Erstmals seit dem 13. Februar 2015 (4:2 gegen Mainz) hat der BVB in der Bundesliga wieder einen Halbzeit-Rückstand gedreht. Das 3:1 gegen Hoffenheim war aber auch unabhängig davon nichts für schwache Nerven. Die Reaktionen der Akteure bei Sky.

Michael Zorc: „Illy hat nach seiner Einwechselung noch mal richtig Dampf gemacht. Insgesamt haben wir uns viele Chancen herausgespielt, sie aber erst zum Ende genutzt. Sebastian Rudy hatte keine Chance, an den Ball zu kommen. Ich glaube, die Rote Karte war daher regelkonform. Nach dem Ausgleich war ich sicher, dass noch was geht.“

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Sebastian Rudy foult Pierre-Emerick Aubameyang. Danach sah der Hoffenheimer die Rote Karte.

Kevin Volland (TSG): „Nach der Roten Karte war es schwer, das war eine harte Entscheidung. Bis dahin hatten wir es richtig gut gemacht. Wir wollten die Führung am Ende nur noch verwalten. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Kontermöglichkeiten, wenn wir da das 2:0 machen, dann verläuft das Spiel vielleicht ganz anders. Am Ende hat der BVB den Sieg allein aufgrund des Ballbesitzes verdient gehabt.“

Oliver Baumann (TSG): „Der Platzverweis war spielentscheidend. Bitter für uns. Es war klar, dass der BVB danach ein paar Mal durchkommen würde.“

BVB-Boss „Aki“ Watzke war „fix und fertig“

Hans-Joachim Watzke: „Ich bin fix und fertig. Normalerweise war das heute ein Spiel, das man nicht gewinnt. Dass wir das heute noch gewonnen haben… furchtbar; ich habe echt gelitten. Es war logisch, dass es in der zweiten Halbzeit besser laufen würde. Aber wir mussten ein Tor machen. Nach dem 1:1 war ich hoffnungsfroh, dass wir gewinnen. Vorher wollte das Ding nicht rein. Hoffenheim hat sehr gut verteidigt. Klar, auch mit elf Mann war es sehr defensiv, aber damit müssen wir zu Hause leben. Die TSG war frisch, wir hatten das Spiel in Porto in den Knochen. Das Tor kam den Hoffenheimern zugute. Wir mussten sie niederringen, das haben wir Gott sei Dank geschafft. Es ist unfassbar, wir haben 54 Punkte nach 23 Spieltagen. Es ist Wahnsinn und außergewöhnlich.“

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Schwarzgelber Jubel nach dem 2:1 durch Adrian Ramos in der 85. Minute.

Roman Bürki: „Den ersten Schuss halte ich, beim Nachschuss sind wir nicht bereit für den Abpraller. Aber in dem Moment ist es meine Schuld, dass ich den Ball nicht besser zur Seite abwehre. Es war unglücklich, der Ball ging dann ja noch durch meine Beine… Ich hatte immer den Glauben daran, dass wir noch gewinnen würden. Wir haben uns in der ersten Halbzeit zwar schwer getan, Druck zu entwickeln und in den 16er zu kommen. Aber wir sind ruhig geblieben, hatten Ballbesitz und haben zum Schluss doch noch die richtigen Lösungen gefunden. Das ist ein großes Kompliment an die Mannschaft.“

Sebastian Rudy (TSG): „Wir haben auch nach meinem Platzverweis toll gekämpft. In der 80. Minute waren wir dem Druck der Dortmunder dann leider unterlegen. Kämpferisch haben wir eine sehr gute Leistung abgeliefert. Bei meinem Foulspiel hätte ich nicht gedacht, dass es Rot ist. Der Schiedsrichter greift erst an die Brusttasche, es war ein taktisches Foul, ich wollte den Dortmunder nicht erwischen, wollte nur an den Ball kommen. Meiner Meinung nach war es keine Rote Karte, aber man muss die Entscheidung akzeptieren.“

Nagelsmann: „Die Rote Karte war vertretbar“

Julian Nagelsmann (TSG): „Wir müssen auf der ersten Halbzeit aufbauen. Wir hatten gute Ansätze und waren das gefährlichere Team, auch wenn wir weniger Ballbesitz und subjektiv weniger Zugriff aufs Spiel hatten. Wenn man da durch Kevin Volland 2:0 in Führung geht, läuft das Spiel anders. Es hat jeder bis zum Schluss gerackert. Gerade in der ersten Halbzeit war ich hochzufrieden. Da hatte der BVB wenig Lösungen im Spielaufbau und keine gefährlichen Abschlusssituationen. Der Platzverweis ist eine vertretbare Rote Karte. Man muss ihn vielleicht nicht geben, aber wir können uns auch nicht darüber beschweren. In Unterzahl waren wir weit weg von dem Fußball, den wir spielen wollten. Das 1:1 nach einer Standardsituation war der Dosenöffner für den BVB, danach war es ein Selbstläufer.“ (fu)