Zum Pokalspiel gegen Union Berlin am Mittwochabend (20.45 Uhr) im Signal Iduna Park muss Thomas Tuchel seine Mannschaft erneut ändern. Bis zu zehn Ausfälle drohen. Doch als Ausrede für ein schwaches Spiel oder gar ein Ausscheiden aus dem Wettbewerb lässt Thomas Tuchel die angespannte Personalsituation nicht gelten.

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„Wir fühlen uns in allen Konstellationen, mit jeder Aufstellung, in der Lage, es mit jedem aufzunehmen und Spiele zu gewinnen“, betont der Cheftrainer. Nur bei der Beurteilung der Leistung ist er bereit, Abstriche zu machen, da „Eingespieltheit und Erfahrung fehlen“, was die Situation „etwas kompliziert“ mache: „Wir haben Verständnis für Schwankungen innerhalb von Spielen und von Spiel zu Spiel.“

Die Ausfälle führen zudem dazu, dass jetzt „Spieler in Folge ran müssen, die vielleicht mal eine Pause bräuchten“, sagt Tuchel inmitten der englischen Wochen: Dienstag war Lissabon, Samstag Ingolstadt, morgen geht’s gegen Union, am Samstag kommt Schalke und nächsten Mittwoch erneut gegen Lissabon (ehe die Terminhatz am dann folgenden Samstag in Hamburg erst einmal endet). „Wir hangeln uns von Tag zu Tag.“ Tuchel vermittelt dabei keineswegs den Eindruck, als würde ihn dies belasten, sondern die Herausforderung, ständig improvisieren zu müssen, scheint zusätzlich zu motivieren: „Das ist jetzt eine Art Crashkurs. Es macht Spaß, weil sich jeder den Einsatz verdient hat. Es ist Teamgeist gefragt. Wir trauen uns ganz klar zu, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und es zu gewinnen. Wir dürfen nicht jammern und das ganze gar nicht so nah an uns heran lassen.“

„Größter Betriebsausflug der Vereinsgeschichte“

Mit Union Berlin kommt der Tabellenzweite der zweiten Liga nach Dortmund. „Eine sehr gewachsene Mannschaft“, sagt Tuchel: „Sie punktet sehr konstant, ist taktisch sehr flexibel, wirkt kompakt, spiel- und kampfstark.“ Die „Eisernen“ haben sechs der letzten sieben Spiele gewonnen und bringen rund 10.000 Fans mit zum „größten Betriebsausflug der Vereinsgeschichte“. Doch feiern wollen am Ende die Borussen. Tuchel: „Wir haben den Anspruch, die Party zu crashen.“
Boris Rupert