Borussia Dortmund ist schon jetzt sicher für das Achtelfinale der UEFA Champions League qualifiziert! Nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg über Sporting Lissabon am Mittwochabend geht es für den BVB in den abschließenden beiden Gruppenspielen nun darum, ob man als Erster oder Zweiter der Gruppe F in die Runde der letzten 16 Teams in der Königsklasse einzieht.

Die Ausgangssituation ist exzellent, denn Real Madrid kam im Parallelspiel bei Legia Warschau nicht über ein Unentschieden hinaus. Damit hat der BVB den Gruppensieg selbst in der Hand.

Vor 65.849 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK startete der BVB gut in die Partie, ging durch Ramos mit 1:0 in Führung (12.) und hatte vor der Halbzeitpause weitere exzellente Möglichkeiten durch Pulisic (33.), Castro (39.), Ginter (42.) und Guerreiro (45.). Nach dem Seitenwechsel verwaltete Borussia das Spiel, ohne aber die ganz große Möglichkeit auf das 2:0 herauszuholen und das Spiel weiter zu beruhigen. Alles in allem hatte das Team von Thomas Tuchel Sporting aber im Griff, so dass es beim verdienten 1:0 blieb.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Ausgangslage:
In der UEFA Champions League hatte das Team von Thomas Tuchel in dieser Saison bislang abgeliefert: Mit sieben Punkten führte der BVB die Gruppe F vor Real Madrid an. Ein Remis hätte den Schwarzgelben gereicht, um den direkten Vergleich mit Sporting Lissabon zu gewinnen, die mit vier Punkten Rückstand Gruppendritter waren.

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Ramos stand in der Startelf und traf zum 1:0.

Personalien:
Von Entspannung konnte noch nicht die Rede sein: Zwar waren neben Castro auch Schürrle und Guerreiro wieder fit, dafür fehlten nun Kagawa (Knöchelprellung) und Aubameyang (interne Gründe) zusätzlich zu den ohnehin verletzten Schmelzer (Faserriss), Bender (Knochenmarködem), Reus, Subotic (beide Aufbautraining) und Durm (Knie-OP). Im Vergleich zum Revierderby kamen Bartra, Guerreiro, Castro und Ramos neu in die Startelf für Piszczek, Passlack (beide Bank), Kagawa sowie Aubameyang. Lissabon musste auf Adrien Silva (Knie), Jefferson (Knöchelverletzung), Bruno Paulista (Zahn-OP), Petrovic (Muskelverletzung) und Spalvis (Knie-Operation) verzichten.

Taktik:
Sporting agierte gegen den Ball in einer 5-4-1-Formation, betrieb dabei hohes und sehr laufintensives Pressing. Bei Ballgewinn rückten die defensiven Außen Schelotto und Zeegelaar weit auf ins Mittelfeld, und vorne formierte sich dann in Martins, Castaignos und Ruiz ein wendiger Drei-Mann-Sturm, der Schwächen auf der linken Abwehrseite der Borussen aufdeckte. Der BVB spielte in einer 4-1-4-1-Grundordnung. Ginter verließ die Innenverteidiger-Position, die er in den letzten Partien inne hatte und rückte auf die rechte Abwehrseite. Auf den Halbpositionen in der offensiven Viererreihe des Mittelfelds kam Götze diesmal über die rechte Seite, Castro agierte links.

Spielverlauf & Analyse:
Bereits nach drei Minuten gab es die erste diskutable Szene, als Coates im eigenen Strafraum Pulisic am Fuß traf, so von den Beinen holte und eine aussichtsreiche Chance verhinderte. Schiedsrichter Danny Makkelie aus den Niederlanden ließ aber weiterspielen und sah in der Folge, wie der BVB gegen offensiv verteidigende Portugiesen schon früh durch Ramos in Führung ging. Sokratis hatte das 1:0 mit einem langen Pass in den Strafraum eingeleitet, den Pulisic klasse behauptete und dann für Götze ablegte, der Ginter auf dem Flügel mitnahm. Dessen perfekt getimte Flanke köpfte der Kolumbianer am Fünfmeterraum unhaltbar ins lange Eck (12.).

