„Wie geht’s?“ und „Tor schießen!“ – Ciro Immobile büffelt in diesen Tagen mit Hilfe von Dolmetscher Massimo Mariotti intensiv Deutsch. „Ich habe zwei Zettel mit den wichtigsten Begriffen aus dem Fußball bekommen, die ich bis morgen zu lernen habe. Denn am Freitag ist unser nächstes Spiel“, lässt der Italiener anschließend übersetzen.

Nicht nur die deutsche Sprache möchte er so schnell wie möglich lernen, sondern auch „eine neue Art Fußball zu spielen. Das ist für mich schon eine Umstellung. Da muss ich hineinwachsen“. Und weiter: „Die Trainingsinhalte sind anders und die Trainingsintensität ist höher als bei meinem ehemaligen Klub. Das ist aber richtig so, denn wir spielen in drei Wettbewerben. Da braucht man ganz viel Kraft.“

Jürgen Klopp lässt seiner neuen Nummer neun dabei größtmögliche Unterstützung zukommen. Nach den Trainingseinheiten sieht man die beiden oft noch ein paar Minuten zusammenstehen und reden; Klopp hat dann meist seinen Arm um Immobile gelegt. „Er versucht, mir die Dinge nach und nach zu erklären. Dass ich es locker nehmen und mich nicht so unter Druck setzen, sondern von Tag zu Tag dazulernen soll“, berichtet der 23-Jährige von diesen Gesprächen. Und einem Vergleich mit Robert Lewandowski will er sich gar nicht erst stellen: „Er ist ein großer Spieler. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben. Man wird sehen, ob es mir gelingt, ähnlich viele Tore zu erzielen. Robert ist die Vergangenheit, ich bin die Gegenwart.“

Überhaupt „bin ich sehr, sehr positiv aufgenommen worden von den Jungs“, sagt Immobile: „Ich hatte vorab mit dem Trainer gesprochen, und es hat sich alles bestätigt. Ich bin glücklich, hier angekommen zu sein – bei einem ganz großen Klub.“

Freies Video auf BVB total!: Die komplette Pressekonferenz

Den Werdegang von Borussia Dortmund verfolgt Ciro Immobile seitdem er sieben Jahre alt. Damals traf „sein“ Klub, Juventus Turin, im Champions-League-Finale von 1997 auf den BVB. Doch noch mehr imponiert als der Sieg der Schwarzgelben im Münchner Endspiel hätten ihn die Anhänger: „Diese tollen Fans sind einmalig in Europa.“ In den letzten Tagen bekam er viele SMS von früheren Trainern, Mitspielern oder Präsidenten: „Sie haben sich alle sehr für mich gefreut, dass ich diese Chance erhalten habe.“
Boris Rupert