Mühsam, aber am Ende verdient hat Borussia Dortmund am 21. Spieltag die nächste Hürde in der Fußball-Bundesliga genommen. Mit 1:0 (0:0) besiegte das Team von Thomas Tuchel Hannover 96 und stellte damit ganz nebenbei einen neuen Vereinsrekord auf: Neun von zehn Bundesliga-Heimspielen konnte der BVB in dieser Saison gewinnen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 80.900 Zuschauern im beinahe ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK dominierte der BVB eine alles in allem zähe erste Halbzeit, scheiterte aber mehrfach am bärenstark aufgelegten Zieler im Tor der 96er. Reus hämmerte zudem einen Freistoß an die Latte. Nach der Pause erhöhte Borussia weiter den Druck und kam durch Mkhitaryan folgerichtig zur lange verdienten Führung (57.), die man im Anschluss locker über die Zeit brachte.

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Ausgangslage:
Zweiter gegen Letzter. Der BVB gewann fünf der letzten sechs Duelle gegen Hannover und blieb nur in einem der letzten 20 Aufeinandertreffen torlos – letzte Saison bei der 0:1-Heimniederlage. Das Hinspiel in Hannover konnten die Schwarzgelben am 4. Spieltag mit 4:2 für sich entscheiden.

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Gündogan zog wie gewohnt die Strippen im Mittelfeld des BVB.

Personalien:
Bender (zurück im Mannschaftstraining) und Sahin (Rückstand) fehlten weiterhin. Auch Aubameyang, der im Pokal in Stuttgart einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte, war nicht an Bord. Thomas Tuchel nahm drei Änderungen in der Startelf vor: In der Abwehr begann Subotic statt Sokratis (Bank), zudem spielte Castro für Durm (Bank) und Kagawa für Aubameyang. Bei Hannover waren Sorg (Innenbanddehnung im Knie), Andreasen (Knöchelstauchung), Benschop (Knie-OP), Hugo Almeida (Rücken), Wolf (Rückstand nach Faserriss), Schulz (Magen-Darm-Infekt) und Szalai (Faserriss) nicht dabei.

Taktik:
Trotz der personellen Wechsel lief der BVB wie gewohnt in einem 4-3-3-System auf. Castro stürmte über den linken Flügel, Mkhitaryan (in Stuttgart noch im Mittelfeld aufgeboten) wieder über Rechtsaußen und Reus erneut im Angriffszentrum. Hannover agierte aus einer 4-1-4-1-Grundordnung, wobei in der zweiten Viererreihe Sané (halbrechts) und Bech (links) etwas vorgezogen agierten.

Spielverlauf & Analyse:
Die Schwarzgelben übernahmen von Beginn an die Kontrolle der Partie und verzeichneten nach neun Minuten die erste ganz dicke Gelegenheit, als Reus eine Flanke von Piszczek aus kurzer Distanz aufs Tor drückte, Zieler aber mit überragendem Reflex parierte und seine Mannschaft im Spiel hielt. Sieben Minuten später war es nicht der 96-Keeper, sondern das Aluminium, welches Hannover rettete, denn Reus drosch einen Freistoß aus etwa 18 Metern an die Latte.

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Castro kehrte für Durm in die Startelf zurück und kam über links.

Der Tabellenzweite wurde seiner Favoritenrolle auch danach gerecht, ließ weitere Möglichkeiten folgen: Zieler rettete im letzten Moment vor Castro (19.) und vereitelte einen weiteren Reus-Freistoß, aus ähnlicher Position wie zuvor (28.). Auch Schmelzers Aufsetzer aus 20 Metern hielt Hannovers Torwart sicher (31.), ein weiterer Abschluss des Linksverteidigers aus extrem spitzem Winkel segelte haarscharf am Gehäuse vorbei (38.). Zieler parierte zudem einen Schlenzer von Gündogan erstklassig (44.). Trotz drückender Überlegenheit (69 Prozent Ballbesitz) wollte der Borussia aber bis zur Pause kein Tor gelingen. Hannover trat auf der anderen Seite, mit Ausnahme eines gefährlichen Kopfballs von Hoffmann, den Bürki parierte (42.), offensiv überhaupt nicht in Erscheinung.

BVB bleibt bis zum Ende souverän

Auch in der zweiten Halbzeit präsentierte sich Borussia Dortmund deutlich stärker als Hannover und kam durch Gündogan nach 54 Minuten zur ersten Chance. Der Nationalspieler verzog aber von der Strafraumkante knapp über das Tor. Gegen leidenschaftlich kämpfende Niedersachsen erhöhte das Team von Thomas Tuchel dann aber peu a peu den Druck – und nach 57 Minuten war der Bann endlich gebrochen.

Aus einem Hannoveraner Angriff heraus resultierte die längst fällige BVB-Führung: Gündogan fing den Ball ab, passte aus der eigenen Hälfte zu Reus, der zu Mkhitaryan auf der linken Seite weiterleitete. Der Armenier nahm Speed auf, zog am Strafraum des Gegners in die Mitte und schloss aus 17 Metern toll ins rechte untere Eck zum 1:0 ab. Die Schwarzgelben verwalteten das Spiel danach klug, und Hannover schaffte es nicht mehr, in die Partie zurückzufinden. Stattdessen hätte Reus aus spitzem Winkel (74.) erhöhen können, scheiterte aber wieder an Zieler.

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Ausblick:
In der Zwischenrunde der UEFA Europa League ist am kommenden Donnerstag (18.2., 19:00 Uhr) der FC Porto in Dortmund zu Gast. Sonntag drauf spielt der BVB in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen (21.2., 15:30 Uhr).

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