Am Samstag gastiert der Sportclub Freiburg im Signal Iduna Park. Vor knapp fünf Jahren agierte der Gast zunächst dominant, wurde aber am 16. März 2013 kurz vor der Pause von den Borussen überrannt und kam am Ende deutlich mit 1:5 unter die Räder. Ein Rückblick.

Die Gäste begannen forsch und kamen durch Terrazzino in der 6. Minute zu ihrer ersten guten Torchance, bei der Freiburgs Stürmer jedoch zu zögerlich im Abschluss agierte. Die nächste Gelegenheit hatte Flum, dessen Schuss aus 15 Metern links am Tor vorbeirauschte (10.). Die Gäste dagegen nutzten die sich bietenden Räume konsequent. Nach Schusters Flanke von rechts war die schwarzgelbe Defensive nicht nah genug bei Kruse, der von der Außenlinie mit viel Übersicht für den heranstürmenden Schmid auflegte. Der musste aus kurzer Distanz nur noch einnetzen (28.).

Der BVB tat sich gegen die kompakten und spielstarken Freiburger schwer. Eine Standardsituation musste den Ausgleich bringen. Sahin streichelte einen Freistoß aus gut 30 Metern hoch in den Strafraum. Dort stieg Lewandowski höher als sein Bewacher und nickte zum Ausgleich ein. Das 1:1 bildete den Auftakt vier fulminanter schwarzgelber Minuten. Blaszczykowski dribbelte sich durch die halbe Gäste-Abwehr und legte für Sahin auf, der mit einem wuchtigen Schuss ins rechte Eck den BVB mit 2:1 in Führung brachte (44).

Der sitzende Teil der Zuschauer hatte noch nicht wieder seine Plätze eingenommen, als Lewandowski auf 3:1 erhöhte (45.+1). Nach einem Angriff durch Reus hatte Freiburgs Abwehr den Ball Lewandowski im Strafraum direkt vor die Füße gelegt. Ein Fehler, den der polnische Nationalspieler gnadenlos bestrafte: „Die letzten fünf Minuten vor der Pause waren überragend, und in der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt.“

Mit der Sicherheit der Führung im Rücken kontrollierte der BVB nach dem Seitenwechsel das Spiel. Von Freiburgs Spielfreude der ersten 40 Minuten war nur noch wenig zu sehen: Die Gäste waren nun voll mit der Abwehrarbeit beschäftigt.

Vor allem über die rechte Seite machte der BVB viel Druck. Dabei war Sahin an fast allen Aktionen beteiligt. Seinen Distanzschuss in der 67. Minute konnte Freiburgs Abwehr noch abblocken, sechs Minuten später machte er alles klar: Einen Abpraller nach einem Schuss von Reus knallte er aus zehn Metern mit voller Wucht zum 4:1 unter die Latte des Freiburger Tores (73.). Die Schwarzgelben hatten noch nicht genug. Lewandowski zog über links bis vors Freiburger Tor und legte den Ball an den zweiten Pfosten. Dort war der zwei Minuten zuvor eingewechselte Bittencourt zur Stelle und schob das Leder zum 5:1 über die Linie (78.). Die Zuschauer honorierten die Leistung der Schwarzgelben mit stehenden Ovationen bis zum Schlusspfiff.

„Nach einem Rückstand drei Tore in so kurzer Zeit – das habe ich noch nicht erlebt“, staunte Marcel Schmelzer, und Doppeltorschütze Nuri Sahin war „glücklich, dass ich meinen Teil zu diesem Sieg beitragen konnte“. Er verriet: „Ich musste Leistung bringen, weil mein Sohn heute zum ersten Mal im Stadion war.“
Johannes Vorspohl