Mit einem Punkt im Gepäck und mit der Tabellenführung in der Gruppe C der UEFA Europa League kehrte die Mannschaft von Borussia Dortmund am frühen Nachmittag nach Dortmund zurück. In den kommenden Spielen gegen Qäbälä FK soll mit den beiden angestrebten Siegen die Grundlage für den Einzug in die K.O.-Runde gelegt werden, während sich die beiden Kontrahenten um den Gruppensieg, PAOK Saloniki und FC Krasnodar, dann im direkten Aufeinandertreffen gegenseitig die Punkte wegnehmen.

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Joo-Ho Park verfehlte in vorletzter Minute das Tor knapp.

Dass es trotz hochüberlegener Leistung am Donnerstag bei PAOK Saloniki „nur“ zu einem 1:1 reichte, hatte mehrere Gründe. Da war zum einen die fehlende Durchschlagskraft bis zur 70. Minute. Man konnte von einer auf acht Positionen veränderten Mannschaft, die in dieser Form noch nie zusammenspielte, allerdings auch keine hundertprozentige Präzision in den Abläufen erwarten. Doch Zuspiele nahe am Optimum wären auf diesem schwer bespielbaren Untergrund gegen einen dicht gestaffelten, ausschließlich auf die Sicherung des eigenen Tores bedachten Gegners erforderlich gewesen, um zu deutlich mehr hochkarätigen Abschlussmöglichkeiten zu kommen. „Wir sind eine spielstarke Mannschaft, da kam uns dieser Platz nicht entgegen“, bemerkte Torhüter Roman Weidenfeller.

Zum anderen war da wieder einmal ein vermeidbares Gegentor. „Ärgerlich, dass der erste Schuss schon wieder drin war“, meinte Weidenfeller: „Der Trainer hat uns in der Halbzeitpause bestärkt, so weiterzumachen.“ Thomas Tuchel war sehr zufrieden mit dem, was er gesehen hatte: „Bei mir überwiegt die Freude über die Leistung. Es hat so viel Spaß gemacht, diese Mannschaft zu coachen und ihr bei dieser Leistung zuzuschauen.“

„Nicht die Erwartung, mit 18 Punkten aus der Gruppe zu gehen“

Unzufrieden war niemand. „Wir haben hier einen Punkt gewonnen“, sagte Weidenfeller. Für Hans-Joachim Watzke war es „ein hochverdientes 1:1, mit dem wir gut leben können. Wir rotieren und haben nicht das Ziel oder die Erwartung, mit 18 Punkten aus der Gruppe zu gehen. Wenn du nach zwei Spielen vier hast, ist das okay“. Sportdirektor Michael Zorc bemerkte: „Das war ein sehr ordentlicher Auftritt einer neu formierten Mannschaft.“

Es spricht für den Ehrgeiz der Mannschaft, dass sie gerne drei statt einen Punkt mitgenommen hätte nach Dortmund. „Wir haben den Gegner dominiert. Da wäre mehr drin gewesen“, haderte Sven Bender. Und Torschütze Gonzalo Castro bekannte: „Wir ärgern uns, dass wir zwei Punkte verloren haben. Es gibt Tage, an denen das Quäntchen Glück nicht da ist. Wir können aber zufrieden sein mit unserer Leistung. Mit der Qualität, die wir haben, wollen wir Gruppenerster werden.“
Boris Rupert