Dass sich ein Profi, der nach nur anderthalb Jahren den Verein schon wieder verlassen hat, den Wunsch verspürt, sich von seinen Fans persönlich verabschieden zu wollen, ist eher selten. Dass dieser Profi dazu eigens aus Spanien anreist, ist umso bemerkenswerter.

Und so kochten die Emotionen schon vor dem Anpfiff des Achtelfinalspiels gegen Salzburg hoch, als Marc Bartra vor der Südtribüne Abschied nahm von Borussia Dortmund und seinen Fans. Der spanische Nationalspieler war in der Winterpause zurück in seine Heimat zu Betis Sevilla gewechselt, wo er seither in allen sechs Ligaspielen in der Startelf stand. Mit Ovationen verabschiedeten die BVB-Fans einen Spieler, der Hauptbetroffener war beim perfiden Anschlag auf den Mannschaftsbus vor knapp einem Jahr und mit seinem Wechsel in seine Heimat erhofft, die Erinnerungen an diesen schrecklichen Moment hinter sich lassen zu können. „Ich wollte mich unbedingt persönlich von den fantastischen Fans hier in Dortmund verabschieden“, betonte Bartra: „Gemeinsam haben wir viel erlebt und vieles durchstanden.“ Gemeinsam mit Stadionsprecher Norbert Dickel kündigte er anschließend die Mannschaftsaufstellung an.

„Ich bin sehr glücklich und auch ein wenig stolz, dass Marc Bartra trotz der Verpflichtungen für seinen neuen Arbeitgeber Betis Sevilla unserer Einladung nach Dortmund gefolgt ist“, erklärte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke: „Es war uns eine Ehre, Marc offiziell zu verabschieden. Wir danken für seinen Einsatz, seine Solidarität, seine Freundlichkeit seine Authentizität. Vor allem aber dafür, dass er wie kaum ein anderer gezeigt hat, wie schnell Integration funktionieren und dass man sich auch im heutzutage oft schnelllebigen Profigeschäft noch mit Haut und Haaren einem Verein verschreiben kann. Auch wenn Marc nur eineinhalb Jahre für den BVB gespielt hat, ist er ein zutiefst würdiger Botschafter unseres Klubs. Und wird es immer bleiben.“ (br)