Pressekonferenzen mit Jürgen Klopp haben grundsätzlich einen gewissen Unterhaltungswert. International wird dieser in der Regel allerdings noch einmal getoppt. Vor dem Duell in der UEFA Champions League beim FC Arsenal zeigte sich der BVB-Coach in Hochform, was sicher auch daran lag, dass fast nur auf Englisch geantwortet wurde (siehe PK-Video bei BVB Total). Die nachfolgenden Kernaussagen gibt’s dennoch auf Deutsch.

Jürgen Klopp über…

… die aktuelle Form von Shinji Kagawa: „Shinji ist so weit, wie er sein kann. Er hat viele gute Spiele gemacht, aber auch ein paar, die nicht so gut gewesen sind. Ich glaube aber, dass er noch besser werden kann.  Das trifft jedoch auf uns alle zu.“

… die Drucksituation für Arsène Wenger beim FC Arsenal: „Ich kann nicht beurteilen, wie die Situation für ihn in London ist. Klar, Chelsea ist Erster, ManU hat Probleme, ManCity hat zumindest in der Champions League Probleme. Ich weiß nicht, ob hier alle davon ausgehen, dass Arsenal einfach so durch die Liga marschiert. Die Premier League ist zu stark, um mal eben durchzumarschieren. Und wenn Wenger Druck haben sollte, dann ist das normal. Ich habe auch Druck, zwar nicht durch den Verein, die Fans oder die Medien, aber durch den Druck, den ich mir selbst mache.

… Arsenals Leistung beim 1:2 im Heimspiel gegen ManU am Samstag: „Wir haben die erste Halbzeit auf dem Rückweg aus Paderborn gesehen, Arsenal war klar besser und trotzdem gab es am Ende eine Niederlage. Das ist Fußball. Arsenal ist sehr stark, wenn Du es zulässt, dass sie stark sein können. Das zu verhindern, wird unsere Aufgabe sein.“

… mögliche Parallelen zwischen der Situation beim FC Arsenal und dem BVB: „Nein, die gibt es nicht. Wir haben außerdem viel mehr Verletzte und auch sonst mehr Probleme. Wenn ich an die Bundesliga denke, fühle ich mich ein wenig wie im Urlaub, es ist ja nur Champions League… Zuletzt haben wir von den letzten vier Partien sechs gute und zwei schlechte Halbzeiten gespielt. Diese beiden Halbzeiten haben dazu geführt, dass wir zwei Spiele verloren haben, auch wenn es einmal sogar 2:2 ausging. Das ist unser Problem und hat mit dem Verkennen der Situation oder auch mangelnder Konzentration zu tun.“

… das 2:2 in Paderborn im Speziellen: „Ein reguläres Tor wurde nicht gegeben, eine Rote Karte für Paderborn ebenfalls nicht. Und über die lediglich dreiminütige Nachspielzeit hat noch niemand gesprochen. Allein diese Tatsachen müssen eigentlich in das neue DFB-Museum aufgenommen werden. Aber: Wer ein Spiel so klar dominiert wie wir in der ersten Halbzeit und das nicht weiterführt, der ist maximal selber schuld. Das Glück muss man sich erarbeiten, wir haben in Paderborn nicht genug gearbeitet, um Glück zu haben.“

… die Ausgangslage in der „Königsklasse“: „Wir haben richtig Druck, nicht bezogen auf das Ziel, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren, aber um Erster zu werden. Wir wollen unbedingt den Gruppensieg.“ (fu)