Die Bayern müssen kurzfristig auf Javi Martinez und Arjen Robben verzichten, bei den Borussen stehen Marco Reus und Sebastian Rode doch noch nicht zur Verfügung. Sollten sich die „dicken Fragezeichen“ hinter Raphael Guerreiro womöglich in Wohlgefallen auflösen, könnte man zumindest in der Rubrik „kurzfristige Ausfälle“ von Waffengleichheit sprechen.

Während die Bayern bislang einigermaßen gesund durch das erste Drittel der Saison gekommen sind, mussten die Borussen improvisieren und hofften leider vergeblich, nach der dritten und bis März vorerst letzten Länderspiel-Unterbrechung einen Neustart personeller Art hinlegen zu können. „Wir sehnen uns die fehlenden Spieler und die Breite im Kader herbei, wir brauchen diese Persönlichkeiten zurück“, betonte Thomas Tuchel und fragte sich – angesprochen auf den aktuellen Sechs-Punkte-Rückstand auf den Tabellenführer – ob die Ausbeute von 18 Punkten aus zehn Spielen (Rang fünf) nicht sogar das Optimum bedeuten könne angesichts von „vier eingesetzten A-Jugendspielern“ (Passlack, Pulisic, Larsen, Burnic).

Nach längeren Pausen spielen Marcel Schmelzer und André Schürrle morgen Abend das erste Mal von Beginn an, und das in einem Spiel, „das uns alle abprüft auf dem höchsten Niveau“, so Tuchel: „Das ist eine gute Gelegenheit, um über sich hinauszuwachsen.“ Und weiter: „Es ist Fußball, es ist alles möglich. Wir sind in einer Phase, in der uns viele Dinge nicht zufliegen, wir müssen uns vieles erarbeiten.“ Das sei aber „nicht schlimm in einem Spiel gegen Bayern München, das wir nicht rein taktisch und technisch bestreiten können. Wir brauchen eine dritte Ebene, wir brauchen Emotionalität, Aggressivität im Verteidigen, Aktivität im Handeln – und wir brauchen viel Mut. Das ist der Schlüssel für das Spiel, der das Publikum auf unsere Seite bringen wird. Über diese Ebene können wir es schaffen, den Bayern technisch und taktisch Paroli zu bieten“.

In Kürze jedenfalls kehren Reus und Rode zurück, sind Schürrle und Schmelzer wieder im Rhythmus. „Momentan“, sagt Tuchel, „leben wir von der Hand im Mund. Unser Anspruch ist es aber dennoch, uns vorne festzubeißen, den Anschluss nicht zu verlieren und spätestens in der Rückrunde über mehr Konstanz eine längere Serie zu starten.“
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Cheftrainer Thomas Tuchel, frei für alle

Aufstellungen: So könnten sie spielen
Personalien: Reus und Rode fehlen
Fakten: Borussias Heim-, Bayerns Auswärtsserie