„Meine Mannschaft hat gekämpft, und dafür hat sie drei Punkte bekommen. Der Sieg ist glücklich, aber nicht unverdient, weil wir keine große Torchance zulassen mussten“, kommentierte Jürgen Klopp den Ausgang des Spiels.

Herr Klopp, wie bewerten Sie das Spiel in Freiburg?
Ich kann nachvollziehen, dass jeder, der zu Freiburg hält, enttäuscht ist. Es war aus unterschiedlichen Gründen schwer. An so einem Tag haben wir alle unsere Probleme – und sie waren schon unter der Woche nicht weniger geworden. Wir hatten nur vier Leute im Training. Dann kommst du hier her, die Sonne scheint, was die meisten Zuschauer gefreut hat, doch so ein Wetterumschwung ist kein Zuckerschlecken. Und dann treffen wir auf einen hochmotivierten Gegner, der im Abstiegskampf steckt und kicken kann. Da musst du richtig arbeiten.

Hat Ihre Mannschaft „richtig gearbeitet“?
Sie hat eine große Willenskraft, aber ein schlechtes Timing gezeigt. Glücklicherweise hat die letzte Linie toll verteidigt, deshalb ist nichts angebrannt. Wir sind im Spiel geblieben und haben durch eine Situation gewonnen, zu der ich Sebastian Kehl noch befragen muss, ob er den Ball so machen will oder nicht. In der Schlussphase hatten wir einige Konterchancen. Wenn wir die genutzt hätten, wäre das Ding entschieden gewesen. So mussten wir bis zum Ende zittern. Freiburg hat ein gutes Spiel gemacht und uns alles abverlangt.

Ein verdienter Sieg?
Meine Mannschaft hat gekämpft, und dafür hat sie drei Punkte bekommen. Der Sieg ist glücklich, aber nicht unverdient, weil wir keine große Torchance zulassen mussten.

Wie bewerten Sie die Aktion von Sokratis, bei der die Freiburger „Rot“ forderten?
Ich habe die Szene jetzt mehrfach im Fernsehen gesehen. Das ist ein Foul, das ist ein Freistoß, obwohl er ihn nicht berührt – zum Glück nicht berührt. Zulechner hat sich den Ball so weit vorgelegt, dass es keine 100prozentige Torchance ist. Dadurch ist das für mich Gelb.

Sie sind nach dem Spiel auch zu den Freiburger Spielern gegangen. Warum?
Ich habe Sympathien für Freiburg, und vor allem habe ich Sympathien für Fußballspieler, die sich alles abverlangen. Ich kann nachvollziehen, dass sie enttäuscht sind. Ich habe sie aber nicht getröstet, sondern ich habe ihnen Glück gewünscht für die nächsten Spiele.
Aufgezeichnet von Boris Rupert