Borussia Dortmund steht in der zweiten Runde des DFB-Vereinspokals: Beim Regionalligisten Eintracht Trier gewann der BVB souverän mit 3:0 (3:0).

Vor 10.805 Zuschauern im ausverkauften Moselstadion machte die Elf von Trainer Thomas Tuchel bereits in der ersten Halbzeit kurzen Prozess: Kagawa (8., 33.) und Schürrle (45.) schossen eine beruhigende 3:0-Führung heraus. In den zweiten 45 Minuten hatte der BVB zwar reichlich Chancen, um die Führung deutlich auszubauen, zielte aber entweder zu ungenau oder scheiterte an Triers Keeper Chris Keilmann.

Es berichtet Felix Ulrich

Ausgangslage
Die Gastgeber starteten in der Regionalliga Südwest mit nur einem Punkt aus drei Partien. Nicht nur deshalb war der Viertligist gegen den BVB klarer Außenseiter. „Für uns ist es ein Event. Wir wollen auch sportlich etwas bieten, mal schauen, wozu es am Ende reicht“, sagte selbst Eintracht-Coach Peter Rubeck. „Wir versuchen möglichst lange die Null zu halten, dann sehen wir weiter“, ergänzte sein Co-Trainer Rudi Thömmes. Die Borussia war dennoch gewarnt: Vor fast 19 Jahren trat Schwarzgelb schon einmal im DFB-Pokal bei Eintracht Trier an. Damals gab es für den Champions-League-Sieger eine 1:2-Niederlage beim Regionalligisten.

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Bartra bereitete mit einem Super-Pass eine Großchance von Aubameyang vor (20.).

Personalien
Bei der Borussia änderte Thomas Tuchel die Startelf im Vergleich zum 0:2 im Supercup gegen den FC Bayern auf zwei Positionen: Pokal-Keeper Weidenfeller lief für Bürki auf, zudem ersetzte Schürrle Ramos. Weidenfeller absolvierte damit sein 434. Pflichtspiel für den BVB und zog mit Lars Ricken gleich. Triers Peter Rubeck tauschte nach dem 0:0 gegen den FC Homburg drei Mal: Gladrow, Dittrich und Maurer verdrängten Datrsch, Szimayer und Alawie auf die Bank.

Taktik
Trier trat ohne Stürmer an und entsprechend defensiv auf: In einer 5-2-2-1-Grundordnung war der Regionalligist bemüht, die Räume eng zu machen und das Kreativspiel der Schwarzgelben zu torpedieren, die in einem 4-2-3-1-System mit bei Ballbesitz sehr hoch stehenden Außenverteidigern agierten.

Spielverlauf und Analyse
Der BVB begann von Beginn an äußerst konzentriert und ließ den Trierer, die sehr defensiv ausgerichtet waren, kaum Luft zum Atmen. Nach 20 Minuten hatte Schwargelb 88 Prozent Ballbesitz, eine Passquote von 92 Prozent, 216 Pässe gespielt - 179 mehr als die Gastgeber - und auch bereits ein frühes Tor geschossen. Kagawa leitete den Angriff in der achten Minute nicht nur ein, sondern vollendete nach Schürrles Flanke und Aubameyangs Ablage im Strafraum aus acht Meter zum 1:0 (8.).

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Shinji Kagawa lässt sich nach seinem Tor zum 1:0 feiern.

Das Ziel von Eintracht Trier, möglichst lange die Null zu halten, war damit frühzeitig dahin. Während die Gastgeber Mühe hatten, überhaupt über die Mittellinie zu kommen, ließ Schwarzgelb im Angriff den Ball laufen, lauerte auf Lücken in der gegnerischen Deckung. Nach einem Zucker-Pass von Bartra hatte Aubameyang das 2:0 (20.) auf dem Fuß, sein Schuss aus spitzem Winkel klatschte an den rechten Innenpfosten, wurde danach von Dingels geklärt.

Der Trierer Kapitän - übrigens ein BVB-Fan - war es auch, der wenig später erneut gegen „Auba“ in höchster Not rettete (25.). In der 33. Minute war jedoch auch er machtlos: Castro passte quer durch die Mitte des 16ers, Schürrle ließ durch, Kagawa stand goldrichtig - 2:0 (33.). Kurz vor der Pause folgte der vorzeitige Knock-out für den Regionalligisten: Dembele nach einem schnellen Antritt schickte Aubameyang an die rechte Strafraumkante, der Gabuner flankte auf den zweiten Pfosten, Schürrle bedanke sich und vollendete mit dem insgesamt achten BVB-Torschuss volley zum 3:0 (45.).

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Marcel Schmelzer im Zweikampf.

Nach dem Wechsel änderte sich an der Spielverteilung nichts: Der BVB schaltete zwar einen Gang zurück, spielte aber Katz und Maus mit den Trierern. Kagawa hätte früh auf 4:0 erhöhen können, Riedel warf sich jedoch in den Schuss des Japaners (50.). Was man den Gastgebern hoch anrechnen muss: Sie gaben sich nicht, kämpften mit Leidenschaft, auch wenn die Niederlage frühzeitig besiegelt war.

Nach einer Stunde musste sogar Roman Weidenfeller einmal zupacken, den Schuss von Alawie hielt der 36-Jährige sicher. Nachdem Ramos für Schürrle (55.) gekommen war, brachte Thomas Tuchel für die Schlussphase auch Mor für Rode (68.) und Guerreiro für Dembelé (69.).

Mor und Ramos scheitern an Keilmann

Mor, der junge Türke, zwang mit einem 20-Meter-Schuss Triers Chris Keilmann im Tor zu einer Glanztat (73.). Bei Ramos' Versuch aus kürzester Distanz rettete der 24-Jährige ebenfalls. Der Kopfball von Ramos (78.) verfehlte wiederum genauso das Tor wie Aubameyangs Schlenzer (81.). Der Gabuner traf kurz vor Ende und nach einem tollen Solo von Mor sogar mit dem Außenpfosten noch zum zweiten Mal Aluminium (87.). Wenn man dem BVB in der zweiten Hälfte etwas vorwerfen musste, dann die mangelnde Chancenverwertung. Und so blieb es in einer einseitigen Partie beim 3:0 für die Borussia.

Ausblick
Auf welches Team der BVB in der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft, wird am Freitag im Sportschau Club nach dem Eröffnungsspiel der Bundesliga ausgelost (ca. 22.45 Uhr). Die Lose wird Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff ziehen. Das erste Bundesliga-Spiel bestreitet die Borussia am kommenden Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr).

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