Klubführung, Trainer und Mannschaft dürfen sich der Rückendeckung der Fans und Vereinsmitglieder weiterhin sicher sein. Wenn es für jede Minute stehender Ovationen bei der gestrigen Mitgliederversammlung einen Bonuspunkt für die Bundesliga gegeben hätte, wäre der BVB über Nacht von Rang 16 auf eins gehüpft.

Doch dem ist so nicht. Bereits am Samstag, nach der „gefühlten 2:2-Niederlage“ beim SC Paderborn, so Sportdirektor Michael Zorc, hatte Cheftrainer Jürgen Klopp den Finger in die Wunde gelegt:  „Jeder, der hofft, dass er in der Europa League aufwacht, täuscht sich. Dorthin ist es ein schwerer Weg. Qualität ist das, was man aus seinem Potenzial macht.“ Und daraus machte die Mannschaft in Ostwestfalen nicht über die volle Distanz das Optimum.

Am Tag danach legte Hans-Joachim Watzke nach. „Alles, was wir beeinflussen können, ist so stark, wie ein Verein nur sein kann. Alle stehen wie eine Eins hinter diesem Verein. Doch jetzt seid Ihr gefordert. Das Gift, dass es sich schon irgendwie richtet, muss aus Euren Ohren raus“, rief er der mit donnerndem Applaus von den Mitgliedern begrüßten Mannschaft zu: „Wenn man nach zwölf Spieltagen so dasteht, sind nicht nur böse Mächte im Spiel. Ihr müsst jetzt alles in die Waagschale werfen, was Ihr zu bieten habt.“

Der Vorsitzende der Geschäftsführung sprach von einer souveränen ersten Halbzeit und einem Umschalten „in den Verwaltungsmodus“ in Durchgang zwei: „Da hättet Ihr nachsetzen müssen, so wie Ihr es früher gemacht habt, mit Konsequenz und Konzentration.“ (br)