„Dann kommt das 0:1, aber das ist eigentlich das kleinste Problem heute gewesen.“ Als Jürgen Klopp während der Pressekonferenz diesen Satz formulierte und gleich den nächsten dran hängte, waren seine Gedanken vermutlich bei Sven Bender und Nuri Sahin, verbunden mit der Hoffnung, dass sich die Verletzungen der beiden Spieler als nicht so gravierend herausstellen werden.

Und Klopps Gedanken werden wohl in Richtung Marseille und Hoffenheim gesprungen sein, wo Borussia Dortmund am Mittwoch und Samstag kommender Woche antritt. Wo Manuel Friedrich (Marseille) und Sokratis (Hoffenheim) nicht spielen dürfen, wo der potenzielle Vertreter (Bender), so ist es jedenfalls zu befürchten, ebenfalls nicht zur Verfügung steht.

Borussia Dortmund hat im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (0:1) mehr als drei Punkte verloren.

Die Personalsituation, nach den Ausfällen von Ilkay Gündogan, Mats Hummels, Neven Subotic und Marcel Schmelzer ohnehin arg angespannt, verschärft sich nochmals, und wenn nicht alle anderen ihren besten Tag erwischen, dann passieren nunmal Spiele wie dieses gegen die Werkself. „Wenn man Leverkusen schlagen will, muss man richtig gut sein - und das waren wir nicht“, sagte Jürgen Klopp nach dem Spiel.

Zwischen Minute drei, als Lewandowski aus kürzester Distanz die Kugel aufs Leverkusener Tor brachte und Leno „nur“ mit dem Oberschenkel klären konnte, und Minute 86, als Lewandowski mit einem Schuss aus zwölf Metern am Bayer-04-Keeper scheiterte, gab es keine ernsthafte Torchance, und Topraks Schubser gegen Aubameyang hätte einen Elfmeter zur Folge haben können, aber nicht müssen. Reus verpasste in der Nachspielzeit den möglichen Ausgleich. Auch hier hatte Leno seine Finger wieder dran. „Wir haben gesehen, dass wir dem Gegner in den paar guten Phasen, die wir hatten, Probleme bereiten konnten. Die letzte Konsequenz hat aber gefehlt“, so Klopp. Sami Hyypiä freute sich dagegen: „Der Sieg war sehr wichtig, denn Dortmund war drei Punkte hinter uns.“

Nun ist der BVB erstmal sechs Punkte hinter dem Zweiten - und hat am Mittwoch sein „Endspiel“ in Marseille. Wer mitwirken kann, ist noch völlig offen.
Boris Rupert