Fanratsitzung: 22.10.2020

Beginn der Sitzung: 18:30 Uhr

Ort der Sitzung: Videokonferenz

1. Begrüßung

Björn Hegemann begrüßt alle teilnehmenden Mitglieder des Fanrats und erklärt, dass er den Fanrat-Termin gerne persönlich im Stadion abgehalten hätte, dies aber aufgrund der steigenden Zahlen nicht möglich sei. Sie seien aber bemüht, dies unter den gegebenen Hygienevorschriften umzusetzen, sobald es wieder möglich sei.

Anschließend begrüßt er die Gäste Carsten Cramer (Geschäftsführer) und Marius Happe (Senior Brand Manager).

2. Aktuelle Situation beim BVB

Carsten Cramer berichtet, dass man momentan einen Schritt nach vorne und dann wieder zurück mache, man die politische Situation aber schwer einschätzen könne. Man werde jedoch aus den gegebenen schwierigen Rahmenbedingungen das beste machen. Weiterhin erklärt er, dass man enttäuscht sei von dem Spiel in Rom, dennoch aber erleichtert sei, dass die Champions League stattgefunden habe, da Borussia Dortmund die Antrittsprämie von der UEFA ausgezahlt bekommen habe. An der U23 könne man sehen, dass der Spielbetrieb schnell zu liegen kommen könne und dass auch kein Geld fließen könne, wenn nichts stattfinden würde.

Folgende Themen werden intern besprochen und diskutiert:

  • Situation bei Borussia Dortmund
  • Ticketkontingente für das Derby und das Heimspiel gegen Zenit
  • Umgang mit Dauerkarten
  • Ticketing allgemein

Zum Schluss bietet Cramer erneut an, dass man ihn jederzeit anrufen oder ihm schreiben könne.

3. Entwicklung des Saisonmottos „Was auch immer geschieht“

Zunächst wird das Video mit dem Titel „Was auch immer geschieht“ abgespielt. Danach stellt Marius Happe sich und sein Tätigkeitsfeld vor und zeigt anschließend eine Präsentation. Dabei erklärt er, wie es zu dem Projekt „Was auch immer geschieht“ gekommen sei.

Björn bedankt sich bei Marius Happe und bittet die Runde um Rückmeldungen.

Zunächst wird geäußert, dass man nahezu uneingeschränktes Lob für die Kampagne aussprechen könne. Es sei nicht oft der Fall, dass sich (aktive) Fans mit solchen Kampagnen identifizieren könnten.

Auch Wolfgang de Beer ergreift das Wort und verdeutlicht, dass dieser Slogan sehr emotional und berührend für ihn persönlich sei, da er sowohl Pokalsiege als auch negative Momente selbst miterlebt habe. Die Videos hätten ihm unglaublich gut gefallen. Es sei gut angekommen, dass man den Mut gehabt habe „Fastabstieg“ und „Fastpleite“ anzusprechen, da Borussia Dortmund kein Verein sei, der seit 2008 aufwärts gehe, sondern auch andere Zeiten gehabt habe. Die Geschichte solle beibehalten werden.

Björn bietet an, dass Feedback im Nachgang über ihn oder direkt an Marius gehen könne und verabschiedet diesen schließlich.

4. Neues zur AG Digitales

Björn berichtet, dass man bei diesem Thema nun einen Schritt weiter sei. Drei Personen aus dem Fanrat hätten sich dazu bereiterklärt, mitzumachen. Außerdem sei Nils Gosmann vom Fanprojekt mit drei U18 Vertretern dabei und auch schwatzgelb.de werde einen Vertreter schicken. Bei Zeiten werde es einen digitalen Termin mit Simon Mayer (Leiter Digitales beim BVB) geben, bei dem man eigene Ideen einbringen könne. Der Fanrat sei in der Runde gut vertreten.

5. Neues aus dem Bereich Inklusion

Die zertifizierte Behindertenbeauftrage Luisa Junk beginnt damit, dass das Vorprogramm an Spieltagen künftig in die deutsche Gebärdensprache übersetzt werden solle und dass man dies hoffentlich bald umsetzen werde. Außerdem sei ab sofort auch der „Stadionspaziergang“ in Gebärdensprache möglich, in dem man QR-Codes im Stadion scannen und sich die Übersetzung dann auf dem Handy anzeigen lassen könne. Eine weitere Neuerung bei diesem Thema sei, dass das Fanclubgründungsvideo auf der BVB-Webseite nun auch mit Gebärdensprachübersetzung online sei.

