Borussia Dortmund hat sich in der Bundesliga mit einem mehr als überzeugenden 6:0 (1:0)-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 zurückgemeldet. Drei Tage nach dem Kantersieg in Warschau ließ das Team von Thomas Tuchel die nächste Glanzleistung folgen, erzielte insgesamt zwölf Tore in vier Tagen und sprang in der Tabelle vorerst wieder auf Rang vier.

81.360 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen einen haushoch überlegenen BVB, der früh durch Castro (7.) in Führung ging und danach eine Reihe bester Möglichkeiten zum 2:0 nicht nutzen konnte. Darmstadt kam in der ersten Halbzeit nicht einmal gefährlich in die Nähe des Tores der Gastgeber. Nach Wiederanpfiff sorgten erst Ramos (48.) und dann Pulisic (54.) für klare Verhältnisse. Am Ende trafen abermals Castro (78.), Rode (84.) und Mor (88.) zum 6:0-Endstand.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Ausgangslage:
Der BVB hatte in der Liga am vergangenen Wochenende eine Last-Minute-Pleite bei Rasenballsport Leipzig verkraften müssen, sich aber mit einem klaren und hochverdienten 6:0-Erfolg im ersten Gruppenspiel der UEFA Champions League bei Legia Warschau habilitieren können. Darmstadt reiste mit einem 1:0-Erfolg gegen den Erzrivalen Eintracht Frankfurt im Rücken nach Westfalen. Die Borussia und die Lilien trafen zum achten Mal in einem Pflichtspiel aufeinander, die Bilanz sprach bei vier Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage deutlich für den BVB. In der Vorsaison hatte der damalige Aufsteiger aus Darmstadt beim 2:2 durch ein spätes Tor von Sulu (90.) allerdings überraschend einen Punkt aus Dortmund entführen können.

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Ramos rotierte ins Team und wirbelte im Sturm.

Personalien:
Reus (Aufbautraining), Bender (Knöchelverletzung) und Durm (Knie-OP) fehlten auf Seiten des BVB, genauso wie Schürrle (leichte Innenbanddehnung). Nach dem Auftritt in der Königsklasse am Mittwoch musste auch Piszczek (muskuläre Probleme) pausieren. Thomas Tuchel rotierte daher auf vier Positionen: Für Aubameyang, Götze, Bartra (alle Bank) und eben Piszczek, begannen Ramos, Castro, Ginter und Passlack. Darmstadt musste ohne Obinna (Sperre) und Platte (Hüft-OP) antreten.

Taktik:
Die Gäste agierten aus einer 5-4-1-Grundordnung heraus extrem passiv. Sie versuchten das schnelle Offensivspiel durch zwei kompakte, extrem defensive Abwehrriegel zu unterbinden. Dies gelang nur bedingt, denn der BVB präsentierte sich in seinem 4-1-4-1-System extrem variabel. Besonders Guerreiro und Dembélé stellten Darmstadt auf der linken Offensivseite immer wieder vor große Probleme, Castro zog im Zentrum die Strippen. Einzige Spitze des BVB war Ramos, der sich sehr beweglich präsentierte, auch immer wieder fallen lies und dort die Bälle abholte.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB agierte von der ersten Minute an hochkonzentriert, dominierte die Partie, war deutlich beweglicher, schneller und kombinationssicherer als Darmstadt 98. Schon in der ersten Halbzeit fast durchgehend 75% Ballbesitz und über 55 Prozent gewonnene Zweikämpfe – die Überlegenheit der Schwarzgelben spiegelte sich nicht nur in der Statistik und der Tatsache wider, dass Bürki über weite Strecken der einzige Spieler in der eigenen Hälfte war und in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Schuss in Richtung seines Tors bekam,  sondern auch in Chancen und Toren.

Bereits nach sieben Minuten brachte Castro Borussia in Führung, als er die Kugel aus sechs Metern locker über die Linie drückte. Seinem Treffer war eine schöne Kombination über Guerreiro und Ramos vorausgegangen, der Dembélé links starten sah und schön bediente. Der junge Franzose hatte dann alle Zeit der Welt und legte passgenau für Castro am Fünfer vor.

Erst Ramos, dann Pulisic

Immer wieder rollte die schwarzgelbe Lawine auch danach auf das Tor der Lilien zu, mit jeder Tempoverschärfung wirkte der Gegner mehr und mehr überfordert. Die Folge waren weitere erstklassige Chancen, einzig Esser im Tor der Gäste stemmte sich dem BVB entgegen. Er parierte gegen Ramos zweimal exzellent (10./28.), pflückte die Kugel außerdem im letzten Moment vor dem Kolumbianer aus der Luft (12.) und entschärfte einen Guerreiro-Schuss aus 18 Metern stark (20.). Ramos verzog zudem von der Strafraumkante haarscharf links am Tor vorbei (14.). Es hätte 2:0, 3:0, gar 4:0 stehen können, trotzdem ging es „nur“ mit einer 1:0-Führung in die Pause, weil der BVB es bis dahin verpasste, seine Chancen zu nutzen.

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Torschütze Castro (l.) und Kapitän Schmelzer bejubeln das 1:0.

Dies änderte sich sofort nach dem Seitenwechsel, denn die Schwarzgelben machten genau dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Keine drei Minuten waren im zweiten Durchgang vergangen, als Guerreiro aus der Distanz flach abzog. Esser konnte zwar parieren, musste den Ball aber zur Seite abprallen lassen. Ramos rauschte heran und staubte aus kurzer Distanz zum längst überfälligen und hochverdienten 2:0 ab (48.). Nur Minuten später schickte Dembélé Schmelzer toll in den Strafraum. Dessen Pass in die Mitte fälschte ein Darmstädter dann so unglücklich ab, dass er genau vor die Füße des einschussbereiten Pulisic auf der anderen Seite des Sechzehners fiel. Der US-Amerikaner ließ sich nicht zweimal bitten und schob aus 14 Metern locker zum 3:0 ein (54.).

Am Ende rappelt's wie am Fließband

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Sokratis hatte die Lufthoheit.

Die endgültige Entscheidung? Ja, denn spätestens nach der Gelb-Roten Karte gegen Niemeyer, der zuvor schon Gelb gesehen hatte, Dembélé mit offener Sohle attackierte und folgerichtig vom Platz geschickt wurde (57.), hatten die Hessen sich in Ihr Schicksal ergeben - und der BVB drehte weiter auf. Esser parierte erst gegen den eingewechselten Mor (69.) und auch gegen Pulisic und Kagawa (77.) klasse.

Seine bärenstarke Leistung krönte wenig später dann Castro, der erst nach Vorlage von Pulisic aus fünf Metern mit der Hacke das 4:0 besorgte (78.) und dann das 5:0 durch Rode auflegte, der ebenfalls per Hacke aus kurzer Distanz traf (84.). Das Tüpfelchen auf das I setzte Mor, der nach erneuter Vorlage von Pulisic sogar auf 6:0 stellen konnte und sein ersten Bundesliga-Treffer erzielte (88.).

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Ausblick:
Englische Woche in der Bundesliga: Schon am Dienstag (20:00 Uhr) spielt Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg. Nächste Woche Freitag (23.09., 20:30 Uhr) ist dann der SC Freiburg im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast.

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