Mit einem 1:0-Arbeitssieg setzten sich die Blindenfußballer von Borussia Dortmund am 09.09.2017  im Rahmen des finalen Spieltages der Blindenfußball-Bundesligasaison 2017 auf dem Marktplatz in Halle an der Saale gegen den MTV Stuttgart durch, was für die Gelbschwarzen im Endklassement Rang 5 bedeutete.

Deutscher Meister wurde erstmalig der FC St.Pauli , dem die Kicker des BVB nach dem Finalsieg und der Siegerehrung herzlich gratulierten.

Erstmals in der Historie der Blindenfußball-Bundesliga ermittelten die teilnehmenden Teams in diesem Jahr die Reihenfolge im Abschlussklassement nach Ende der regulären Saison in Form von vier Entscheidungsspielen. Während der zuvor zweitplatzierte FC St.Pauli dabei vor knapp 2000 Zuschauern auf dem Marktplatz in Halle an der Saale die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg vom Thron stieß, verteidigte Borussia Dortmund als einziger Vertreter den bis Dato in sieben Punktspielen erkämpften Tabellenrang.

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„Es ist toll, dass wir unsere Premierensaison in der Blindenfußball-Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis abschließen konnten“, zeigte sich BVB-Abteilungsleiter Hasan Caglikalp schon wenige Momente nach Schlusspfiff des Playoff-Duells mit dem MTV Stuttgart nicht unzufrieden mit dem Abschneiden seines Teams. Nervenstärke bewiesen hatte in den vorhergehenden 40 Minuten aber insbesondere der Kapitän der schwarzgelben Kicker. Mit einem platziert ins obere rechte Toreck verwandelten Sechs-Meter-Strafstoß war es Hasan Altunbas, der den Vergleich mit dem schwäbischen Rekordmeister kurz nach dem Seitenwechsel zu Gunsten der Schützlinge von Cheftrainer Enrico Göbel entschieden hatte.

„In der ersten Hälfte haben wir uns das Leben durch eigene Unzulänglichkeiten selbst schwer gemacht“, war der 35-jährige Coach zunächst nicht einverstanden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Abgesehen von einigen Abschlüssen des erst jüngst von der kürzlich zu Ende gegangenen Europameisterschaft in Berlin zurückgekehrten Nationalspielers Taime Kuttig, präsentierten sich die Westfalen im Sachsen-Anhaltinischen Nieselregen bis zur Pause zwar defensiv stabil, aber nach vorne fahrig und unkonzentriert.

Als die Tropfen von oben größer wurden und die ersten taktischen Umstellungen fruchteten, fanden die Borussen zunehmend besser zu ihrem Spiel. Resultat dieser Leistungssteigerung war eben jener Penalty, den der mehr und mehr unter Bedrängnis geratene Debütant im Kasten der Stuttgarter verursacht hatte, in dem er den Ball außerhalb seines Torraumes berührte. Eine Chance, die Altunbas eiskalt zu nutzen wusste. „Insgesamt hatten wir die Begegnung durchweg im Griff, so dass wir uns den Sieg spätestens mit unserem fokussierteren Auftritt im zweiten Abschnitt verdient haben, wobei wir diesen Erfolg über einen stark ersatzgeschwächten Gegner auch nicht überbewerten sollten“, wusste Göbel diesen Triumph realistisch einzuordnen. Eine Einschätzung die zeigt, wo die Ambitionen der BVB-Blindenfußballer mittelfristig liegen und wie viel Potential in der mit viel individueller Klasse besetzten Mannschaft steckt, welches es in der anstehenden Winterpause weiter auszuschöpfen gilt.

Die erste Gelegenheit dazu bietet sich den Schwarzgelben bereits am kommenden Wochenende (16.09.2017), wenn für Matchwinner Altunbas und seine Kollegen die Teilnahme an den 10. Blindenfußballmasters auf St.Pauli ansteht.