Marcel Schmelzer kann morgen Abend Fußballgeschichte schreiben – gemeinsam mit Lukasz Piszczek. Die beiden Außenverteidiger von Borussia Dortmund stehen vor ihrem sechsten großen Final-Einsatz in Serie. Das hat noch nie ein in Deutschland spielender Fußballer geschafft.

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Diese herausragende Serie soll so enden, wie sie begann: mit einem Sieg, mit dem Gewinn des Deutschen Fußballpokals. „Wir haben dieses große Ziel, nicht nur nach Berlin zu kommen, sondern den Pokal auch zu holen“, kündigt der Mannschaftskapitän an. So wie am 12. Mai 2012 beim 5:2-Triumph über den FC Bayern München.

Dazwischen gab es vier Niederlagen in Serie für Borussia Dortmund – und damit auch für Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek: 2013 das so unglücklich in letzter Minute verlorene Champions-League-Finale gegen Bayern München, 2014 das so ungerecht verlorene Pokalfinale gegen die Bayern, 2015 die unnötige Niederlage gegen Wolfsburg und 2016 das Unglück im Elfmeterschießen, ebenfalls gegen München.

„Jede dieser Niederlagen hat eine Geschichte. Und aus jedem dieser Finals nehmen wir etwas mit“, betont Schmelzer: „Jetzt sind wir wieder hier, und der komplette Fokus liegt darauf, das Spiel morgen zu gewinnen und den Pokal zu holen.“

Der Trainer – das ließ Thomas Tuchel durchblicken – wird beide aufstellen, Schmelzer und Piszczek, wenn sie denn fit sind. „Er hat die ganze Woche mittrainiert. Ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, sagte Tuchel über Piszczek, und Schmelzer meldete sich auf der Pressekonferenz selbst zu Wort: „Ich habe gestern eine Laufeinheit absolviert, da hatte ich keine Probleme. Ich werde heute Abend beim Abschlusstraining mittrainieren. Danach werden wir alle schlauer sein.“

Und die Gedanken mitnehmen an den Start dieser außergewöhnlichen Finalserie, die vor fünf Jahren mit einem 5:2 gegen Bayern München begann.
Boris Rupert