Sieben Siege. Fünf Unentschieden. Keine Niederlage. Peter Stöger und sein Trainerteam haben Borussia Dortmund nach dem turbulenten Herbst mit nur einem Sieg – in Magdeburg – in 13 Spielen stabilisiert und zurückgeführt in die Erfolgsspur. Der BVB geht mit einem kleinen Polster in den Saison-Endspurt.

Es ist definitiv mehr als ein zartes Pflänzchen, das da sprießt in der Frühlingssonne. Doch auch der eisige Wind passt ins Bild. Die Siege zuletzt gegen Hannover und Frankfurt wurden hart erarbeitet, das BVB-Spiel ist Schwankungen unterworfen. Herausragende Spielphasen – dazu zählt insbesondere auch die erste Halbzeit beim 1:1 in Leipzig – werden noch nicht mit einem zweiten oder gar dritten Tor gekrönt. Ein deutlicherer Vorsprung als ein 1:0 – da sind sich die Beobachter einig – würde vermutlich die Rückkehr der (spielerischen) Leichtigkeit bescheren. So aber sind die Siege nach wie vor hart erarbeitet.

„Wir haben gekämpft, die Abwehr hat überragend verteidigt. Es ist enorm wichtig, dass wir die Zweikämpfe annehmen und auch gewinnen“, sagt André Schürrle – und zieht viel Positives aus dem jüngsten 1:0-Sieg gegen Hannover 96, der Borussia Dortmund ein (seichtes) Vier-Punkte-Polster auf Rang fünf vor den direkten Duellen mit Schalke 04 und Bayer Leverkusen um die Champions-League-Plätze und vor dem Gastspiel beim FC Bayern am 31. März beschert.

Auf 2,17 Zähler ist der Punkteschnitt unter Stöger angewachsen. Der BVB ist Zweiter in der Rückrundentabelle. Seit Stögers Amtsantritt haben nur die Bayern (31) mehr Punkte geholt als die Borussen (26). „Es war nach dem Ausscheiden aus dem Europapokal eine gute Reaktion“, sagte der Österreicher über das 1:0 gegen Hannover: „Die Mannschaft hat von Beginn an gezeigt, dass sie das Spiel gewinnen will. Es waren viele gute Dinge dabei: viel Zug zum Tor, Laufwege in die Tiefe, Abschlüsse suchen. Die Mannschaft hat die Situation angenommen. Vieles von dem, was wir sehen wollen, war da. Wir sind sehr zufrieden.“

27 Torschüsse gaben die Seinen ab – Saisonrekord und Ausdruck von großer Spielfreude, resultierend aus einem in der ersten Halbzeit starken Gegenpressing, gepaart mit flüssigen Kombinationen. Was fehlte, war eine deutlichere Führung als ein 1:0 durch das sechste Tor im siebten Ligaspiel durch Michy Batshuayi. „Ein zweites Tor hätte es uns für uns leichter gemacht“, befand Stöger, attestierte seiner Mannschaft insgesamt dennoch eine „gute Leistung“.

Es sind die kleinen Schritte in einer holprigen Saison. Aber auch kleine Schritte führen zum Ziel.
Boris Rupert