„Es gab viele Dinge, die gut waren. Aber wir haben auf diesem Level auch erkennen müssen, was zu verbessern ist“, sagte Thomas Tuchel nach der Partie gegen Real Madrid – einem Aufeinandertreffen, von dem er „als Jugendtrainer nicht getraut hätte zu träumen“.

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Thomas Tuchel über den Spielverlauf und den Ausgang der Partie:
„Ich denke, es ist ein faires Ergebnis. Wir haben eine sehr starke, sehr dominante erste Hälfte gespielt, hatten dort einen guten Rhythmus und haben die Räume gefunden. Leider sind der letzte oder der vorletzte Pass nicht immer angekommen. Da fehlte uns ein bisschen die Aggressivität, um mehr klare Chancen herauszuspielen. Mit Reals Führung – da haben wir einen Fehler gemacht –, wurde es noch schwieriger, aber wir haben eine gute Reaktionen gezeigt, sehr dominant gespielt und uns den Ausgleich verdient. In der zweiten Halbzeit haben wir gut angefangen, zwei gute Chancen erspielt. Dann haben wir unerklärlicherweise ein wenig die Überzeugung und damit den Rhythmus im Spielfeldzentrum verloren, einfache Fehler und Real damit stark gemacht. In dieser Phase mussten wir leiden und haben folgerichtig das zweite Gegentor kassiert. Auch darauf haben wir eine gute Reaktion gezeigt und kurz vor Schluss den verdienten Ausgleich erzielt, der uns sicher hilft in der Gruppe. Er gibt und jedenfalls ein gutes Gefühl. Im Fußball muss man das nehmen, was man kriegt, und wir haben viel zu lernen aus diesem Spiel. Es gab viele Dinge, die gut waren, aber wir haben auf diesem Level auch erkennen müssen, was zu verbessern ist.“

... über das Gefühl beim ersten Champions-League-Heimspiel:
„Es ist eine besondere Bühne. Von einem Pflichtspiel gegen Real Madrid traust du dich als Jugendtrainer nicht zu träumen. Es ist ein großes Geschenk. Das Beste wäre ein Sieg gewesen und eine vielleicht noch einen Tick bessere Leistung. Ich will aber jetzt nicht unzufrieden oder pedantisch klingen. Zu einem Entwicklungsprozess gehört es auch zu lernen.“

„Mit 20 Torschüssen haben wir ein Ziel erreicht“

... über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Auswechselung von Mario Götze und einem folgenden Bruch im Spiel:
„Wenn man eine einfache Erklärung suchen möchte, kann das sein. Ich muss mir im Nachhinein anschauen, ob es an dieser Personalie hing. Wir haben gewechselt, weil wir Raphael Guerreiro im Halbfeld sehen und nochmal mehr Geschwindigkeit mit einem gelernten Flügelspieler André Schürrle haben wollten.“

... über Dominanz auch gegen einen so starken Gegner:
„Wir wollten heute auf diesem Niveau ausprobieren, ob wir die gleiche Schlagzahl, das gleiche Tempo spielen können wie in der Bundesliga. Phasenweise ist uns das gelungen. Ich bin froh, dass die Mannschaft diesen Mut gezeigt hat. Die Absicherung können wir in Zukunft besser machen. Mit 20 Torschüssen haben wir ein Ziel erreicht: selbst aufs Tor zu spielen, nicht nur zu reagieren.“

... über den Abstand zur europäischen Spitze nach einem Jahr Europa League:
„Ich hatte letztes Jahr nach den Spielen gegen Porto, Tottenham und Liverpool nicht den Eindruck, dass uns viel fehlt zur europäischen Spitze. Es gibt jetzt keinen Grund, zu streng zu sein oder zu lange zu grübeln. Es war heute eine top Erfahrung in einem Top-Spiel. Das Ergebnis ist okay. Weiter geht’s!“
Aufgezeichnet von Boris Rupert

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