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Mit diesem Kopfball besorgt Ramos nach 12 Minuten die Führung.

Das Tor gab dem BVB Sicherheit und verschaffte ihm Räume, denn Sporting musste nun umso mehr hinten aufmachen, um selbst in die Gefahrenzone zu kommen. So ganz gelingen wollte das den Gästen zunächst aber nicht, auch weil Schwarzgelb defensiv relativ gut stand und die Passwege auf Castaignos, Martins und Ruiz clever zustellte. Erst nach etwa einer halben Stunde begann die Abwehr der Westfalen zeitweise zu wackeln – immer dann, wenn Lissabon das Mittelfeld schnell überspielte und mit hohem Tempo Richtung Tor stürmte. Erstmals richtig brenzlig wurde es nach 27 Minuten, als Castaignos und Martins den Doppelpass spielten, Bürki aber im Eins gegen Eins der Sieger blieb. Drei Minuten später wurde wieder Martins rechts im Strafraum freistehend angespielt. Bartra warf sich im richtigen Moment in seinen Schuss und bereinigte die Situation.

Pulisic knallt die Kugel an die Latte

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Castro machte ein guts Spiel, wurde in der 2. Halbzeit aber ausgewechselt.

Der BVB aber ließ sich nicht beirren, hätte nach einer herausragenden Kombination sogar schon vor der Pause das 2:0 erzielen können: Ramos legte im Sechzehner für Götze auf, der auf engstem Raum den doppelten Doppelpass mit Pulisic spielte, dessen Abschluss aus fünf Metern aber an die Querstange des Tores klatschte (33.). Castro scheiterte zudem mit einem Distanzschuss an Rui Patricio im Kasten Sportings (39.), genauso wie Ginter aus 15 Metern (42.). Dembélé verzog zudem aus zehn Metern nach Vorlage von Guerreiro knapp über das Tor (43.), der selbst – von Rui Patricio irritiert – mit dem Pausenpfiff aus sieben Metern nur das Außennetz traf.

Sporting blieb aber gefährlich, setzte das erste Ausrufezeichen nach der Halbzeit – wieder durch Martins: Bürki konnte seinen Schlenzer zwar zur Seite abwehren, aber nicht festhalten. Ginter bügelte für seinen Keeper vor Castaignos aus (49.). Kurz darauf zog Bruno Cesar von der Strafraukante knapp rechts am Tor vorbei (52.). Die Schwarzgelben mussten aufpassen, die 1:0-Führung war keinesfalls sicher, das zweite Tor musste irgendwie her, um die Partie zu beruhigen. Fallen wollte es aber irgendwie nicht. Guerreiro zimmerte einen Freistoß in Rui Patricios Arme (60.), auf der anderen Seite klärte Sokratis im Strafraum vor dem zur Halbzeit eingewechselten Dost (62.) und Silva schlenzte einen Freistoß über das Tor (67.).

Bis zum Ende blieb es spannend, mit Chancen auf beiden Seiten: Schürrle zirkelte den nächsten Freistoß aus 18 Metern um die Mauer aufs Tor, wo Rui Patricio ihn aus dem unteren Eck kratzte (75.). Für Sporting köpfte Ruiz aus sechs Metern knapp über den Kasten (77.) und Bürki parierte Martins Schuss aus spitzem Winkel (90.+3). Die letzte gefährliche Szene des Spiels, das am Ende in Borussia Dortmund einen verdienten Sieger fand.

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Ausblick:
Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) tritt Borussia Dortmund in der Bundesliga beim Hamburger SV an, danach ist eine Woche Länderspielpause. Das nächste BVB-Spiel in der Königsklasse steigt am 22. November im SIGNAL IDUNA PARK gegen Legia Warschau (20:45 Uhr).

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