Nach der UEFA Europa League ist vor der Bundesliga. Nur drei Tage nach dem Play-Off-Hinspiel gegen Odds BK führt das erste Auswärtsspiel der neuen Saison Borussia Dortmund zum FC Ingolstadt. Der BVB trifft am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr, live bei Sky und im Netradio) erstmals in einem Pflichtspiel auf den Liganeuling. Doch der kuriose 4:3-Sieg gegen die Norweger war auf der offiziellen Spieltagskonferenz immer noch ein großes Thema.

Schon nach 14 Sekunden war der Ball das erste Mal im Dortmunder Kasten eingeschlagen, nach 22 Minuten hatte Odds BK zwei weitere Male getroffen. An mangelnder Einstellung habe die hohe und schnelle Anzahl an Gegentoren laut Thomas Tuchel nicht gelegen: „Wenn wir ein grundlegendes Einstellungsproblem hätten, hätten wir das Spiel gegen Odd nicht drehen können.“ Auch wenn der Beginn der Partie nicht nach Plan lief, zog der Trainer Positives aus dem restlichen Spielverlauf: „Es bleibt immer eine Leistung, aus einem 0:3 noch einen Sieg zu machen.“ Außerdem „sind wir nach einem Rückstand in der Lage, Ruhe zu bewahren und unser Spiel durchzuziehen“.

„So wie wir bislang jeden Gegner ernst genommen haben“

Ähnlich äußerte sich auch Torhüter Roman Bürki, der zwar in Südnorwegen nicht auf dem Platz stand, aber die Moral der Mannschaft lobte: „Das Spiel zeigt, dass wir mit Rückständen umgehen können.“ Zum Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach (4:0) stand der Neuzugang erstmals in der Bundesliga für den BVB im Tor: „Die Unterstützung der Fans gegen Gladbach war eindrücklich. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. So müssen wir gegen Ingolstadt spielen.“ Die Mannschaft müsse den Gegner ernst nehmen, „so wie wir bislang jeden Gegner ernst genommen haben“.

Thomas Tuchel bezeichnete Ingolstadt als „verdienten Aufsteiger“. Die Bayern haben in der vergangenen Zweitligasaison die meisten Tore (53) erzielt und gaben die meisten Torschüsse ab. Besonders mit Standards war der FCI gefährlich und erzielte 23 Treffer nach ruhenden Bällen. „Das ist ein Qualitätsmerkmal“, so Tuchel, der einen sehr intensiven Gegner erwartet, der Vertrauen in seine Abläufe hat: „Sie vertrauen ihrem Stil und werden versuchen, ihn gegen uns durchzusetzen.“ Der Trainer erwartet einen laufstarken und dynamischen Kontrahenten, der mit Mut spielt: „Sie werden versuchen, ihre Außenseiterrolle zu nutzen.“ Das bedeutet auf der anderen Seite, dass der BVB als Favorit in die Partie gehen wird. Doch an diese Rolle verschwendet Tuchel keinen Gedanken: „Es wird ein Spiel gegen einen absoluten Erstligagegner werden, das uns alles abverlangt, und darauf wollen wir uns gut vorbereiten.“
Christina Reinke

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