Jürgen Klopp überschüttete seine Mannschaft nach dem Fußball-Fest gegen Werder Bremen mit Lob und hatte an der Leistung absolut nichts auszusetzen. Auch das Gegentor kurz vor Schluss sollte ihm die gute Laune nicht verhageln. Vielmehr sprach er von einem „großartigen Spiel meiner Mannschaft“, die „heute nicht zu schlagen war“.

Wie schätzen Sie die Partie ein?
Heute waren wir nicht zu schlagen, auch von vielen anderen nicht. Das war ein großartiges Spiel meiner Mannschaft. Es hat richtig Spaß gemacht. Von der ersten Sekunde an haben wir gesehen, was wir jede Woche sehen wollen und was wir hoffentlich auch ab jetzt jede Woche sehen werden. Das war ein Spiel, an dem es nichts zu meckern gibt. Das Gegentor hätten wir gerne verhindert, aber da war sogar bei mir die Spannung weg.

Was hat Ihnen besonders gefallen?
Wir haben ein sehr gutes Verhalten gegen den Ball an den Tag gelegt. Wir waren beim Gegenpressing extrem stark, so ist auch das erste Tor entstanden. Es war für den Gegner nicht leicht, sich zu befreien, weil wir sehr mutig und konsequent waren. In der ersten Halbzeit waren wir sehr ballsicher. Wir haben uns in den richtigen Räumen gezeigt, in den Halbräumen und zwischen den Ketten Fußball gespielt. Dadurch ist der Flügel aufgegangen, beide Außenverteidiger haben sich beteiligt.

Doppeltorschütze Henrikh Mkhitaryan stand zuletzt etwas in der Kritik.
Wir wissen ganz genau, was er kann. Fußball-Fans und Journalisten vergessen das gerne. Wenn es zwei, drei Wochen nicht läuft, wird alles komplett in Frage gestellt. Das tun wir nicht. Wir sehen auch die Trainingseinheiten. Trotzdem ist es wichtig, dass diese Leistung auch im Spiel gezeigt wird. An der Stabilität arbeiten wir. Dass er die Fähigkeiten hat, wissen wir. Dass er sie häufiger zeigen soll, ist uns und ihm auch bewusst. Die Leistung heute war für ihn natürlich brutal wichtig.

Robert Lewandowski hat viele Schlagzeilen in dieser Saison produziert. Ist er so gut, weil er das alles wegsteckt und ein guter Charakter dahinter steht?
Daran haben wir nie gezweifelt. Von mir wird es kein schlechtes Wort über Robert geben. Ich arbeite seit vier Jahren mit ihm zusammen. Was er leistet und wie er sich entwickelt hat, ist außergewöhnlich. Als er zu uns kam, war er die klare Nummer zwei hinter Lucas Barrios. Er hat eine sehr gute Einstellung zum Spiel und auch zu uns als Mannschaft und zum Verein. Dass er uns verlässt am Saisonende, gehört zum Fußball dazu.

Manuel Friedrich hat ebenfalls getroffen.
Er hat in diesem Jahr noch kein Bundesliga-Spiel gemacht, kommt rein, und nach drei Minuten war er voll da. Er hat ein super Spiel gemacht und ein tolles Tor geschossen.
Aufgezeichnet von Christina Reinke