DFB-Pokal-Achtelfinale, drittletzte Hürde auf dem Weg nach Berlin. „Darüber, ob es eine Sensation gibt, entscheidet der Favorit, nicht der Herausforderer“, sagt Jürgen Klopp vor dem Gastspiel am Dienstag (20.30 Uhr) bei Drittligist Dynamo Dresden und fügt hinzu: „Wir wollen unser Ziel leben. Gelingt das, wird es für Dresden schwer.“

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Jürgen Klopp möchte mit seiner Elf ins Viertelfinale.

Spätestens seit der Saison 2011/2012 weiß man auch beim Pokalsieger von 1965 und 1989, wie süß dieses Finale und das ganze Drumherum in Berlin schmecken. 2012 gewann der BVB erstmals das Double und stand 2014 erneut im Finale. „Wir wollen wieder dorthin – und es dieses Mal gewinnen“, bekräftigt Borussia Dortmunds Trainer, zumal das letztjährige Pokalfinale einen faden Beigeschmack hatte: „Wir haben es nicht komplett allein verschuldet verloren...“

Trainer und Mannschaft nehmen die Aufgabe beim Außenseiter sehr ernst, zumal „Dresden diesen Wettbewerb auch ein Stück weit zum eigenen gemacht“ habe, so Klopp, der damit an die Siege in dieser Saison gegen Schalke und Bochum sowie vor gar nicht langer Zeit gegen Leverkusen erinnerte.

Dynamo, der Pokal und die „Extraportion Emotion“

In Sachsen liegt fraglos Stolperpotential. Klopp spricht von „dieser Extraportion Emotion, die da reinkommt, der Glaube von Dresden, eine Sensation schaffen zu können, macht ein spezielles Spiel daraus“ und resümiert: „Dresden ist zu allem bereit. Das wird ein knallharter Pokalfight. Und sollten wir ein Problem damit haben, uns auf dieses Spiel einzulassen, werden wir ein Problem bekommen.“

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Wie schon in Runde zwei wollen die Borussen, hier Sebastian Kehl, nach dem Spiel mit ihren Fans feiern.

Aufgrund des Trainerwechsels in Dresden musste Jürgen Klopp „fast alles, was davor war, wegwerfen“ an Erkenntnissen und stützt sich auf die Analyse der Partien gegen Wehen-Wiesbaden (unglückliche Niederlage) und Regensburg (3:2-Sieg nach 3:0-Führung). Und damit rückt der Mann in den Fokus, der schon gegen Schalke und Bochum die Siegtore erzielte: Justin Eilers. Der kommt in beiden Wettbewerben auf 17 Saisontore. „Ein toller Stürmer, der sich gut bewegt, beidfüßig ist und mit Kopf nicht ungefährlich“, so Klopp: „Doch wenn wir es schaffen sollten, die Zuspiele auf Eilers zu verhindern, kann auch er nichts machen.“

„Über Rotation nachzudenken, wäre nicht richtig“

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Nuri Sahin ist angeschlagen.

Doch mit einer ähnlichen Leistung wie zuletzt gegen Freiburg, Mainz, Stuttgart, Turin und vor allem Schalke sollte der BVB seinem Ziel Berlin am Dienstagabend eine weitere Etappe näher kommen. „Wer den Pokal gewinnen will, muss in Dresden siegen“, meint Klopp, der keine größeren Änderungen personeller Natur plant: „Wir sind in dieser Phase der Saison nicht überbelastet und haben nur ein Spiel mehr absolviert als andere Mannschaften. Über Rotation nachzudenken, wäre nicht richtig. Dass es jedoch zu Veränderungen kommen kann, liegt in Natur der Sache, wenn der Abstand zwischen zwei Spielen ein kurzer ist.“

Und somit wird Mannschaftarzt Dr. Markus Braun zwei Tage nach dem Derby ein Wörtchen mitreden bei der Aufstellung. Klopp: „Darüber entscheidet die medizinische Abteilung, wer Probleme hat und wer keine.“ Das betrifft in erster Linie wohl Nuri Sahin, der nach überragender Leistung mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden musste. „Diese sind aber nicht gravierend. Das ist die gute Nachricht“, so Klopp, der jedoch hinzufügte: „Ein Risiko einzugehen, wäre dämlich. Bei allen anderen werden wir genau hinschauen.“

Möglicherweise kehrt Sokratis in den Kader zurück. „Gestern war der Daumen halb oben“, deutete sein Trainer an.
Boris Rupert

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