05.04.14

Nach dem Jubiläumsspiel 40 JAHRE HEIMAT gegen den VfL Wolfsburg, das wir bei toller Feierstimmung nach einer starken Leistung in der zweiten Halbzeit mit 2:1 gewinnen konnten, war im Rahmen des Spieltagspakets wieder eine Legende zu Gast im BORUSSEUM. Jürgen „Kobra“ Wegmann, der vier Tage zuvor seinen 50-ten Geburtstag gefeiert hatte, war gekommen, um den BVB-Fans für Fachsimpeleien, Fotos und Autogramme zur Verfügung zu stehen. Im Zusammenhang mit dem Stadionjubiläum werden viele Namen genannt, an viele Spiele wird erinnert. Ein Spiel und ein Name steht in der Rangliste sehr weit oben, für sehr viele sogar klar an der ersten Stelle.

Rückblick:

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Die Saison 1985/86 war sehr schlecht verlaufen und die Borussia endete auf dem 16. Tabellenplatz – das bedeutete Relegation gegen Fortuna Köln. Nach der 0:2 Niederlage in Köln wurde am 19. Mai 1986 das Rückspiel in Dortmund angepfiffen. Der BVB musste gewinnen, für den Klassenerhalt mit mindestens 3 Toren Differenz, für das Erreichen eines Entscheidungsspieles mit 2 Toren. Es lief nicht gut für die Schwarzgelben und das bekannte Zitat von Jürgen Wegmann traf auch in diesem Spiel zu: „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ Der BVB lag zwar mit 2:1 vorn, das reichte aber nicht und der Abstieg kam von Minute zu Minute näher. Dann die 90. Minute. Der großartige Kölner Keeper Jarecki wehrt den wohl letzten Schuss auf seinen Kasten nach vorn ab. Dort steht der Vollblutstürmer Wegmann und staubt ab. Es steht 3:1. Die „Kobra“ erinnert sich an dieses Spiel als sei es gestern gewesen.

"Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu."

Was sich dann im Stadion abspielte ist nicht zu beschreiben. Ein unfassbarer Torjubel ließ das ausverkaufte Stadion erschüttern. Das nun nötige Entscheidungsspiel gewann der BVB mit 8:0 und war gerettet. Unser damaliger Gegner aus Köln spielt heute in der Regionalliga. Es ist nicht auszudenken, was mit unserer Borussia geschehen wäre, hätte Jürgen Wegmann dieses Tor nicht geschossen – eines der wichtigsten Tore in der Vereinsgeschichte, vielleicht sogar das wichtigste. Es dürfte sicher sein, dass wir bei einem Abstieg heute nicht im Halbfinale des DFB-Pokales stünden und erst recht nicht im Viertelfinale der Champions League. Man wird Jürgen Wegmanns Karriere nicht gerecht, wenn sie auf dieses Tor reduziert würde. Für die BVB-Familie steht sie aber im Mittelpunkt.

„Kobra“ Wegmann bestritt in den Jahren 1983 – 1986 und 1989 – 1993 insgesamt 133 Spiele für den BVB und schoss 43 Tore. Nach einem Jahr in Gelsenkirchen wechselte er zu den Bayern, mit denen er 1989 auch Deutscher Meister wurde. 1988 wurde sein Siegtor zum 1:0 gegen den 1.FC Nürnberg per Fallrückzieher zum Tor des Jahres gewählt. Ein wunderbarer Treffer, der aber in der Bedeutung weit hinter dem Abstaubertor vom 19. Mai 1986 einzuordnen ist.