Aller Anfang ist schwer. Das weiß jeder, der schon einmal für einen längeren Zeitraum in einem fremden Land mit einer fremden Kultur war und sich dort überhaupt nicht verständigen konnte. Menschen, die nach Deutschland kommen und – ob freiwillig oder nicht –ihrem gewohnten Umfeld den Rücken kehren geht es nicht anders, ganz im Gegenteil. Insbesondere die Sprachbarriere erschwert Migranten das Einleben. Kein Wunder also, wenn sie zunächst den Kontakt zu Bekannten, Verwandten oder Menschen aus demselben Kulturkreis suchen, mit denen sie sich verständigen können.

So entsteht schnell der Eindruck von Parallelwelten und in sich geschlossenen Gruppen, die für äußere Einflüsse unempfänglich sind. „Die Türken“, „die Pakistaner“ oder „die Inder“ – solche Stempel werden Migranten meist ihr ganzes Leben lang nicht los, egal wie lange sie letztlich in Deutschland leben. Anstelle von Schubladendenken und Vorurteilen sollte daher vielmehr die offene Hand treten, die begrüßt, begleitet und Kontakt herstellt. Der Zugang zu gemeinschaftlichen Gütern muss dafür ebenso gewährleistet sein, wie die Möglichkeit, an Bildungs- und Freizeitangeboten teilnehmen zu können. Das ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern jedes einzelnen von uns. Nur so kann ein gegenseitiges Verständnis entstehen, das die Basis für ein gutes Miteinander bildet. Denn Integration bedeutet nicht, andere Menschen mit allen Mitteln ändern und anpassen zu wollen oder zu erwarten, dass sie ihre eigene kulturelle oder religiöse Identität aufgeben. Vielmehr zielt sie auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben, Akzeptanz und Annerkennung ab. Und den Wunsch darauf wird man nur den allerwenigsten Menschen absprechen können.