Borussia Dortmund hat das Vorbereitungsspiel gegen den italienischen Erstligisten Chievo Verona am Freitagabend in Altach zu einem Taktik-Test genutzt. Jürgen Klopp ließ seine Mannschaft in drei verschiedenen Systemen agieren – um Alternativen zu haben zum bewährten 4-2-3-1 der Vorjahre. In einer lebendigen Partie setzte sich der BVB durch ein Tor von Aubameyang mit 1:0 (0:0) durch.

Aus Altach berichtet Boris Rupert

Zwei Tage nach seinem Rücktritt als Mannschaftskapitän führte Sebastian Kehl „seine Elf“ auf den Rasen der mit 7.000 Besuchern fast ausverkauften Cashpoint-Arena in Altach auf der anderen, der österreichischen Rheinseite. Schwarz und Gelb prägte das Bild auf den Rängen, auf dem grünen Rasen aber entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der sich die Borussen im ersten Durchgang erneut in einer 4-4-2-Formation versuchten, aber gegen den sehr ballsicheren Vorjahressechzehnten der Serie A zunächst etwas hinterher liefen, weil sie da noch nicht so recht in die Zweikämpfe kamen.

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Im Aufbauspiel ließ sich einer der beiden Sechser, in Durchgang eins Kehl und Amini, häufig zwischen die Innenverteidiger fallen; die Außenverteidiger schoben dann vor ins Mittelfeld, und Hofmann zog vom linken Flügel als Taktgeber ins Zentrum. Kurz vor der Pause gab Jürgen Klopp das Zeichen, in ein 4-4-2 mit Raute zu wechseln. Nun spielte Kehl zentral vor der Abwehr, Amini sowie Hofmann auf den Halbpositionen und Maruoka hinter den beiden Spitzen.

Abgesehen von den taktischen Experimenten konnte diese Partie aber nicht unbedingt großartige neue Erkenntnisse liefern. Zum einen fehlten weiterhin zu viele Akteure, zum anderen hatte die Mannschaft am Mittwoch und Donnerstag jeweils drei anstrengende Trainingseinheiten absolviert und auch heute Vormittag knapp zwei Stunden lang intensiv gearbeitet.

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Maruoka hatte in der 21. Minute nach einer schönen Aktion über Schmelzer und Immobile die erste (Kopfball-)Chance für den BVB, auf der anderen Seite musste sich Langerak in Minute 15 mächtig strecken, um einen Gegentreffer erfolgreich zu verhindern.

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Mit dieser Maruoka-Möglichkeit war der BVB aber voll drin in der Partie. Mehrere gelungene Angriffsaktionen, an denen die beweglichen Immobile und Ramos immer wieder beteiligt waren, schlossen sich an. Maruoka jagte einen abgeblockten Immobile-Schuss aus spitzem Winkel knapp am Ziel vorbei (28.).

Nach der Pause wechselte der BVB fast komplett, allein Zimmermann und Maruoka spielten durch. Der muskulär angeschlagene Mkhitaryan blieb ebenso wie der dritte Torwart Siegermeyer draußen. Neun neue Spieler kamen und erneut ein neues System. Im 4-1-4-1 bzw. dem sehr ähnlichen 4-3-3 gingen die Schwarzgelben in den zweiten Durchgang.

Aubameyang in der 61. und Maruoka in der 66. Minute sorgten für Gefahr vor dem Tor der Italiener. Der verdiente Führungstreffer fiel dann in der 73. Minute. Bender verpasste zwar in der Mitte eine schlecht geklärte Jojic-Ecke, doch Aubameyang stand goldrichtig und schoss zum 1:0 ein.

BVB 1. Halbzeit: Langerak – Piszczek, Subotic, Zimmermann, Schmelzer – Maruoka, Kehl, Amini, Hofmann – Ramos, Immobile
BVB 2. Halbzeit: Bonmann – Knystock, Sokratis, Zimmermann, Güll – Bender – Jojic, Kirch – Maruoka, Ji, Aubameyang
Tor: 1:0 Aubameyang (73.)
Zuschauer: 7.156 in Altach (AUT)