An dieser Stelle übernimmt Nicole Möller und berichtet, dass es in den vergangenen Monaten vier Gebärdensprachschnupperkurse für Fans gegeben habe. Hierbei sei das Thema der Hörbehinderung behandelt worden und zudem habe man Vokabeln rund um Fußball sowie Spielernamen in der deutsch Gebärdensprache gelernt. Dazu gibt es aus der Runde das Feedback, dass der Kurs sehr informativ gewesen sei.

Außerdem habe es eine Gesprächsrunde mit Menschen mit verschiedenen Behinderungen gegeben.

Die Blindenreportage sei nun für alle zugänglich, da es mittlerweile eine Radiofrequenz gebe, die man mit einer Radio-App auf dem Handy empfangen könne. Die Blindenreportage werde es auch weiterhin geben, ergänzt Cramer auf Nachfrage.

Björn bedankt sich bei Luisa und Nicole und fährt mit der Agenda fort.

6. Neues aus dem Bereich Fanclubs

Dieses Jahr werde die Fanclubweihnachtsfeier nicht stattfinden können, entschuldigt Björn. Man habe in der Abteilung lange überlegt, was man als Geste des Danks für die Fanclubs anbieten könne und habe entschieden, eine digitale Fanclubweihnachtsfeier als Online-Stream anzubieten. Dies solle keine Pressekonferenz, sondern eine lockere Weihnachtsveranstaltung werden. Inhalte wären beispielsweise Anekdoten um Borussia Dortmund und eine Tombola. Das Ganze sei auch in diesen Zeiten ein Versuch, den Fanclubs in gewisser Weise etwas zurückzugeben.

Björn berichtet weiter, dass diesen Monat kein Fanclub-Newsletter verschickt werde, da es intern eine technische Umstellung gebe. Der nächste Newsletter sei für November geplant. Außerdem habe man die Hoffnung, mit dem Newsletter nun mehr Fanclub-Mitglieder zu erreichen. Diese könnten sich schon seit längerem auch einzeln anmelden und das neue System solle den Vorgang vereinfachen.

Zuletzt merkt Björn an, dass die Nachfrage der Fans und Fanclubs bei Tickets und Angeboten deutlich abgenommen habe. Gründe dafür seien fehlende Stadionbesuche und die coronabedingte Distanz. Die Abteilung Fanangelegenheiten versuche, durch digitale Angebote die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Ein Beispiel seien digitale Veranstaltungen für Fans bei Auswärtsspielen, wobei auch hier die Resonanz sehr klein ausgefallen sei, sodass die Veranstaltung im Vorfeld des Spiels in Augsburg ausfallen sei und es vor dem Spiel in Hoffenheim nur eine Gesprächsrunde gegeben habe. Björn fragt nach Feedback, um die Angebote auf die Bedürfnisse der Fans ausrichten zu können.

7. Ankündigung zukünftiger Themen

Nun erklärt Björn, dass die Abteilung Fanangelegenheiten ihre Arbeit gerne im Fanrat vorstellen würde. Man habe zu diesem Thema eine Broschüre entwickelt und an Netzwerkpartner rausgeschickt, sie solle aber nicht öffentlich im Stadion verteilt werden. Hintergrund sei, dass man die Arbeit der Abteilung transparent machen und Inhalte sowie Aufgaben verständlicher darstellen wolle. Dazu werde es beim nächsten Fanrat-Termin dann eine Präsentation geben.

Björn versichert, dass er weiter „auf dem Schirm“ habe, erneut Spieler zum Fanrat einzuladen. Zudem bietet er einen Austausch mit Mitarbeitern aus dem Merchandising an.

Bei weiteren Wünschen für Themen könne man sich gerne bei ihm melden.

8. Sonstiges

TaskForce „Zukunft Fußball“:

Janni und Ramona erklären, dass ein Reformprozess bei der DFL angestoßen worden sei, aus dem die Taskforce „Zukunft Fußball“ entstanden sei. „Unser Fußball“ und „Unsere Kurve“ hätten hierbei interdisziplinäre Arbeitsgruppen gegründet, wie zum Beispiel die AG „Integrität des Wettbewerbs“, in der es um die Beteiligung von Funktionären in Fußballvereinen oder die Verteilung von TV-Gelder gehe. Am Dienstag fand dazu die erste Präsenzveranstaltung in Frankfurt statt. Außerdem sei auch schon das Thema Frauenfußball behandelt worden. Insgesamt würden drei Treffen stattfinden, in denen ein Papier ausgearbeitet werden solle, welches anschließend in die DFL-Vollversammlung gehe. Dort werde dann über die Vorschläge entschieden. Bei Interesse an Protokollen der Veranstaltungen, könne man sich an Janni und Ramona wenden.

