Runde im Pokal speziell. Das ähnelt der Europa-League-Qualifikation und den -Playoffs, in denen wir auch klarer Favorit sind. Wir reden gar nicht drumherum und nehmen die Rolle an. Es ist ganz wichtig und das Entscheidende, mit dieser Rolle uneitel umzugehen. Wir können sie akzeptieren, aber dafür kann man sich zunächst nichts kaufen, sondern es geht darum, dass wir auf den Punkt unsere Leistung abliefern, und zwar völlig unerheblich, ob uns in einem Freundschaftsspiel Juventus Turin gegenübersteht oder in einem Europa-League-Qualifikationsspiel Wolfsberg oder die Chemnitzer in der ersten Runde des Pokals. Wenn wir das schaffen, steigt die Möglichkeit um ein Vielfaches, dass wir eine Runde weiterkommen, weil wir dann eine gute Leistung bringen. Die Kunst ist es, sich auf seine eigene Leistung zu fokussieren, die eigene Leistung abzuliefern und sich freizumachen von den Rahmenbedingungen, von Spielzeiten, Anstoßzeiten, Fehlentscheidungen, was alles kommen kann. Das hat die Mannschaft in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft. Deshalb gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass wir es wieder hinbekommen, mit dieser Mentalität und in dieser Verfassung auf dem Platz zu stehen.“

... über den kurzen Weg, einen Titel zu gewinnen:
„Der Pokal ist sicher nicht der einfachste, aber der kürzeste Weg, einen Titel zu gewinnen. Trotzdem bringt es wenig, darüber nachzudenken, wie viele Runden man überstehen muss, wenn die erste noch nicht gespielt ist. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und der ist morgen. Wichtig wird sein, dass wir es schaffen, Siege aneinanderzureihen und morgen eine Topleistung zu bringen, um das Spiel zu gewinnen. Das ist das Ziel. Im Moment möchte ich mich gern lösen von den großen und allgemeinen Denkweisen, wo der Pokal, die Bundesliga-Saison oder die Europa League hinführen könnten. Dafür ist es noch zu früh.“

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... die zweite Halbzeit gegen Wolfsberg:
„Nach einer zähen ersten Halbzeit haben wir es geschafft, befreiter und besser zu spielen. Das können wir auf jeden Fall nutzen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir auch in der ersten Halbzeit schon hochkarätige Torchancen hatten. Es tut uns gut zu wissen, dass wir in jeder Phase des Spiels aus dem Nichts gefährlich werden können.“

... die Torhüter-Frage:
„Ich werde noch nicht verraten wer im Tor steht, weil heute noch eine Trainingseinheit ansteht und ich anschließend erst mit beiden Torhütern sprechen werde.“

... über eine mögliche Rotation:
„Wir müssen schauen, wie sich die Spieler heute fühlen. Es tut uns aber auch gut, diese schnellen Spiele hintereinander in die Beine zu bekommen, darüber Stabilität zu entwickeln und so früh in der Saison schon Wettkampfhärte zu bekommen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke