76.233 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion und Millionen vor den Fernsehschirmen sind am Mittwochabend (Anstoß 20.30 Uhr) live dabei, wenn Hertha BSC und Borussia Dortmund den zweiten Finalisten für das Endspiel um den DFB-Vereinspokal am 21. Mai im Berliner Olympiastadion ermitteln.

Für Thomas Tuchel ist es eine Premiere. „Höchstens Viertelfinale“ habe er mit Mainz 05 erreicht. „Ich freu mich darauf. Jetzt stehe ich selbst am Spielfeldrand“, sagt der BVB-Coach, nachdem er in den vergangenen Jahren „nie ein Halbfinale vorm TV“ verpasst habe: „Ich halte die Ausgangslage für kompliziert, was aber auch einen großen Reiz hat. Auf uns wartet ein Spiel mit besonderem Flair.“ Und weiter: „Im Pokal ist das Ziel das Ziel. Und das heißt, im Endspiel zu stehen. Mindestens.“

„Überall Leistung abgerufen ohne Ende. Daran müssen wir uns orientieren.“

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Die Ausgangslage ist eindeutig. Auf der einen Seite eine euphorisierte Berliner Elf, die sich mit Macht den Traum vom Finale im eigenen Stadion erfüllen will und dabei auf gut 60.000 Fans im Rücken zählen kann. „Wir werden auf viele Zuschauer treffen, die der Heimmannschaft das Beste wünschen und sie unterstützen“, weiß der BVB-Coach. Auf der anderen Seite stehen rund 15.000 Schwarzgelbe auf den Rängen und elf Akteure auf dem Rasen, „die diese Situation kennen, die schon Halbfinal- und Endspiele gespielt haben“, so Tuchel.

Thomas Tuchel über den Gegner: „Ich rechne mit einer sehr selbstbewussten Mannschaft von Hertha. Sie hat in der Liga extrem viele Punkte geholt und nun die einmalige Chance, zuhause ins Finale einzuziehen. Sie sind mutig im Spielaufbau, können sehr gut miteinander durchs Mittelfeld kombinieren und haben gefährliche Angreifer. Ich erwarte, dass sie ihre Chance sehr aktiv nutzen wollen.“

Thomas Tuchel über seine Elf: „Wir müssen insgesamt besser spielen. Liverpool steht in einer Reihe mit Bremen und allen anderen. Wir haben Luft nach oben. Wir haben den Ball vor der Länderspielpause schneller bewegt und die Räume besser besetzt. Auch im Gegenpressing ist Luft nach oben. Wir müssen eine deutliche Schüppe drauflegen, um dort zu bestehen.“

Borussia Dortmund will den bislang steinigen Weg im Pokalwettbewerb erfolgreich beenden. Auf Augsburg traf man, als das Team nach dem Weiterkommen in der Europa League euphorisiert war, Stuttgart hatte zuvor fünf Mal in Serie gewonnen „und war in einer absoluten Hochphase“, merkt Tuchel an: „Wir haben überall Leistung abgerufen ohne Ende, uns körperlich verausgabt und sind athletisch an unsere Grenzen gegangen. Daran müssen wir uns morgen orientieren.“
Boris Rupert

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