Borussia Dortmund ist zurück in der Erfolgsspur: Am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga erreichte der Vizemeister mit einem 3:1 (2:0) gegen den Sportclub Freiburg den zweiten Sieg hintereinander und nimmt auch dank Rückkehrer Shinji Kagawa Kurs Richtung Spitzengruppe. Der Japaner krönte sein Comeback mit dem Treffer zum 2:0. Außerdem trafen Adrian Ramos und Pierre-Emerick Aubameyang.

Es berichtet Boris Rupert

80.200 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften Signal Iduna Park feierten an einen schönen Spätsommertag in Dortmund das Comeback des verlorenen Sohnes: Shinji Kagawa fädelte das 1:0 durch Ramos ein (34.) und erzielte in der 41. Minute das Tor zum 2:0-Halbzeitstand gegen einen sehr defensiv agierenden Gegner. Der eingewechselte Aubameyang besorgte in der 78. Minute den dritten Treffer. Sorg gelang in der 90. Minute der Ehrentreffer für die Gäste.

Ausgangslage

Dortmund gewann die acht vorangegangenen Spiele gegen Freiburg und hoffte auf eine Fortsetzung dieser Serie. Eine längere Siegesserie gelang einzig gegen Uerdingen (elf Siege in Serie von 1989 bis 1996).

Personalien

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Von der Elf, die den Sportclub vor zwölf Monaten mit 5:0 überrollt hatte, waren in Weidenfeller, Großkreutz, Subotic, Durm und Mkhitaryan nur noch fünf Akteure dabei. Aubameyang, der erst gestern von einer Länderspielreise zurückkehrte, saß zu Beginn des Spiels auf der Bank. Hummels (Beckenschiefstand), Blaszczykowski (Muskelfaserriss), Reus (Außenbandteilriss) und Sahin (Knie-OP) fehlten verletzt, dazu Gündogan (Aufbautraining), Kirch (Muskelbündelriss) und Ji (Muskelfaseriss), während bei Freiburg in Guedé und Schahin nur zwei etatmäßige Stammkraft fehlten.

Taktik

Der BVB begann in dem System, das Kagawa noch auf seiner „Festplatte“ hatte: im 4-2-3-1 mit dem Japaner in dessen alter Rolle als zentral-offensiver Mittelfeldspieler. Großkreutz (links) und Mkhitaryan (rechts) bekleideten die Außenpositionen. Kehl und Jojic besetzten die „Doppelsechs“. Der Sportclub begegnete den Borussen aus einer 4-4-2-Grundordnung. Und wenn hier ein Sechser wie Darida als zweite Spitze aufläuft, sagt das viel über die Herangehensweise: Die Verteidigung begann bei Freiburg schon in vorderster Linie und setzte sich über ein eng gestaffeltes Mittelfeld fort.

Spielverlauf & Analyse

Der Sportclub stand tief – und lauerte auf Konter. Ein probates Mittel, das bereits nach 42 Sekunden beinahe zum Erfolg geführt hätte. Doch Weidenfeller war bei Mehmedis Schuss auf dem Posten. Die Schwarzgelben hatten in den ersten 20 Minuten zwar 71 Prozent Ballbesitz, fanden aber nur ganz selten ein Durchkommen. Großkreutz kam in der siebten Minute aus halblinker Position zum Abschluss, doch der Ball trudelte, weil abgefälscht, am Tor vorbei. Eine Viertelstunde später setzte sich Großkreutz auf der rechten Seite durch, passte scharf nach innen, wo Kagawa im Fünftmeterraum nur noch den Fuß hinhalten hätte müssen, doch Kempf rutschte noch in diesen Ball und klärte in höchster Not zur Ecke (21.).

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Borussia haderte zunächst mit Schiedsrichter Dankert, dessen Pfeife bei Attacken an Jojic und Mkhitaryan im Sechzehner stumm blieb, und erhöhte dann die Schlagzahl. Kagawa verschaffte sich im Mittelfeld mit einem blitzschnellen Antritt etwas Freiraum, passte perfekt auf Großkreutz, der im Strafraum weiterleitete auf Ramos, der die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 unter die Latte setzte (34.). Sieben Minuten später krönte der Japaner sein traumhaftes Comeback mit dem 2:0, als er Ramos’ Hereingabe, die Mkhitaryan clever durchließ, cool einschoss. Einfädler dieses Treffers war übrigens Großkreutz, der ebenfalls einen ganz starken Eindruck hinterließ.

Kurz nach Wiederbeginn lenkte Weidenfeller Schmids Kopfball über die Latte (51.), doch optisch änderte sich in Durchgang zwei nichts. Das Geschehen spielte sich weitgehend in der Freiburger Spielhälfte ab, auch wenn die Mannschaft nach knapp einer Stunde angesichts des anstehenden Mammutprogramms in den kommenden Wochen etwas den Fuß vom Gas nahm, um Kräfte zu schonen.

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In der 64. Minute ließ sich Kagawa von Krämpfen geplagt auswechseln: Mit stehenden Ovationen wurde er nach Wochen und Monaten ohne ersthafte Aufgaben in die Kabine verabschiedet. Für Ramos kam dann Aubameyang (75.), und nach einem abgewehrten Eckball der Gäste spurtete der Gabuner übers halbe Feld und lupfte die Kugel über Bürki zum 3:0 in die Maschen (78.). Zuvor war der ebenfalls eingewechselte Immobile nach einer gelungenen Aktion an Bürki gescheitert (67.). Auf der anderen Seite fand Sorgs verdeckter Schuss in der Schlussminute noch den Weg ins Dortmunder Tor.

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Ausblick

Die Partie gegen Freiburg war der Startschuss in die „englischen Wochen“ mit sieben Partien in 22 Tagen. Bereits am Dienstag (20.45 Uhr, live im Netradio und bei Sky) gibt es ein Wiedersehen im Signal Iduna Park: Dann trifft der BVB zum Auftakt der UEFA Champions League auf den FC Arsenal.

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