Damit sich die Trainingsbedingungen insbesondere für die Jugendmannschaften weiter verbessern, realisiert Borussia Dortmund gemeinsam mit den Dortmunder Stadtwerken den zweiten Bauabschnitt des im Mai 2006 offiziell eröffneten Trainingsgeländes im Stadtteil Brackel.

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Sportdirektor Michael Zorc.

Dieser zweite Bauabschnitt war von Beginn an Bestandteil der Planungen. Jetzt warten der BVB und der Investor DSW21 nur noch auf grünes Licht vom Bauordnungsamt. "Der Bauantrag ist eingereicht", bestätigte Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Lediglich letzte, kleinere Formalitäten seien zu erfüllen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen mit den Arbeiten beginnen können", ergänzte der 44-Jährige.
Zwei Kunstrasenflächen, die die Lücke zwischen dem beheizten Rasenplatz Nr. 1 und der ebenfalls beheizten Kunstrasenfläche schließen, sowie eine weitere Anlage mit Naturrasen komplettieren die Trainingsflächen auf dem ehemaligen britischen Kasernen-Areal in Dortmund-Brackel, "so dass wir dann über insgesamt sieben Plätze verfügen", erklärt Zorc, "und glauben, eines der modernsten Trainingszentren der Bundesliga zu besitzen."
Mit sieben von ursprünglich elf angedachten Plätzen erreicht das BVB-Trainingszentrum zwar nicht die vor der mittlerweile überwundenen Finanzkrise des Klubs geplante Dimension, "doch mit dem, was wir dann haben werden", so Zorc, "kommen wir gut klar. Wir hätten dann das nachgeholt, was uns Vereine wie Leverkusen, Schalke, Berlin oder Bremen voraus haben."

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Die ursprüngliche Planung sah drei weitere große Plätze vor (grün markiert). Tatsächlich errichtet wird nur der obere

Die königsblaue Strategie, auf Trainingslager zu verzichten und sich ausschließlich auf eigenem Terrain auf Hin- und Rückrunde vorzubereiten, wird der BVB aber nicht teilen. "Das ist fast schon eine philosophische Betrachtung", meint Zorc und wägt Vor- sowie Nachteile ab: "Wir halten es für sinnvoll, vor jeder Halbserie mit der Mannschaft eine Woche lang intensiv und eng zusammen zu sein."
Die Kosten für die Realisierung der drei weiteren Plätze, eines Gerätehauses für den Maschinenpark (für die Rasenpflege) sowie die Errichtung einer Laufstrecke mit einer lang gezogenen Rampe zur Verbesserung der Sprinterqualitäten in Höhe von insgesamt knapp einer Million Euro werden von den Dortmunder Stadtwerken geschultert, der Mietvertrag mit dem BVB entsprechend angepasst. Zorc: "Diese Summen sind längst in unseren Business-Plänen eingearbeitet." Eine weitere Ausbaustufe ist für den Trainingsbetrieb "auf absehbare Zeit nicht geplant", wohl aber in der allgemeinen Infrastruktur die Errichtung eines Fanshops. "Wir planen, unsere Merchandising-Abteilung nach Brackel zu verlegen", erläutert Michael Zorc.
Das alte Trainingsgelände am Rabenloh, einen Steinwurf vom Signal Iduna Park entfernt, ist mittlerweile von den A-Junioren übernommen worden. Dort stehen dem Team von Heiko Herrlich anderthalb Rasenplätze zur Verfügung. Zorc: "Das macht absolut Sinn, weil eine räumliche Nähe zum Jugendhaus besteht. So können schnell Extra-Einheiten eingeschoben werden, ohne vom Fahrdienst abhängig zu sein."
Boris Rupert

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Fan-freundlich: das Trainingsgelände des BVB in Dortmund-Brackel.