https://zukunft-profifussball.de/

Stadionallianzen:

Danach erklärt Björn das Thema der Stadionallianzen in NRW. Dies sei eine Art Kooperationsvertrag zwischen dem Innenministerium und den Profivereinen, worin unter anderem festgelegt sei, wie die Kooperation zwischen Polizei und Verein stattfinden solle. Hierbei stehe unter anderem im Fokus der Kritik der Fanszenen, dass sich der betreffende Verein bei diffamierenden bzw. beleidigenden Bannern oder Gesängen umgehend offiziell distanzieren solle, egal ob sich die Situation im strafrechtlichen Rahmen oder im Rahmen der Meinungsfreiheit befinde. Aber auch andere Inhalte seien bereits auch öffentlich kritisiert worden.

Das Problem sei hierbei, dass die Fanszenen nicht im Vorfeld über die Planung eines solchen Papieres informiert worden seien. Ab Veröffentlichung des Themas habe es viele Nachfragen und deutliche Kritik am Vorgehen gegeben. Daraufhin wollte man relativ schnell in Dortmund auf alle Faninstitutionen zugehen. Die Geschäftsführung und Dr. Hockenjos hätten sich in der vergangenen Woche zu einem direkten Dialog mit der Fanhilfe zusammenfinden wollen, doch aufgrund der neuen Coronaschutzverordnung wurde dieser Termin kurzfristig abgesagt. Es solle zeitnah einen neuen Termin geben, notfalls digital. Björn stellt klar, dass man es nicht schaffe würde, zeitnah von dem Papier zurückzutreten. Man wolle aber zumindest jegliche Versuche anstoßen, daran zu arbeiten und vor allem mit allen Institutionen gemeinsam über den Umgang mit dem Papier sprechen.

Aus der Runde wird geäußert, dass man sehr erstaunt über die Nichtkommunikation intern und mit den Fans gewesen sei. Zudem sei man sehr enttäuscht von den Akteuren bei Borussia Dortmund. Der Umgang sei unangemessen gewesen, da es zwei Tage vor der Vertragsunterzeichnung noch einen Fanrat-Termin mit Carsten Cramer gegeben habe. Björn antwortet daraufhin, dass Cramer nicht in das Thema involviert gewesen sei, die Kritik an der generellen Kommunikation jedoch nachvollziehbar sei.

Es wird die klare Forderung hervorgebracht, dass solche sensiblen Themen, die die Fankultur unmittelbar berühren, im Fanrat vorgestellt werden müssten. Björn verspricht, dass das heutige Protokoll des Fanrat-Termins intern an einen weiteren Kreis versendet werden würde und er intern noch einmal betonen werde, dass diese Forderung so geäußert wurde.

Björn schließt das Thema und werde neue Entwicklungen beim nächsten Termin wieder ansprechen.

Fantage:

Björn berichtet, dass die Fantage im digitalen Format wiederholt werden würden, diesmal zum Thema Schiedsrichter. Zu Gast seien Lutz Wagner, ein Regionalliga Schiedsrichter, der für den BVB pfeift und Peter Henes, der zuständig für die Schiedsrichter sei, die bei Profi- und U23-Spielen pfeifen würden. Er ruft dazu auf, Fragen an die Gäste gerne an fantage@bvb.de zu schicken. Die Veröffentlichung der Aufnahme würde es in ca. zwei Wochen geben.

Sonstiges:

Björn fragt in die Runde, ob es weitere Themen gebe. Daraufhin wird gefragt, ob man die Banner für die Heimspiele weiterhin abgeben und abholen müsse, da dies sehr aufwendig sei. Daraufhin erklärt Björn, dass man das nicht anders handhaben könne und die Hygienemaßnahmen beachten müsse, da alles nach Vorschrift laufen müsse. Man habe versucht, es für die Fanclubs so einfach wie möglich zu machen.

Die letzte Frage ist, ob das letzte Auswärtsspiel bei Hoffenheim zur Fan-Sperre zählen würde, da es ohnehin ohne Auswärtsfans ausgetragen worden sei. Die Antwort ist, dass man davon ausgehe.

Björn gesteht ein, dass der nächste Fanrat-Termin im November wahrscheinlich noch nicht persönlich stattfinden könne. Zuletzt sagt er, dass man ihm gerne Vorschläge und Wünsche für den nächsten Termin zuschicken könne. Er bedankt sich für die Anwesenheit und verabschiedet sich von der Runde. Damit ist die Fanrat-Sitzung geschlossen.

Dortmund, 22.10.2020

Marie Büchner